𝐕𝐞𝐧𝐭𝐢𝐪𝐮𝐚𝐭𝐭𝐫𝐨

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Ophelia

»Könntest du uns bitte unser Frühstück auf unser Zimmer bringen und es vielleicht möglichst schön anrichten?«, bat ich eines der Dienstmädchen und trocknete nebenbei mein Gesicht ab. Ihre grünen Augen begegneten mir durch den Spiegel und mit einem Nicken öffnete sie die Tür des Badezimmers und verließ das Zimmer, so schnell wie sie hergekommen war.

In Ruhe nahm ich mir meine Gesichtscreme aus meinem Kulturbeutel, wischte meine Hände danach ab und zog mir einen Morgenmantel über, um mich auf das Bett zu setzen und sanft durch das zerzauste Haar meines Mannes zu fahren.

Brummend verkniff dieser seine Augen, seufzte laut auf und zog seinen Kopf zur Seite, um sich danach auf den Bauch zu legen.

»Muss ich schon aufstehen?«

»Ich habe uns Frühstück bestellt. Ich denke also schon.« Aus müden Augen sah er mich an. »Ich dachte, dass das in Ordnung geht. Entschuldige.«

»Wir müssen doch ohnehin aufstehen. Die Hochzeit.« Gähnend wischte er sich über sein Gesicht. »Ich wollte auch noch Zuhause anrufen, um sicherzugehen, dass alles bei den Geschäften stimmt.« Er richtete sich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. »Ich dusche nur eben. Wird nicht lange dauern.«

»Bis gleich«, lächelte ich, belüftete das Zimmer nach seinem Abtreten und richtete das Bett her – legte die Kleidung für den heutigen Tag zurecht und nahm das Tablett mit dem Frühstück entgegen.

»Würdest du bitte noch Antonios Anzug mitnehmen, um ihn zu bügeln? Ich habe das leider nicht mehr geschafft.«

»Natürlich, Miss«, antwortete sie mir, nahm den Kleiderbügel mit sich und ging wieder davon. Im selben Moment trat mein Mann aus dem Badezimmer und beglückte mich mit seinem nackten Anblick, welcher nur von einem Handtuch verdeckt wurde.

»Ich glaube, meine Familie sollte sich einmal etwas von euren Dienstmädchen abschneiden. Wie schaffen sie es sonst im Februar, frische Erdbeeren zu besorgen?«

»In dieser Stadt ist nun einmal alles möglich«, wendete ich ein, stellte das Tablett auf unser Bett und nahm auf diesen Platz. »Kommst du?«

»Ich würde mir schon sehr gerne zumindest eine Boxershorts anziehen. Natürlich nur, wenn es die Chefin erlaubt.«

»Eigentlich mag ich ja deinen nackten Anblick.« Er wischte sich mit seinen Daumen über seine Unterlippe und grinste. »Ich gebe dir eine Minute.«

»Bin sofort zurück«, entgegnete er, verschwand in dem Ankleidezimmer und trat nur wenige Sekunden später wieder hinaus – machte es sich neben mich bequem und griff sich eine Erdbeere.

»Mund auf.«

Ich streifte mein Haar nach hinten, streckte mich und biss ein Stück ab – kaute auf dem Stück herum und reichte ihm die restliche Beere.

»Lässt du deine Haare heute offen?«

»Ich dachte, dass ich sie zu locken drehe und einen Teil hochbinde.«

»Oh. Das könnte hübsch aussehen.« Er nahm sich seine Kaffeetasse und nahm einen Schluck. »Ich habe mir die Frage gestellt, um...« Er wirkte beschämt. »...ob ich Kondome besorgen sollte. Ich meine, vielleicht möchtest du ja...«

Ich schluckte fest. »Ich ... keine Ahnung. Solange du keine Krankheiten hast, ist das doch nicht ... wichtig, oder?« Ich wollte im Erdboden versinken. »Ich werde jeden Monat untersucht, also brauchst du bei mir auch keine Sorge zu haben, dass ich etwas...«

»Ich weiß«, lachte er und wischte sich über sein Gesicht. »Also brauche ich keine?«

»Ich schätze einfach einmal nicht. Wir müssen ja anstreben, ein Kind...«

𝐏𝐥𝐚𝐲𝐟𝐮𝐥 𝐂𝐨𝐧𝐭𝐫𝐚𝐜𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt