Antonio
Mit einem unbeschreiblichen Gefühl in meiner Brust und einem zarten Hauch von Glück, bedeckte ich die Stirn meiner Frau mit küssen und zog schließlich die Decke über ihren nackten Körper; zog den Vorhang zu und schloss das Fenster – dämmte das Zimmerlicht und legte mir meinen restlichen Schmuck an, um danach nach draußen zu schreiten.
Ich bat um einen Kaffee, steckte mir meine Pistole in den Bund und richtete mein Jackett darauf.
»Hättet ihr nicht etwas leiser sein können?« Ich sah in die müden Augen meiner Brüder, die alle in Rage schienen. »Als würdet ihr hier alleine wohnen...«, gab Lorenzo von sich und wischte sich mit einer Hand übers Gesicht.
Ich lachte. »Ich durfte mir das all die Jahre auch bei euch anhören und am nächsten Morgen so tun, als wäre nichts, damit die Dienstmädchen nicht ihren Job verlieren.« Die Zwillinge räusperten sich. »Ich bin verheiratet und habe das Recht darauf, Sex mit meiner Frau zu haben. Es liegen ja nicht umsonst Ohrstöpsel in eurem Zimmer.«
»Aber elf Stunden? Was habt ihr denn so lange getrieben? Eine neue Methodik erfunden, oder was?«
Die wohl kuriosesten Stellungen ausprobiert, die es nur gab, um herauszufinden, wo die Grenze lag. Und zugegeben: Es gab keine. Ophelia war wirklich zu allem bereit und zeigte mir eine Seite, die ich so noch nie an ihr gesehen habe.
Eine Seite, in die ich mich wahrscheinlich noch verliebte, wenn ich sie öfter zu Gesicht bekäme.
»Spaß gehabt. So wie ihr meistens«, beantwortete ich die Frage, füllte mir meinen Kaffee in einen Becher um. »Seit ihr so langsam fertig? Es gibt noch so einiges zu organisieren.«
»Soll Ophelia gar nicht mitkommen?«
»Sie ist erst vor zwanzig Minuten eingeschlafen. Und da das eine Überraschung für sie sein soll, muss sie nichts erfahren, bis alles fertig ist. Sie schläft die nächsten Stunden durch.«
»Fünf Tage mit euch beiden auf einer Yacht. Was gäbe es denn Schöneres?«, spottete Alessandro, steckte seine Sachen ein und verschwand mit Romeo durch die Tür. Lorenzo und Enrico stiegen schon einmal in meinem Wagen und ich gab eines der Dienstmädchen Bescheid, in der Hoffnung, dass das alles auch so klappen würde, wie ich es wollte.
»Was soll ich denn antworten, wenn sie fragt, wo Sie sind, Sir?«
»Bei der Arbeit. Das klingt am besten.«
Dabei war eine Lüge selbst in diesem Fall nie gut.
🃁 🃁 🃁
Mit einem guten Gefühl sah ich mir an, wie die verschiedensten Koffer aus den Autos geladen wurden und auf die Yacht getragen wurden. Sanfte Musik lief im Hintergrund und ich wendete den Blick nach rechts – konnte mir bereits vorstellen, was für eine Qual meine Brüder gerade ertrugen und inwiefern meine Frau mir die Hölle auf Erden heiß machen würde.
Allerdings war mir das, dass ganze hier Wert.
Auf Fotografin und durch Erzählungen während unserer Zeit in New York hatte ich erfahren können, dass sie das Meer liebte und es jedes Mal genoss, wenn ihr Vater sie auf Bootstouren mitnahm.
Wofür könnte ich also meine private Yacht besser nutzen, als um sie glücklich zu machen?
Autotüren wurden geöffnet und mit einem Lächeln ging ich auf meine Brüder zu – nahm die Hände meiner Frau und bemerkte, dass sie ihr doch tatsächlich die Augen verbunden haben.
»Ich werde diesen Kerl umbringen!«, zischte sie und ging unsicher einige Schritte mit mir. »Was stimmt denn nicht mit ihm, dass er mich...« Sie hielt inne, atmete tief durch. »Wir sind am Hafen.« Sie hatte ein Gespür dafür? »Will er mich jetzt doch noch loswerden?«
Ich brachte uns auf Deck, nickte meinen Brüdern leicht zu, damit sie verschwinden würden und nahm die Augenbinde erst ab, als sie sich ansatzweise beruhigt hatte.
»Toni?«, flüsterte sie hauchend und hielt sich vor lauter Schreck die Hand vor den Mund. »Oh Gott, hast du das alles gehört?«
»Dass du mich umbringen willst und denkst, dass ich dich ins Meer werfe? Ich denke, dass das nicht das Schlimmste war.«
Sie hielt sich die Hand vor den Mund und lachte – kam danach auf mich zu und legte ihre Arme um meinen Nacken. »Wieso sind wir hier?«
»Um meinen Eltern zu entkommen. Und viel mehr Nächte miteinander zu verbringen.« Ihre Lippen formten sich zu einem ‚O'. »Nebenbei, weiß ich, wie sehr du das Meer liebst und wieso sollten wir unsere private Yacht dann nicht nutzen?«
»Mit deinen Brüdern zusammen...«, murmelte sie und bettete ihren Kopf an meiner Schulter. »Ich liebe dich.«
»Sie brauchten auch dringend eine Pause von all dem.« Meine Hände wanderten um ihren Rücken. Ich drückte sie näher an mich, zog ihren fabelhaften Duft in mich auf und hob sie danach auf meine Arme.
»Was hast du denn jetzt vor?«
»Mit dir in unser Zimmer zu verschwinden. Es ist das größte hier.«
Sie versuchte etwas von sich zu geben, presste ihre Lippen allerdings zusammen und begann mein Hemd stattdessen aufzuknöpfen.
Ich blickte an ihr hinab – konnte kaum genug von ihrem Körper bekommen und musste glatt schlucken, als ich auf ihre Lippen sah, die in einem dunkelroten Ton gehalten wurden.
Diese Frau würde doch mein absoluter Untergang sein.
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𝐏𝐥𝐚𝐲𝐟𝐮𝐥 𝐂𝐨𝐧𝐭𝐫𝐚𝐜𝐭
Teen FictionWas für ein Leben führst du, wenn nichts, was du tust, in deinem eigenen Interesse liegt? Mein Schicksal stand bereits als Embryo im Leibe meiner Mutter fest. Ich würde ihn heiraten. Mein Leben wurde auf diesen Tag aufgebaut, meine Bildung wurde auf...