𝐐𝐮𝐚𝐭𝐭𝐨𝐫𝐝𝐢𝐜𝐢

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Ophelia

Purer Schmerz durchdrang meinen Körper. Meine Kehle fühlte sich trocken an und die Kälte, die mich umgab, fühlte sich so als, als wäre ich nicht Zuhause. Es herrschten Minusgrade, was ich weder verstehen noch nachvollziehen konnte. Das Haus wurde ständig beheizt. Es wirkte außerdem nicht so, als würden die tagtäglichen Arbeiten laufen, die mich sonst aus der Ruhe brachten.

Keine Schritte waren zu hören, keine Gespräche vor meiner Zimmertür oder gar etwas, was mir den Ausschluss dafür geben würde, dass ich mich Zuhause befand.

»Toni?«, rief ich mit meiner aller letzten Kraft, keuchte laut und verzweifelt auf und spürte eine Last auf meinen Händen. Metall klirrte und der Boden gab unter meinen Füßen nach.

Was war hier los?

Mein Herzschlag beschleunigte sich, ohne, dass ich etwas dafür tun musste, meine Augen öffneten sich weit, doch mehr als Schwärze konnte ich nicht erkennen.

Ein Wasserhahn lief nicht weit von mir entfernt, meine Beine wurden zusammengedrückt und ich zuckte heftig, als eine eiskalte Flüssigkeit über meinen Körper geschüttelt wurde und die Kälte deutlich verschlimmerte.

Es wirkte wie ein Albtraum, aus dem ich einfach nicht erwachen konnte.

Ich verstand das nicht.

Was passierte hier?

»Wo bin ich?«, fragte ich und spürte Hände über meinem Körper wandern. Mein Kleid klebte mittlerweile an mir, mein Kinn stemmte sich in meinen Nacken und ein warmer Atem fuhr zart über meinen Körper.

»Toni?«

»Dieser Mann hat dich im Stich gelassen und du denkst dennoch an ihn...« Angst durchströmte meinen Körper, meine Finger zitterten und ich zog mich wie von selbst an den Fesseln hoch, um nicht in Rage zu verfallen. »Das wird wohl das letzte Mal gewesen sein, dass du ihn gesehen hast.« Lichter erhellten den Raum. Ich sah ein maskiertes Gesicht, gefolgt von einem kleinen aber provokativen Lächeln, dass in mir den Reiz auslöste mich zu übergeben.

Ich hatte ihm auch noch gesagt, dass mich diese Geschichte interessanter für die Feinde der Familie machen würde.

Verflucht!

»Verschwende keinen Gedanken an diesen Trottel. Er vergnügt sich gerade mit unserem Boss.«

»Wen möchtest du hier täuschen?«, fragte ich belustigt und legte den Kopf schief. »Meinem Mann ist Treue wahrscheinlich wichtiger als unsere Ehe. Ihm würde niemals in den Sinn kommen, mich zu betrügen.«

»Auch nicht, um seine geliebte Ehefrau zu retten?«

Ich schluckte fest, schloss die Augen und wusste um ehrlich zu sein keine Antwort darauf.

Ich schätzte Antonio nicht so ein. Er besaß genügend Mittel, um mich herauszuholen, ohne mit einer anderen schlafen zu müssen.

Ich musste auf ihn vertrauen.

»Dein Aufenthalt hier wird auf jeden Fall wirklich kurz werden. Sobald ich die Freigabe bekomme, bis du Tod.« Seine Hand fuhr über meine Wange in mein Haar und griff hinein. Er fixierte meinen Nacken, zog mich tiefer und erreichte es gerade so, dass meine Füße auf den kalten Boden kamen. »Oder aber, du stirbst vorher an einer Unterkühlung. Hoffen wir einfach einmal das Beste.« Er genehmigte sich einen Schluck und setzte sich schließlich auf einen Stuhl – betrachtete meinen Körper und legte den Kopf schief. »Wie viel Antonio wohl an dir liegt?«

»Was?«

»Mir wurde bloß untersagt, dich zu töten.« Er stemmte seine Hände an den Seiten des Stuhles ab, blickte auf mein offengelegtes Bein und schmunzelte.

Ich sah auf seinen Körper, entdeckte einen Goldring an seinem rechten Ringfinger und ein Schlangentattoo, welches ganz sicher wieder etwas mit einem Clan zu tun hatte.

»Würde es deiner Frau etwa gefallen, wenn du eine andere fickst?« Er sah in meine Augen, verschränkte die Arme danach und stieß Luft aus.

»Selbst wenn du mich tötest, würde es deiner Frau auffallen. Jede Frau hat ein Gespür dafür und nur ein kleiner Kratzer auf deiner Haut, würde dafür sorgen, dass sie Dinge hinterfragt und hinter deine kranken Machenschaften kommt, die dir sicher eine Scheidung einbringen.« Er brummte genervt. »Eine sonderlich starke Bildung erhaltet ihr hier nicht, oder? Ihr versucht bloß Frauen Angst einzujagen, da ihr der Meinung seit, dass sie schwach sind. Dabei scheint dein Boss eindeutige eine Frau zu sein. Wie sollte es sonst möglich sein, dass mich mein Mann mit deinem Boss betrügt?« Ich atmete tief. »Es dauert nicht lange, bis er mich findet. Und da ich mir zu 50 Prozent sicher bin, dass dieses Gespräch aufgezeichnet wird, kann ich ja auch einfach sagen, dass du ein Schlangentattoo über den rechten Arm trägst, welches sicher mit einem Clan zu tun hat, welcher gegen das meines Mannes agiert.«

Ich nahm wahr, wie er sich aufrichtete und schloss die Augen, als die Ladung an Whisky über meinen Kopf gekippt wurde. Angst durchströmte meine Venen, aber ich durfte es nicht zeigen. Es war zu riskant. Angst würde ihn nur in seiner Meinung bestätigen und wenn ich bedachte, dass er diese gegen mich nutzen wollte, musste ich alles tun, um durchzuhalten.

Die Last an meinen Beinen ließ nach. Meine Arme wurden freigelassen und ich fiel in seine Arme – krallte mich fest und atmete erleichtert, bis er mich rücksichtslos auf den Boden fallen ließ und meine Beine umfasste.

»Ihr reichen Tussen haltet euch immer für etwas Besseres!«

»Ist da etwa jemand gekränkt, weil eine Frau über ihn herrscht«, spuckte ich und sah meinem Speichel dabei zu, wie es über sein Auge wich. »Oder weil du es nötig hast mich zu misshandeln, nur weil du nicht das bekommst, was du möchtest?« Er drückte an meinen Hals zu. »Das traust du dich nicht.«

Der feine Schriftzug über seinem Hals erwies sich als wohl das glücklichste Ereignis heute. Wenn ich recht besaß, gehörte dieser Name zu seiner Tochter, welche ich gegen ihn verwenden konnte.

»Sonst denkt die Kleine noch, dass ihr feiner Daddy ihr auch einmal etwas zu leide tun wird. Blut hinterlässt meistens seine Spuren, Baby, die mit keinem Mittel der Welt verschwinden.«

»Du Scheiß—«

Ich presste die Lippen zusammen, als er ausholte und mir in die Seite trat. Dieser Schmerz war unerträglich.

Ebenso wie der nächste.

»Du wirst leiden, das schwöre ich dir!«

»Dafür fehlen dir die Eier!«, fauchte ich, fasste an meine Seite und drückte mein Gesicht gegen den Boden. Die aufkommenden Tränen ließen mich meine Augen qualvoll schließen.

 Die aufkommenden Tränen ließen mich meine Augen qualvoll schließen

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𝐏𝐥𝐚𝐲𝐟𝐮𝐥 𝐂𝐨𝐧𝐭𝐫𝐚𝐜𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt