Antonio
Mit völliger Zufriedenheit lehnte sich meine Frau an meine Schulter und saugte genüsslich ihren Eiskaffee mit einem Strohhalm aus dem Becher. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, welches wuchs, als sie zu mir aufsah und den Strohhalm von ihren Lippen entfernte.
»Magst du auch?«
»Trink du ihn. Deinem Frauengelüsten will ich nicht im Weg stehen.«
Sie gab einen protestierenden Ton von sich. »Dieser Kaffee ist der beste der Stadt!«
»Nur mag ich meinen Kaffee warm und ohne den Kilo-Zucker, den du da rein gemacht hast.« Brummend verdrehte sie die Augen. »Ich denke, dass wir heute etwas finden sollten. Deine Mutter besorgt sich wohl auch immer ihre Kleider aus dem Laden.«
»Ich weiß nur nicht, was für eine Farbe ich nehmen soll. Weder rot noch weiß würde akzeptiert werden, rosa ist nicht gerade meine Farbe und schwarz...«
»Ein schwarzes Kleid würde mit Sicherheit fantastisch an dir aussehen. Wahrscheinlich bringen sie deine Augen noch weiter zum Glänzen.« Ihre Wangen erröteten und die Sommersprossen auf ihrer Nase wirkten auf mich wie das Niedlichste auf diesem Planeten. »Wir finden etwas für dich. Andernfalls schauen wir weiter.«
»Die Hochzeit ist bereits in zwei Tagen, Toni.«
»Wir bekommen das hin«, wendete ich trotz dessen ein, half ihr nach dem Ankommen aus dem Auto und belächelte schwach die Verkäuferin, die sich uns näherte.
»Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«
»Meine Frau und ich brauchen jeweils ein Outfit für die Hochzeit ihrer Cousine. Wenn möglich, in Schwarz.«
»Geben Sie mir einen Moment. Ich denke, dass ich da etwas Gutes für Sie beide habe.«
Ich nickte und wendete mich danach an meine Frau, die weiterhin an diesem dummen Kaffee saugte. »Deine Blase wird es dir nicht danken, wenn du weiterhin so schlürfst.«
»Ich bekomme Zuhause keinen Kaffee. Deine Mutter untersagt es«, entgegnete sie, sah auf ihre Fingernägel. »Ich muss diesen Trip auskosten.«
Das war wohl einer der wenigen Dinge, bei denen ich meiner Mutter nicht am liebsten den Kopf abreißen würde. Ophelia sollte sich nicht an diesen Kaffeegehalt gewöhnen. Während einer Schwangerschaft war dies zum einen ungesund und zum anderen nicht komfortabel für mich, da ihre Stimmung ohnehin schwanken würde.
Eines der wenigen Dinge, auf die ich mich nicht freute.
Ophelia begann sich zwischen den Kleidern umzusehen, wirkte bei wenigen Stücken nachdenklich und tippte immer wieder an ihren Mundwinkel, um das Ganze noch einmal zu verdeutlichen.
»Schauen Sie«, bat uns die Verkäuferin und erzeugte dadurch, dass meine Frau zurück zu mir kam und unsere Hände verschränkte. »Ich denke, dass dieser Anzug hier in Ihrer Größe sein sollte. Und für Sie, Miss: Ich denke, dass dieses Kleid dafür sorgt, dass sie einander perfekt ergänzen. Wenn Sie mir bitte folgen würden.«
Schweigend gingen wir ihr hinterher und nahmen jeweils den Kleiderbügel entgegen. »Sollten Sie Hilfe brauchen, fragen Sie bitte. Ich bin vorne, wenn etwas sein sollte.«
Nickend zog ich den Vorhang der Umkleide zurück. »Kommst du?«
»Ich dachte, du wärst ein Gentleman und würdest darauf bestehen, dass ich eine eigene Kabine bekomme.« Sie warf sich die Haare auf den Rücken und ging an mir vorbei.
»Du hast keinen einfachen Mann geheiratet«, schmunzelte ich vor mich hin, schloss den Vorhang hinter mir und begann damit, mein Hemd aufzuknöpfen. Ophelia zog währenddessen ihren Mantel aus, schlüpfte aus ihren Schuhen und öffnete den Knopf ihrer Jeans.
Ich tat es ihr nach, nahm mir nach dem Entkleiden das Hemd vom Bügel und knöpfte die Ärmel zuallererst zu.
Meine Frau drehte mir nach diesem Moment den Rücken zu, nahm sich all die Zeit und drehte sich erst zu mir, als ich die Weste geschlossen hatte und mir das Jackett nahm.
Der schwarze Stoff schmiegte sich sanft um ihre Oberarme und der Schlitz am linken Bein saß so unglaublich perfekt, dass es für mich schwer war still zu bleiben.
»Wenn ich dieses Kleid wirklich tragen sollte, müssten wir noch einmal in die Mal, damit ich mir einen neuen BH kaufen kann. Mit den Trägern sieht das nicht gerade schön aus, meinst du nicht?«
Die Minuten, die es mich kostete, auf sie zuzugehen und unsere Lippen zu vereinen, wirkten wie eine Qual und Hölle für mich. Ich wusste nicht, ob es das Richtige war und vor allem, ob sie es überhaupt wollte.
Was mit ihrer Erwiderung ganz klar aus meinem Kopf verschwand.
Sie schob ihre Hand an meine Brust, öffnete die Knöpfe der Weste und setzte ihren Weg anschließend zu meinem Nacken fort.
»Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie groß meine Vorfreude ist«, hauchte sie mir zu, legte den Kopf stöhnend schief und schloss die Augen genüsslich.
Ich streifte ihr Haar nach hinten, küsste, leckte und knabberte ihre Schulter entlang und bekam durch den Geschmack kaum genug von ihr.
Dio, ich bekam nicht genug von ihr.
»Du bist so perfekt«, flüsterte ich, wischte mir mit dem Daumen über die Unterlippe und legte meine Hände schließlich an ihre Taille. »Dieses Kleid ist wie für dich gemacht. Du wirst jeden in den Schatten stellen, tesoro.« Ich küsste ihre Hände, richtete meine Kleidung wieder und drehte uns beide zum Spiegel. »La donna più bella del mondo.«
Ich lachte, als ihre Wangen erröteten und sie ihre Hände vors Gesicht hielt, um ihre Scham zu verdecken.
»Unsere Kleidung ist also fix?«
»Auch wenn es mich wahrscheinlich nerven wird, dir die ganzen Schichten auszuziehen ... ja!«, grinste sie, drehte sich zu mir und nahm sich mein Handy aus der Tasche, um sich danach zum Spiegel zu drehen und ein Bild von uns zu schießen und es danach als meinen Hintergrund einzustellen. »So hast du mich immer bei dir.«
Habe ich das nicht bereits so, mein Herz?
Hab Schmetterlinge im Bauch 🦋
Wie gefällt es euch? ❤️
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𝐏𝐥𝐚𝐲𝐟𝐮𝐥 𝐂𝐨𝐧𝐭𝐫𝐚𝐜𝐭
Teen FictionWas für ein Leben führst du, wenn nichts, was du tust, in deinem eigenen Interesse liegt? Mein Schicksal stand bereits als Embryo im Leibe meiner Mutter fest. Ich würde ihn heiraten. Mein Leben wurde auf diesen Tag aufgebaut, meine Bildung wurde auf...