"Also. Wer von ihnen möchte anfangen?", fragte Raynor, als wir zu dritt an dem Tisch standen und auf die zwei Stühle starrten.
"Ich überlasse Sam sehr gerne den Vortritt.", sagte ich gedehnt und klopfte meinem Teamkollegen auf die Schulter, bevor ich ein paar Schritte zurück ging und mich gegen die Wand lehnte.
"Nun... Setzen sie sich doch beide.", sagte sie und deutete auf die Stühle. Still setzten sich die Beiden und starrten nach vorn. Bucky sah kurz über seine Schulter zu mir und ich zog eine Grimasse.
"Also gut. Doktor Raynor.", begann Sam und lehnte sich ein wenig nach vorn.
"Ich verstehe warum Sie wollen, dass ich mit diesem Idioten hier rede... Aber mir geht es gut.", versuchte er sich aus der Situation zu retten und Raynor schüttelte schnell den Kopf.
"Es ist meine Aufgabe zu beurteilen, ob es ihnen gut geht. Das mag vielleicht ein wenig unprofessionell sein, aber nur so sehe ich ob Sie über Ihr Trauma hinweg kommen.", erläuterte sie und Sam schüttelte schnell den Kopf.
"Ich habe kein Trauma! Sie hat eins! Bestimmt auch mehrere, also bin ich hier falsch.", sagte er und deutete auf mich. Kurz sah die Frau zu mir und seufzte leicht.
"Wir beginnen mit ihnen. Ich werde Joye danach noch einmal sprechen."
"Das ist lächerlich.", murmelte Sam und Bucky nickte schnell.
"Finde ich auch.", stimmte er ihm zu und grinsend sah ich zu den Beiden.
"Sehen Sie, schon machen wir Fortschritte! Also gut, wer möchte zuerst reden?", kam sie wieder auf das ursprüngliche Thema zu sprechen und sofort verschwand jegliche Motivation aus dem Raum.
"Keiner? So eine Überraschung. Wir machen jetzt eine Übung. Ich mache sie sonst mit Paaren die herausfinden wollen, welche gemeinsame Zukunft sie miteinander haben wollen.", kündigte sie an und verwirrt schüttelte ich den Kopf.
"Kennen Sie die Wunderfrage?", fragte Sie und Sam nickte.
"Natürlich.", antwortete er, während ich und Bucky uns nur kurz verwirrt ansahen.
"Nein."
"Was soll das sein?", fragte ich.
"Okay gut. Sie lautet folgendermaßen. Während Sie schlafen geschieht ein Wunder. Was würden Sie gerne sehen, wenn Sie aufwachen?", fragte sie und kurz sah ich zu Boden, während Bucky keine Sekunde brauchte um zu Antworten.
"In meinem Wunder würde er weniger reden.", sagte er und Sam sah ihn an.
"Genau das Selbe wollte ich auch gerade sagen. Wenn das mal kein Zufall ist.", murmelte er und ich konnte Raynor mittlerweile ansehen, dass sie die Kombination von Bucky und Sam anstrengend fand.
"Sie lassen mir keine Wahl. Es wird Zeit für die Seelenschau Übung.", sagte sie.
"Schon viel besser. Ich bin bereit.", sagte Bucky aufgedreht und die braunhaarige Frau nickte langsam.
"Dann drehen Sie sich zueinander und sehen Sie sich an.", wies sie die Beiden an, während sie nicht aufhören konnten zu reden.
"Ich werde das genießen."
"Oh, ich weiß, dass du das wirst!"
Innerlich lachend sah ich den Beiden dabei zu, wie sie sich zueinander drehten. Äußerlich konnte man vielleicht denken, dass ich kurz davor war Walker umzubringen, aber im Moment genoss ich das Schauspiel vor mir. Als die Beiden noch näher zueinander rückten konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und mein Mundwinkel erhob sich leicht.
"Das ist ziemlich nah.", stellte Buck genervt fest, als er auf seine und Sams Beine starrte, welche miteinander verkeilt waren.
"Sehr. Aber genau das wolltest du doch, oder?"
"Jetzt seht euch an. Na los, seht euch in die Augen.", wies sie sie an und ich konnte sehen worauf es hinaus lief. Ein Starr-Wettbewerb.
"Was machen Sie da? Haben Sie gerade einen Starr-Wettbewerb?", fragte Raynor irritiert, als Bucky und Sam sich immer intensiver in die Augen sahen.
"Jetzt blinzelt doch mal! Kommen wir zum Wichtigen. James. Warum macht Sam Sie so wütend? Und sagen Sie nichts kindisches!", sagte sie und das Lächeln auf meinen Lippen verblasste langsam, als ich den bedrückten Gesichtsausdruck meines besten Freundes sehen konnte."Warum hast du den Schild weggegeben?", fragte er ruhig und ich wartete gespannt auf Sams Antwort.
"Warum machst du so eine große Sache um etwas, was nichts mit dir zu tun hat?", fragte er zurück und ich lehnte mich etwas nach vorn. Ein Blick von Raynor ließ mich allerdings verstummen und wütend spannte ich meinen Kiefer an.
"Steve hat an dich geglaubt. Er hat dir vertraut und dir den Schild aus einem Grund gegeben. Der Schild steht für alles, woran er jemals geglaubt hat. Er ist sein Vermächtnis und du hast ihn weggegeben.", sagte er und wurde immer lauter dabei.
"Vielleicht hat er sich in dir getäuscht. Aber wenn er sich in dir getäuscht hat, dann ebenso in mir!", sagte er wütend und der Schmerz in seiner Stimme ließ mein Herz schwer werden.
"Er hatte einen Grund dich für seinen Schild zu wählen. Du hättest ihn behalten sollen, denn dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation.", sagte ich nun auch und Sams Blick fuhr zu mir.
"Dieser Schild ist das Einzige, was uns aus unserem frühen Leben geblieben ist. Und du hast es weggegeben.", zischte ich und sah dann von Sam zu Dr. Raynor.
"Ich warte draußen.", murmelte ich und verließ den Raum so schnell wie möglich. Schwer atmend blieb ich draußen in dem leeren Gang stehen und sah kurz zu beiden Seite.
Niemand war hier und schnell fuhr ich mit meinem Handballer über mein linkes Auge, in welchem sich eine Träne gebildet hatte. Verärgert über meinen Emotionalen Ausbruch schüttelte ich schnell den Kopf und legte meine Hände in meine Jackentaschen der schwarzen Lederjacke.
Sam hatte den Schild weggegeben und bis gerade eben hatte ich nicht gewusst, wie sehr er mir mit dieser Tat wehgetan hatte. Mein Blick richtete sich starr gerade aus gegen die graue Wand, welche mich an die endlosen Gänge in der Hydra Basis erinnerte.
Bevor ich dort war, kämpfte ich mit Steve und Bucky gegen die Nazis. Dort hatte mich das Schild öfters dazu gebracht wieder ich selbst zu werden und klare Gedanken zu fassen. Als Bucky und ich uns in Bucharest versteckten fand uns Steve und wollte uns ein neues Leben schenken.
Er hat seinen Schild für uns geopfert und nach dem ersten Kampf mit Thanos war er für mich da und hat mir geholfen.
Dieses Schild war neben Bucky mein Leben und ich würde alles dafür tun, damit die richtige Person es in den Händen hielt. Und die richtige Person war nicht John Walker.
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The Story of Winter IIII / Bucky FF
Fanfiction'Welche mächtigen Drei?', fragte ich verwirrt und Sam sah mich an. 'Androiden, Aliens und Zauberer.' ~*~ Der Verlust von Steve und Tony liegt schwer über Joye. Jeder zog sich nach der Schlacht zurück und endlich hatte sie die Zeit wieder normal zu L...