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Der Hafen von Madripoor war riesig, was mir einen kleinen Dämpfer verpasste. Hier waren hunderte Container, Nagel könnte überall sein. Zu unserem Glück schien Sharon genau zu wissen, wo wir suchen mussten.

„Madripoor hält locker mit New York mit.", sagte Sam in diesem Moment.

„Sie wissen wie man feiert."

„Abgesehen von den vielen abstoßenden Menschen können sie das wirklich.", stimmte ich zu.

„Bei dem Kopfgeld, was auf euch ausgesetzt ist, wird es immer unwahrscheinlicher, dass ihr die Stadt lebendig verlasst.", murmelte Sharon, welche uns durch die vielen Container führte.

„Alles klar. Da müsste er drin sein, Container 4261. Ich seh mich um, ihr redet mit Nagel. Wir haben nicht viel Zeit, als macht schnell.", wies sie uns an, hielt uns Ohrstecker hin und verschwand schließlich. Kurz wechselte ich einen Blick mit Bucky, bevor ich meine Pistole hervor zog.

Wir folgten Sam, welcher bereits bei dem richtigen Container angekommen war und bereits darin verschwunden war. Schnell trat ich ebenfalls ein, Bucky hinter mir blieb in der Tür stehen. Verwirrt sah ich mich um, denn nichts hier deutete auf Nagel hin. Dieser hier war komplett leer.

„Sharon, bist du dir sicher, dass das hier der Richtige ist? Er ist komplett leer."

Absolut. Das muss er sein.", bestätigte sie nur. Zemo zog eine Taschenlampe hervor, während ich stehen blieb um nach Geräuschen zu hören. Tatsächlich drang von irgendwo leise Musik, was mich weiter zum Ende laufen ließ.

„Irgendetwas ist hinter dieser Wand.", murmelte ich leise, was von Zemo neben mir mit einem Nicken bestätigt wurde. Er legte seine Hände auf die Wand direkt vor uns, drückte leicht zu und augenblicklich ließ sich ein kleiner Teil der kompletten Wand nach hinten öffnen.

Schnell sah ich hinter mich zu Bucky, welcher langsam nickte, bevor ich Zemo durch die Geheimtür nach oben in einen weiteren Container folgte. Meine Hände lagen ruhig an meiner Pistole, welche schussbereit war. Mit jedem Schritt wurde die Musik lauter, bis wir in einem großen Labor standen.

Mit erhobener Waffe lief ich neben Bucky durch die wenigen Regale voller Reagenzgläser. Keines davon sah so aus, als würde das Supersoldaten Serum darin sein. Einen Gang weiter landete mein Blick schließlich auf einem Mann, welcher mit dem Rücken zu uns stand und leise zu einer Melodie summte.

Schnell wechselten Sam, Bucky und ich einen Blick. Ich bedeutete Sam vorzugehen, was er mit einem Nicken beantwortete. Schnell lief er auf den Mann zu, blieb einen Meter vor ihm stehen und beendete die Musik von der Schallplatte. Sofort drehte der Mann sich zu Sam um.

„Dr. Nagel?", fragte mein Teampartner.

„Wer sind Sie? Was wollen Sie?"

„Wir wissen, dass Sie das Supersoldaten Serum produziert haben."

„Verschwindet aus meinem Labor!", rief er aus, was allerdings keine Wirkung auf uns hatte. Wütend lief er an Sam vor bei, in unsere Richtung. Schnell hob ich meine Waffe etwas mehr, was ihn zusammenzucken ließ. Er wusste wer wir waren, dass sagte sein Gesichtsausdruck deutlich aus.

„Sie wissen wer sie sind, nicht? Das ist Baron Zemo. Von ihm haben Sie bestimmt auch gehört, oder? Sie scheinen ziemlich schlau zu sein, also fangen sie besser sofort an zu reden.", schlug Sam ihm vor, drängt ihn an uns vorbei und ließ ihn gegen ein Gitter prallen.

„Wie wäre es mit einem Gegenvorschlag? Machen Sie mir einen besseren Vorschlag und ich fange an zu reden.", sagte er mit einer scheinbar unbeeindruckten Mine. Aber es war klar, dass er Angst hatte.

Leute, wir bekommen Gesellschaft.", bekamen wir die Nachricht von Sharon, welche mich dazu brachten das Ganze etwas zu beschleunigen. Schnell packte ich ihn am Kragen und zog ihn zu dem nächsten Stuhl in diesem Raum. Wortlos hielt ich ihm die Pistole an die Schläfe, was ihn etwas zusammenzucken ließ.

Jeder Kopfgeld Jäger der Stadt ist hier. Wir müssen verschwinden.", rief Sharon erneut. Ungeduldig starrte ich ihn an, bis Bucky seine Waffe nahm und einen Warnschuss neben seinem Kopf abfeuerte.

„Okay, okay!", rief Nagel endlich.

„Ich wurde geholt, um Hydras Winter Soldier Programm zu übernehmen, nachdem sie in Sibirien gescheitert waren. Als Hydra fiel, wurde ich von der CIA rekrutiert. Sie hatten Blutproben einer amerikanischen Testperson mit halbwegs stabilen Spuren von dem Serum in seinem Blut.", sagte er und mir wurde klar, dass er von Isaiah redete.

„Nach viel Arbeit konnte ich endlich die wichtigen Stoffe in seinem Blut isolieren. Ich war Gott. Ich habe geschafft, was keinem Wissenschaftler seit Erskine gelungen war. Aber meine Soldaten sollten anders sein.", sagte er. Ich wandte meinen Blick von dem Mann vor mir zu Bucky, welcher mich die ganze Zeit über angesehen hatte.

Meine Wut auf diesen Mann stieg mit jeder weiteren Sekunde. Er hatte es nicht verdient den Namen von Erskine in den Mund zu nehmen. Er war verrückt, was seine Sympathie nicht gerade steigen ließ.

„Keine klobigen Maschinen oder aufgepumpte Körper. Meine Soldaten sollten unauffällig sein. Optimiert. Einfach nur perfekt."

„Warum haben wir nie darüber gehört?", fragte Sam, was Nagel leicht lächeln ließ.

„Weil ich, bevor ich meine Arbeit beenden konnte, zu Staub zerfiel. Als ich zurückkam, waren 5 Jahre vergangen. Das Projekt wurde beendet. Also kam ich hierher. Der Power Broker war nur zu gern bereit meine weitere Arbeit zu finanzieren. Jemand hatte ihm beinahe alle Informationen zu dem Serum gestohlen und alle Wissenschaftler vernichtet.", sagte er ruhig.

„Ich habe mich gefragt wer zu so etwas in der Lage wäre, aber jetzt habe ich meine Antwort wohl bekommen.", flüsterte er. Sein Blick wanderte zu mir, was mich augenblicklich dazu brachte ihm die Pistole fester gegen die Schläfe zu pressen.

„Einen Winter Soldier kann wenig aufhalten, nicht wahr?"

„Wie viele Phiolen hast du hergestellt?", fragte ich kühl.

„Zwanzig.", sagte er nach kurzem überlegen, bevor er zu Sam sah.

„Karli Morgenthau hat sie alle gestohlen. Ich kann nur erahnen, welche Pläne der Power Broker für das arme Mädchen hat."

„Wo ist Karli jetzt?"

„Das weiß ich nicht. Aber vor ein paar Tagen rief sie an und fragte, ob ich einer Donya Madani helfen könnte. Die arme Frau hat Tuberkulose. Typische Folge der Umstände in den Umsiedlung Camps.

„Was ist aus ihr geworden?"

„Nicht mein Problem."

„Ist noch Serum in dem Labor?"

„Nein.", flüsterte er.

„Was jetzt?", fragte Bucky.

„Wir müssen Karli finden. Donya Madani wäre eine Spur.", sagte ich und ließ meine Waffe sinken.

„Leute, die Zeit ist um!", rief Sharon, welche plötzlich hinter uns stand und bevor ich irgendetwas verhindern konnte, zog Zemo eine Waffe hervor. Augenblicklich ertönte ein Schuss, welcher mich allerdings kalt ließ. Ich hatte kein Mitleid mit, dem jetzt toten, Nagel. Ganz im Gegensatz zu Sharon und Sam.

„Wir sollten jetzt gehen.", stellte ich fest und ging einen Schritt zu Bucky hinüber. Doch bevor ich den zweiten machen konnte, wurde die Wand neben uns aufgesprengt und eine Druckwelle schleuderte uns alle zu Boden.

The Story of Winter IIII / Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt