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„Wurde es Ihnen je angeboten?"

„Was?"

„Das Serum.", erklärte Zemo seine Frage, während ich wortlos auf meine Hände starrte.

„Nein."

„Und wenn, rein hypothetisch natürlich, hätten Sie es genommen?", fragte er, aber Sams Verneinung kam innerhalb von Sekunden. Innerlich nickte ich stolz. Mir wurde immer mehr bewusst, dass Steve den Richtigen für den Job als Captain America ausgewählt hatte. Wir mussten uns nur das Schild zurück holen.

„Sie haben nicht gezögert. Beeindruckend.", stellte Zemo fest, bevor er sich den Lappen von der Stirn zog. Immerhin blieb keine Wunde von Walkers Schlag, wo auch immer der gewesen sein musste. Sein Kopf drehte sich zu Sam, der auf den Computer vor sich starrte.

„Sie können nicht hoffen, dass Karli wieder zu sich kommt.", murmelte er. Meine Gedanken drifteten wieder zu meinem halben Kampf zu Walker in der Halle.

Hätte ich ihn dort härter schlagen sollen? Ich wollte ihn nicht verletzten, aber ich vielleicht wäre genau das besser gewesen. Dann hätte ich ihm das Schild abnehmen können, bevor die ganze Welt anfangen hätte mich zu suchen. Vielleicht doch nicht so die beste Zukunft.

„Supersoldaten dürfen nicht existieren."

„Wenn du das so siehst, was ist dann mit Joye oder Bucky?", fragte Sam, so als wäre ich nicht in diesem Raum. Gut, gedanklich war ich das gerade auch nicht. Ich wusste nicht wirklich warum, aber ich bereute es mit jeder Sekunde, dass ich Walker laufen gelassen habe. Aber ich hatte genau das getan, was Steve auch getan hätte. Das Morden hatte ich aufgegeben, als er sich für Peggy entschieden hatte.

Gerade als ich wieder anfing in einem endlosen Kreis aus Gedanken zu versinken, betrat Bucky den Raum. Mit grimmigen Blick lief er auf die Küche zu, meine Augen verfolgten jede seiner Bewegungen genau.

„Irgendetwas an Walker stimmt nicht.", stellte er dann fest, was ich nickend bestätigte.

„Das selbe Gefühl habe ich auch."

„Was du nicht sagst.", stimmten Sam und ich ihm gleichzeitig zu, während Zemo nur schwieg. Er hatte seine Meinung zu all dem klar geäußert, vermutlich wollte er jetzt einfach nur noch seinen Kirschblüten Tee genießen.

„Ich erkenne einen Verrückten wenn ich ihn sehe. Denn ich bin verrückt.", sagte er dann.

„Ich weiß. Hat sich in den letzten 80 Jahren nicht geändert.", erwiderte ich nur, was er mit einem Schnauben beantwortete. Damals war er verrückt genug, um sich für den Krieg zu melden. Heute ist er in sehr vielen Ansichten verrückt, genau wie ich.

„Er sollte den Schild nicht haben."

„Ich habe es ihm nicht gegeben.", sagte Sam genervt, bevor er sich von seinem Schild erhob und zu Bucky sah, der gerade zwei Gläser mit Whiskey einschenkte.

„Also Steve hat es ihm sicher nicht gegeben.", murmelte er, als plötzlich die große Tür des Hauses aufgestoßen wurde. Ruckartig erhob ich mich, ging einige Schritte in Buckys Richtung, als ich den Eindringlich erkannte. Es war Walker.

„Alles klar, es reicht jetzt. Ihr liefert mir Zemo jetzt aus.", sagte er laut, während ich meine Arme vor der Brust verschränkte. Dieser Mann schaffte es wirklich immer, uns die Stimmung zu versauen.

„Ganz ruhig, man. Schild oder nicht, du kannst hier nicht einfach reinplatzen und erwarten, dass du das Sagen hast. Ich hatte Karli, du hast es versaut. Er war heute wirklich nützlich. Wir brauchen jeden Mann für das, was kommen wird.", sagte Sam ruhig.

Langsam nickte er, als ich neben Bucky zum stehen kam. Kurz wechselte ich einen Blick mit ihm und erkannte, dass er ebenfalls dazu bereit war, ihn egal wie aus diesem Haus zu schmeißen. Egal wie er das anstellen wollte, ich war dabei.

The Story of Winter IIII / Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt