Sie.
"Natürlich seid ihr beiden auch herzlich eingeladen!", sprach Sara zu uns gewandt. Verdammte Scheiße! Ich suchte mit meinen Augen nach Milad und seiner Gruppe, welche am anderen Ende des Aufenthaltsraumes saßen. Ich hatte es gewusst!
All das war ein Teil seines Plans, wer wusste, was sich dieses Arschloch wieder ausgedacht hatte. Ich warf ihm vernichtende Blicke zu und sah zu Nazile, die immer noch verwirrt neben mir saß."Werden wir hingehen?", fragte diese besorgt.
"Wir müssen. Das war keine Einladung, sondern eine Herausforderung."
Sie nahm ihren Kopf zwischen ihre Hände und seufzte tief.
"Wie laufen die Partys ab?", forschte sie nun nach.
"Keine Ahnung Nazile, war selber noch nie auf einer. Das ist meine erste Einladung, lass dich nicht davon beirren, dass ich anfangs bei Sara stand."
"Meine Eltern werden es nicht erlauben", murmelte sie nach einer Weile des Schweigens.
"Würden sie es erlauben, dass du bei mir bleibst?"
"Weiß nicht. Vielleicht... Vielleicht aber auch nicht. Michelle, ich will da nicht hin."
"Ich auch nicht, aber wir müssen. Wir können jetzt nicht kneifen. Schließlich haben wir ihnen den Kampf erklärt. Kriegst du das mit deinen Eltern hin?"
"Ich werds versuchen."
"Gut, dann mach das."Er.
"Was hast du vor Milad?", fragte mich Eymen verständnislos.
"Die Party bisschen aufheizen", grinste ich nur meinen besten Freund an. Er wandte sich an unsere Gruppe.
"Wir kommen gleich, bleibt ihr hier!", rief er den Jungs autoritär zu. Meine Augen verdrehend folgte ich ihm zu den Sporthallen.Es war Mittwoch 15:55, um die Uhrzeit trieb sich niemand dort. Abgesehen davon hatten nur noch einige Kurse aus der Oberstufe Unterricht, der Rest hatte mittwochs und freitags immer nur bis 13:00 Uhr Schule.
"Denkst du, sie werden auf diese Party kommen? Vor allem Nazile? So wie es scheint, kommt sie aus gutem Elternhaus. Ich glaube kaum, dass ihre Eltern sie auf eine Party lassen würden, denk doch mal nach! Sie ist Aserbaidschanerin, die haben dieselben Traditionen, Kulturen und Regeln wie wir!" Nazile, mich störte es gewaltig, dass er die Neue beim Namen nannte.
"Sie wird schon einen Weg finden, um dort zu erscheinen", sprach ich gelassen.
"Milad, hör doch auf mit dem Scheiß! Du schadest dir nur selber damit! Ich weiß genau, was dir durch den Kopf geht, wenn du das machst, bist du unten durch bei Michelle!", schrie er, um mich zur Besinnung zu bringen. Nun brodelte ich vor Wut, weswegen ich ihn gegen die Wand drückte.
"Hör mir zu, du kleiner Pisser, diese dumme Blondine interessiert mich einen Scheißdreck! Wenn du es nochmal wagen solltest, zu versuchen mich zu belehren oder irgendeine dumme Bemerkung aufgrund dieser Blondine oder der Neuen ablässt, dann garantiere ich für nichts!" Ließ von ihm ab und ging wieder zu den Jungs. Er hat angefangen viel zu starke Gefühle für sie zu entwickeln, schoss es mir durch den Kopf. Eymen, du Idiot!Bei den Jungs verteilten wir uns in unsere Kurse. Es war gut, dass wir jetzt Chemie hatten, so hatte ich keinen Unterricht mit Eymen und hoffte, dass dieser Idiot sich schnell einkriegen würde.
Da ich mir zu viele Fehltritte bei meinem Chemielehrer geleistet hatte, musste ich bis zum Ende des Schuljahres neben Michelle sitzen. Sie saß an dem einen Ende des Tisches und ich an dem anderen, zwischen uns waren also zwei Stühle."Gruppenarbeit!", rief unser Lehrer, weswegen alle anfingen sich zu Gruppen zusammenzufügen. "Sara begeben Sie sich bitte zu Ihrer Reihe, Milad und Michelle werden die Gruppenarbeit auch ohne Ihre Hilfe bewältigen können."
"Wie nett", hörte ich Michelle murmeln. "Wieso sind wir eigentlich zu zweit? Während alle anderen mindestens zu dritt sind?", hakte Michelle genervt nach, nachdem sie sich im Chemiesaal umgesehen hatte.
"Damit Sie beiden lernen, dass sie auch mit Menschen zusammenarbeiten müssen, die Sie nicht leiden können. Vergessen Sie nicht, dass die Schule eine Investition für das Leben ist!"
"Ist klar", flüsterte Michelle vor sich hin, außer mir hatte es vermutlich niemand gehört.
DU LIEST GERADE
Gebrandmarkt
RandomSie. Diese Wut in mir würde mich umbringen, ich hatte das Bedürfnis alles um mich zu schmeißen, ohne darauf zu achten, ob es danach in Trümmern lag oder nicht. Denn genau das hatte man tagtäglich mit mir gemacht. Die Einsamkeit, Trauer und Verzweifl...