Bevor ihr anfangt das Kapitel zu lesen, ich habe jetzt das 'Buch', wo ich zu verschiedenen Themen Stellung nehmen werde veröffentlicht. Wenn ihr auf meine Werke geht, dann findet ihr es unter dem Namen 'Dinge, die gesagt werden müssen'. Sehr kreativ, ich weiß.
Das war's meinerseits, also viel Spaß beim Lesen des Kapitels ❤Er.
"Du lenkst ab, wir besorgen die Schlüssel und klären den Rest", klärte ich Sarp und Eymen auf. Grinsend verschwand Sarp ins Hausmeisterzimmer. Als er zwei Minuten später mit dem Hausmeister rausging, lief ich mit meinem Kindheitsfreund rein und suchte nach den Schlüsseln. 345. 346. Sowas nannte man dann wohl ein Zuckerschlecken.
Wir schlossen die Spinde auf und ich staunte, weil sie so ordentlich waren. Mein Spind sah katastrophal aus, wenn ich mal etwas suchte, fand ich es nur schwer."Was ist, wenn sie zubeißt?"
"Darüber sollte ich mir eher Gedanken machen, meinst du nicht, Eymen?"
"Du Witzbold! Ich habe hier eine Vogelspinne vor mir, du nur eine Maus." "Ratte", korrigierte ich ihn. "Sarp meinte doch, dass der Biss der Spinne nicht tödlich ist, so lange man kein Allergiker ist. Abgesehen davon haben wir beide Handschuhe an. Die können nicht über dicken Stoff durchbeißen. Also hör auf dich wie eine Pussy zu benehmen!"
"Ist ja gut. Wieso hat Sarp eigentlich so komische Freunde, die solche Wesen als Haustiere halten?"
"Wenn ich je irgendwann Sarp verstehen sollte, werde ich für dich eine Bedienungsanleitung über ihn schreiben." Wir lachten kurz, legten die Tiere in die Spinde und brachten die Ersatzschlüssel für die Spinde zurück. Danach griff ich nach meinem Handy, um Sarp anzurufen, damit er sein Ablenkungsmanöver beenden konnte."Wieso habt ihr so lange gebraucht?", fragte dieser genervt als er vor uns stand.
"Was ist, hast du Schiss bekommen?", neckte ihn Eymen.
"Als der Typ gemerkt hat, dass es nichts zum Reparieren gibt, musste ich Purzelbäume schlagen, um ihn dort zu halten."
"Du hast Purzelbäume geschlagen? Das hätte ich gern gesehen", zog ich die Situation ins Lächerliche.
"Wenn die Aktion nicht so geil wäre, hätte ich euch undankbaren Hunden gar nicht geholfen." Grinsend widmeten wir uns dem Heimweg. Das Spektakel morgen konnte ich kaum abwarten.Sie.
Milad, Eymen, Sarp und der Rest der Gang standen an der Wand gegenüber den Spinden von uns und lösten ihre Blicke nicht von Nazile und mir.
"Denkst du, die haben etwas geplant?", forschte Nazile leicht panisch nach.
Das hatten sie eindeutig, die Frage war nur was?
"Vielleicht ist denen auch einfach nur langweilig", versuchte ich sie zu beruhigen, was nicht sonderlich klappte. "Lass uns einfach unsere Bücher schnappen und verschwinden. Sonst haue ich ihre Köpfe noch gegen die Wände", schnaubte ich, worauf Nazile etwas kicherte. Zumindest hatte sich die Situation gelockert, auch wenn es nur ein kleines bisschen war.Als ich meinen Spind öffnete, sah ich eine Bewegung darin. Was war das? Als ich meine Hand ausstrecken wollte, sah ich zwei paar rote Augen und einen langen Schwanz. Eine Ratte. Eine Ratte!, schoss es mir durch den Kopf. Im selben Moment hörte ich Nazile aufkreischen, ich konnte mir einen Schrei auch nicht unterdrücken. Schnell schloss ich meinen Spind wieder. Als ich zu meiner Freundin sah, machte mir ihr Anblick größere Sorgen, als das, was ich gerade in meinem Spind gesehen hatte. Schnell lief ich einen Schritt zu ihr und sah in ihren Spind. Eine Vogelspinne. Eine Vogelspinne? Eine Vogelspinne!
Verdammt, dass ging eindeutig zu weit! Schnell schloss ich auch ihren Spind und legte meine Hand auf ihre Schulter, dabei erschauderte sie kurz.
"Es ist alles gut", flüsterte ich ihr zu. Sie zitterte am ganzen Leib und ich wusste einfach nicht, wie ich sie beruhigen sollte. So wie es schien, hatte sie eine echte Phobie, während es bei mir nur Ekel und ein Gefühl des Unwohlseins war.
Alle im Flur sahen gebannt zu uns, während Milad und seine total bekloppte Gang uns mit einem dämlichen Grinsen ansahen, was dafür sorgte, dass mir die Sicherungen durchbrannten. In wenigen Schritten stand ich bei ihnen und hatte mich vor Milad aufgebaut. Diesmal war er eindeutig zu weit gegangen. Mit sowas machte man keine Scherze!
Bevor ich realisieren konnte, was wirklich geschah, schnellte meine rechte Hand in die Höhe und traf Milads Wange mit einem lauten Klatschen. Ich hörte, wie einige scharf ihre Luft einsogen. Milad blickte mich nur fassungslos an. Sogar ich war schockiert über meine Tat. Ich hatte Milad eine geklatscht, einfach so! War ich nun etwa von allen guten Geistern verlassen?
Milad hat das verdient!, brüllte mich meine innere Stimme an. Also schaltete ich mein dummes Gewissen, dass keine Ahnung von nichts hatte aus und konzentrierte mich auf meine innere Stimme, die verdammt nochmal mega wütend auf Milad war. Weswegen ich im nächsten Moment: "Du bist ein verdammt beschissenes Arschloch!", schrie. Dann drehte ich mich zu seiner degenerierten Gang und musterte jeden einzeln an, als mein Blick an Eymen hängen blieb, rief ich erneut: "Ihr seid alle verdammt beschissene Arschlöcher!"
Darauf lief ich zu den Spinden, holte die Schlüssel, lief zurück zu Milad und drückte diese in seine Hand.
"Mir ist es scheiß egal, wie ihr diese Tiere da raus bekommt! Von mir aus könnt ihr dabei drauf gehen, doch zur Pause werden sie verschwunden sein! Wenn nicht, dann mach dich auf etwas gefasst, Milad! Denn Cağdaş wird diese Sache bestimmt nicht erfreuen!"
Okay, ich gebe es zu, es war kindisch ihm mit seinem älteren Bruder zu drohen, vielleicht sogar mehr als kindisch, doch ich konnte gerade keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Dann war ich eben eine Petze. Na und? Zumindest sorgte ich nicht dafür, dass Menschen wegen ihren Phobien fast einen Herzstillstand erlitten. So charakterlos war ich nicht. Das wiederum passte natürlich sehr gut zu Milad. Arschloch. Arschloch. Arschloch! Als ich wieder bei Nazile war zog ich sie an ihrem Arm mit mir ins Klo. Das dabei die halbe Schule zu uns blickte, war mir recht egal. Ich musste jetzt meine Freundin beruhigen, das war das einzige, was zählte. Nazile war immer noch in einer Schockstarre, was ich nachvollziehen konnte. Milad und Eymen hatten doch selber miterlebt, wie sie sich erschrack, als sie lediglich einen Weberknecht sah und dann stellten sie ihr eine Vogelspinne in den Spind.
Hallo, eine Vogelspinne? Wo waren wir?! Im Dschungel? Diesmal waren sie eindeutig zu weit gegangen!
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RandomSie. Diese Wut in mir würde mich umbringen, ich hatte das Bedürfnis alles um mich zu schmeißen, ohne darauf zu achten, ob es danach in Trümmern lag oder nicht. Denn genau das hatte man tagtäglich mit mir gemacht. Die Einsamkeit, Trauer und Verzweifl...