Kapitel 28

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Hajime Iwaizumi
Mitzunex3

Ich war glücklich und sehr erleichtert, dass es ihm gefiel, dass mein Herz nicht aufhörte, ein paar Takte schneller zu schlagen, aber ich nahm das gerne in Kauf. Es machte mich froh, ihn so ausgelassen zu sehen, wie wir Spaß im Wasser hatten oder danach ruhig auf der Decke lagen und kuschelten. Wir genossen den schönen Abend. Leider verging die Zeit zu schnell und es war Zeit, die Sachen zu packen und zurückzureiten. Wir waren beide nicht begeistert darüber, aber es ging nicht anders.

Ich brachte Oikawa sicher und unbemerkt zurück in sein Schlafgemach. Locker saß ich auf der Fensterbank und schaute mitfühlend zu dem Brünetten, der nicht gerade begeistert war, wieder hier zu sein.
"Kopf hoch, Tooru, es wird nicht unsere letzte Nacht sein", sagte ich aufmunternd und lächelte. Traurig seufzte er und ich zog ihn, wie so oft an diesem Abend, in meine Arme. Sein Kopf vergrub er in meiner Halsbeuge. Sanft strich ich mit meinen Fingern durch sein weiches Haar und spielte mit den Locken in seinem Nacken. Der König genoss diesen kleinen Moment der Zuneigung. Gedanklich schaute ich nach draußen und bemerkte, dass langsam die Sonne aufging, was mich genervt brummen ließ.
"Es wird Zeit, Tooru." Er machte keine Anstalten, sich von mir zu lösen. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und schaute ihn ernst, aber dennoch liebevoll an.
"Ich möchte nicht, dass du gehst... Ich halte es ohne dich nicht mehr aus...", begann er plötzlich zu schniefen und Tränen sammelten sich in seinen Augen, die ich sanft wegwischte.
"Mir geht es nicht anders. Halte noch ein wenig durch, bis wir eine Lösung gefunden haben", flüsterte ich und legte für einen Moment meine Stirn an seine. Wir schlossen beide die Augen und gaben uns still das Versprechen, eine Lösung zu finden, um ihn aus dieser Hölle zu befreien. Ich löste mich, gab ihm einen intensiven Kuss, bevor ich aus dem Fenster kletterte und mich zum Trainingsplatz aufmachte. Ich spürte deutlich seinen sehnsüchtigen Blick.
Bald, Tooru. Bald können wir jeden Tag gemeinsam verbringen und ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen. Das verspreche ich dir!

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Die Tage und Wochen vergingen und irgendetwas war merkwürdig. Das ist mir in den letzten drei Wochen immer mehr aufgefallen. Tooru verhielt sich immer seltsamer. Es war ein schleichender Prozess, der immer deutlicher wurde und ich fragte mich besorgt, was mit ihm los war. Der Brünette sagte mir nichts, behauptete, es sei alles in Ordnung oder dass er sich krank fühlte und schickte mich immer weg, weil er mich nicht anstecken wollte. Ushijima oder dieser Berater, einer von beiden hatte wieder seine Finger im Spiel!

Während des Trainings war ich oft mit meinen Gedanken woanders, dass ich immer Ärger mit Semi hatte, aber das war mir egal. Ich sorgte mich um meinen König - um Tooru.
Plötzlich hörte ich ein abfälliges Lachen neben mir und mein Blick richtete sich auf diese Person. Es war Goshiki, der mich von oben herab ansah, während ich am Rand auf dem sandigen Boden saß.
"Na, hast du mal wieder Ärger mit Semi~? Geschieht dir recht!", sagte er frech und sah mich provozierend an, was mich ziemlich nervte, aber ich blieb ruhig. Das fiel mir in meiner momentanen Situation nicht leicht.
"Geh mir nicht auf die Nerven, Goshiki!", grollte ich warnend. Aber er ließ sich nicht abschrecken und schaute mich weiterhin provozierend an.
"Du machst mir keine Angst, Bauernjunge! Ich verstehe sowieso nicht, wieso Semi jemanden wie dich ausbilden will! Du gehörst einfach nicht hierher!", schnaubte er und verschränkte seine Arme, was meine Augen verengen ließ. Eine Wutader trat auf meiner Schläfe hervor. Jetzt war Vorsicht geboten. Der Kerl war so eine Nervensäge, dass ich ihm am liebsten einen Kopf- abrupt hielt ich meine Gedanken inne. Ich war ziemlich genervt, weil ich mir Sorgen um Tooru machte, und mein Gemütszustand war dadurch momentan sehr angespannt. Jede noch so kleine Kleinigkeit brachte mich zur Weißglut.

Er versuchte weiterhin, mich mit Beleidigungen herunterzuziehen, aber ich hatte genug und verlor die Geduld. Mit Schwung trat ich ihm die Beine weg, sodass er nach hinten in den Sand fiel.
"Au! Was soll das denn?", fluchte er und versuchte aufzustehen, aber ich ließ ihn nicht. Ich richtete mich schnell auf und drückte meinen Fuß auf seine Brust, sodass er wieder im Sand lag.
"Du solltest vorsichtig sein, mit wem du dich anlegst! Du wirst bei mir den Kürzeren ziehen!", sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen, während ich auf ihn herabschaute.

Semi kam zu uns, was ich aus dem Augenwinkel bemerkte.
"Was ist denn jetzt wieder los? Euch kann man nicht einmal aus den Augen lassen! Iwaizumi runter mit dem Fuß. Und du Goshiki Abmarsch! Reißt euch zusammen!", schimpfte er gereizt. Ich schnaubte und gehorchte.
Semi respektierte ich, mein Bauchgefühl sagte mir, er war in Ordnung.
"Semi, wäre es okay, wenn ich für zwei Tage zu meinen Eltern gehe? Ich... wollte nochmal nach dem Rechten sehen?", fragte ich respektvoll und wandte mich ihm zu. Er sah mich nachdenklich an. Ich wollte ihn schon gestern fragen, aber meine Gedanken waren bei einem bestimmten Braunhaarigen.
"Ein bisschen spät, Iwaizumi, aber... ich gestatte es dir." Dankend verbeugte ich mich, woraufhin er nickte und ging, wobei er Goshiki am Arm mit sich zog, der mal wieder meckerte.

Ich hatte in den letzten Tagen darüber nachgedacht, dass es Oikawa gut tun könnte, wenn er einfach aus dem Schloss herauskommen und ich ihn mit zu meinen Eltern nehmen würde, ob es ihm gefiel oder nicht. Deshalb ging ich spät am Abend, als es ruhiger wurde, zu ihm. Ich kletterte die Efeuranken hoch und durch das offene Fenster hinein. Er hatte es immer für mich geöffnet, damit ich jederzeit zu ihm kommen konnte.
"Oikawa?", fragte ich und schaute mich im Zimmer um. Ich entdeckte ihn im Bett liegend, während er ein Buch las und überrascht von meiner Anwesenheit war.
"Iwa, was... was machst du hier?", fragte er und kam mit wackeligen Beinen auf mich zu. Ich war besorgt, als ich ihn ansah und bemerkte, wie schlecht es ihm ging. Er war etwas blass um die Nase, aber was mir sofort auffiel, waren die glasigen, geröteten Augen und vor allem die tiefen Augenringe.
Er hat geweint und schlecht schlafen tut er wohl auch...
"Ich werde dich hier rausholen. Ich nehme dich mit zu meinen Eltern und ich dulde keinen Widerspruch!" Mit mir zu diskutieren war zwecklos, dennoch versuchte er es: "Aber Iwa..." Ich schüttelte den Kopf.
"Nein Kawa! Es wird dir guttun, hier rauszukommen und ich sehe, dass es dir nicht gut geht", sagte ich abwartend und sah ihn an, und er nickte mit gesenktem Blick. Daraufhin packten wir ein paar Kleider für ihn ein.
"Und wie?", fragte er.
"Du schleichst dich wieder aus dem Schlupfloch. Ich reite raus und hole dich ab."
Schweigend, kam er dem nach und kletterte mit mir hinunter in den Schlossgarten, ehe wir uns trennten. Was war nur mit ihm los? Ich machte mir große Sorgen, mein Alpha war in den letzten Wochen auch unruhig gewesen, was mich ebenfalls beunruhigte.

Ich wartete mit Kiyoshi auf Oikawa auf der anderen Seite der Mauer, als er vorsichtig aus dem Versteck kroch. Mit einem traurigen Gesicht klopfte er sich den Staub von seiner Kleidung und kam auf uns zu. Ohne ein Wort setzte er sich hinter mich auf das Pferd und langsam begann mich diese Ungewissheit zu nerven. Normalerweise konnte er unaufhörlich plappern und hatte immer ein Lächeln auf den Lippen. In den letzten drei Wochen musste etwas passiert sein und ich würde herausfinden, was!












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