Hajime Iwaizumi
Mitzunex3Mit geballten Fäusten und einer Laune, wie drei Tage Regenwetter stampfte ich zum Schloss. Fassungslos hatte die kleine Primadonna mich stehen lassen. Und das nur, weil ich es zu riskant fand, erwischt zu werden und ich Sorge um das Baby hatte, spielte er sich wieder auf! Wenn es nicht nach seiner Nase ging, war er sofort beleidigt. Seine Launen würden mich noch einige Male auf die Probe stellen.
Ich schlich mich zuerst an der Seite des Schlosses entlang, wo sich sein Schlafzimmer befand, und kletterte die Efeuranken hinauf. Als ich oben ankam und bereit war zu klopfen, erstarrte ich vor Entsetzen. Der Anblick, der sich mir bot, brachte mich sofort auf hundertachtzig. Mein Alpha knurrte gefährlich und wollte die Kontrolle übernehmen, aber ich hielt ihn zurück. Ushijima zog Tooru grob zu sich, der versuchte zu entkommen, drückte ihn dann aber auf die Matratze und begann seinen Hals zu liebkosen. Der Brünette bemerkte mich und deutete mir mit einem leichten Kopfschütteln an, zu verschwinden. Gut und schön, aber am liebsten würde ich Ushijima einen Pfeil durch den Kopf jagen. Wie konnte er es wagen, so mit meinem Omega umzugehen? Ihn zum Sex zu drängen? Aber... ich musste gehen, wenn der König mich bemerkte, würden wir in Schwierigkeiten geraten. Mit schwerem Herzen kletterte ich eilig hinunter und schlug mit der Faust gegen die Steinwand. Murmelnd fluchte ich: "Das wirst du bereuen, Ushijima!", bevor ich in den Speisesaal der Ritter ging, um zu Abend zu essen.
Abseits der anderen saß ich am Tisch und stocherte Gedankenversunken im Essen. Mein Gewissen plagte mich und schimpfte mit mir, warum ich nichts unternommen hatte. Hätte ich am liebsten, aber was dann? Wie wäre der Plan?
Hajime du Volldepp! Du überlässt deinen Omega diesem widerlichen König? Was bist du denn nur für ein Alph-
"Iwaizumi?", wurde ich aus meinen düsteren Gedanken gerissen und sah blinzelnd hoch, es war Semi, der mich fragend musterte.
"Alles in Ordung?", kam die Frage und ich nickte noch leicht abwesend. Es war nichts in Ordnung! Ushijima vergriff sich gerade gewaltsam an meinem Omega! Aber das sprach ich selbstverständlich nicht aus.
"Darf ich mich zu dir setzen? Ich wollte etwas mit dir besprechen", sagte er ernst und sein Blick bestätigte dies. Daher seufzte ich kurz und nickte zustimmend.Er setzte sich hin und legte seine Hände zusammen, während er mich mit einem unbestimmbaren Blick ansah, auf den ich desinteressiert reagierte. Innerlich war ich völlig angespannt und fragte mich, was er von mir wollte. Hatte ich etwas falsches getan? Vielleicht beim Training? Ging es um die Nervensäge Goshiki?
Nervös kaute ich auf der Innenseite meiner Wange, bis er den Mund öffnete und direkt auf den Punkt kam: "Ich habe dich mit König Oikawa auf dem Markt gesehen und wie du ihn in eine Gasse gezogen hast. Ihr verbringt ziemlich viel Zeit miteinander." Er beugte sich näher zu mir und sah mich intensiv an. Verdammt! Semi hatte sicherlich etwas geahnt, obwohl ich so vorsichtig war!Innerlich war ich völlig aufgewühlt und suchte fieberhaft nach einer Lösung, doch äußerlich ließ ich mir nichts anmerken.
"König Oikawa hat mir befohlen, ihn heute zu begleiten", sagte ich und lehnte mich an die Stuhllehne. "War das falsch?"
"Nein. Aber du wirkst zu vertraut mit ihm. Iwaizumi, er ist ein König! Wenn Ushijima davon Wind bekommt, verlierst du deinen Kopf!", verdeutlichte er mir die Situation, was langsam nervig wurde.
"Das ist mir schon klar, aber besagt der Ritterkodex nicht, dass ich mich dem Befehl eines Königs nicht widersetzen darf?", sagte ich verärgert und meine Augen verengten sich.
"Das gilt für König Ushijima, Oikawa mag zwar den Titel haben, aber er hat kein Bestimmungsrecht", teilte er mir mit, was ich bereits wusste. Doch auf die Befehle dieses Abschaums pfiff ich!
"Ein gut gemeinter Rat: Halte dich etwas mehr von König Oikawa fern. Wegen ihm wirst du noch hingerichtet und er wird sich ins Fäustchen lachen. Vergiss nicht, woher du kommst und was die Könige davon halten", sagte er und stand auf, um sich wieder zu den anderen zu begeben. Ich beobachtete ihn mit meinem Blick und bemerkte, dass Goshiki mich böse ansah, weshalb ich genervt die Augen von ihm abwandte.⊱ ━━━━.⋅ ♱ ⋅.━━━━ ⊰
In den folgenden Tagen verlief alles wie gewohnt, nur dass meine Gedanken ständig bei Tooru und Semis Worten waren. Goshiki nutzte natürlich jede Gelegenheit, um mich zu provozieren, aber es prallte an mir ab wie an einer undurchdringlichen Mauer. Ich zeigte ihm deutlich, dass ich ihn ignorierte, als wäre er gar nicht da. Das gefiel ihm überhaupt nicht.
Ich war erleichtert, als das Training endlich vorbei war und ich zu meinem König und meinem ungeborenen Kind gehen konnte. Meine Beine trugen mich direkt in den Schlossgarten und ich schaute zum Fenster hinauf. Es war geöffnet, was bedeutete, dass die Luft rein war. Als ich oben ankam, suchten meine Augen sofort nach dem Brünetten. Wir hatten uns seit dem Vorfall nicht mehr gesehen und ich machte mir Sorgen um ihn. Aber... wo war er? Ich sah ihn nicht im Zimmer, also stieg ich durch das Fenster und schlich vorsichtig weiter, auf der Suche nach ihm. Mein Blick blieb am gemachten Bett hängen. Wenn ich an den Tag dachte, als Ushijima... Ich konnte diese schrecklichen Gedanken nicht länger ertragen.
"Tooru?", rief ich leise nach ihm und lauschte, bis ich etwas aus dem Badezimmer hörte. Vorsichtig ging ich auf die Tür zu. "Tooru, ich bin es." Meine Hand legte sich auf den Türknauf und ich öffnete die Tür. Im Türrahmen stehend entdeckte ich einen völlig erschöpften Tooru, der sich am Waschbecken festhielt und in den Spiegel sah. Dunkle Augenringe zierten sein schmales Gesicht, ebenso wie eine beunruhigende Blässe. Leise, fast unverständlich murmelte er: "Er... er weiß es. Er weiß von der Schwangerschaft...", Kawa drehte sich zu mir um und meine Augen weiteten sich vor Schock: "Wie bitte?"
Ushijima wusste es? Wie? Mist... seine ständige Übelkeit. Er konnte es nicht länger vor ihm verbergen.Mit tränenerfüllten Augen sah er mich an, was mich dazu veranlasste, ihn in meine Arme zu nehmen. Er drückte sofort sein Gesicht an meinen Hals und begann leise zu weinen, während seine Arme sich um meine Taille legten und sich fest an meinem Oberteil festhielten. Ich hob ihn hoch und brachte ihn ins Zimmer. Auf dem Bett setzte ich mich und ihn auf meinen Schoß. Ich tröstete meinen Brünetten, indem ich ihm durch die Haare strich oder sanft über seinen Rücken strich, bis er sich beruhigte.
"Ushijima plant am Ende des Monats ein Essen mit meinen Eltern, um ihnen die gute Nachricht mitzuteilen", sagte er kühl, nachdem er sich beruhigt hatte. Seine Eltern kamen hierher? Das waren großartige Neuigkeiten, oder nicht? Warum sagte er es so emotionslos? Fragend sah ich ihn an: "Es ist doch schön, wenn deine Eltern kommen, oder nicht? Sie freuen sich sicher auch, dich zu sehen und wie du dich als König machst." Ich sah ihn ermutigend an, aber sein Blick verriet mir nichts positives, weder Freude noch Aufregung. Einfach... nichts. Das verwirrte mich. "Freust du dich denn gar nicht?"
"Nein, überhaupt nicht!" Er löste sich von mir und stieg von meinem Schoß herunter, um sich neben mich auf die Matratze zu setzen.
Wir schwiegen. Als ich nach seiner Hand greifen wollte, zog er sie weg, was mich besorgt zu ihm blicken ließ.
"Kannst du gehen? Ich möchte alleine sein", sagte er dann plötzlich, was mich überraschte.
Er schmeißt mich raus?
"Tooru..."
"Nein. Geh... bitte", sagte er abwesend und sah an mir vorbei. Ich stand auf und seufzte bitter und konnte nichts anderes tun als dem Folge zu leisten. Was war plötzlich mit ihm los? Ich kannte ihn so nicht und er benahm sich anders als sonst. Normalerweise wollte er immer kuscheln. Er verlangte nach Zuneigung, aber heute war er so... abweisend. Dass Ushijima von der Schwangerschaft erfuhr und es ihn nicht erfreute, verstand ich. Aber... es lag an etwas anderem, das sagte mir mein Bauchgefühl und das bereitete mir wiederum Sorgen.
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Im Schatten des Thrones
FanfictionAls schwacher Omega und Prinz hat Oikawa keine große Wahl und wird wegen einer Vereinbarung seines Vaters und dem König Shiratorizawas mit diesem zwangsverheiratet. Wenig begeistert von seiner Situation, hat Oikawa scheinbar keine große Wahl. Doch d...