Kira
Dylan O'Brien. Der Junge, der mir nicht glaubte.
Nachdem Dylan sich von mir und Elena verabschiedet hatte und ich, erleichtert ihn endlich losgeworden zu sein, die Haustür schloss, quietschte Elena wie so oft an diesem Tag auf und ich zuckte wieder einmal erschrocken zusammen.
"OMG KIRA!" Schrie sie und ich machte mich genervt auf den Weg ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch plumpsen ließ. "OMG OMG OMG!" Gekonnt ignorierte ich ihren Ausraster und widmete mich meinem Handy. "OMG Kira!" Ich schaute weiterhin auf mein Handy. "Kira?" Elena pflanzte sich neben mich auf's Sofa.
"Was ist?" Ich sah sie grinsend an.
"Dylan mag dich." Kicherte sie. Ich verdrehte nur die Augen.
"Und Igel können fliegen."
"Komm schon Kira, du hast es doch auch gemerkt." Augenverdrehen Nummer zwei.
"Ja total Elena."
"Er findet dich nett, glaube ich."
"Glauben und Wissen ist ein Unterschied." Meinte ich nur. "Außerdem habe ich ja auch eine so positive Ausstrahlung." Fügte ich sarkastisch hinzu.
"Komm schon Kira, ich mag dich doch auch."
"Du bist ja auch nicht normal."
"Siehst du, du magst mich auch."
Zwei Stunden und drei von Elena verputzte Haribo Tüten später, hörte ich wie jemand die Haustür aufschloss. Mum trat ins Wohnzimmer und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie Elena bemerkte, die gerade unbeholfen eine Lackritz Schlange in ihren Mund stopfte.
"Hi Mum." Ich warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. Elena schluckte derweil ihr Lackritz herunter und stand von der Couch auf.
"Hallo Ms. Lockwood, freut mich, sie kennenzulernen." Sie schüttelte meiner Mutter die Hand und schenkte ihr ein Lächeln. Mein Gott, wieso hat sie nach diesen ganzen Süßigkeiten noch so weiße Zähne? Ich würde dieses Mädchen wohl nie verstehen. In einem Moment benahm sie sich wie ein durchdrehendes Kind und im nächsten war sie total höflich und gelassen.
"Geht es dir besser, Sweetheart?" Fragte Mum und ich nickte ihr nur zu, bevor ich in der Küche verschwand, um Dylans und mein Glas wegzuräumen. Ich hörte Elena im Wohnzimmer mit meiner Mutter reden und anscheinend verstanden sie sich gut, was ich zu schätzen wusste. Mum würde aufpassen, mit wem ich mich anfreundete. Sie wollte nicht, dass mich irgendjemand ausnutzte oder nur aus Mitleid mit mir befreundet war. Nein, das wollte sie auf gar keinen Fall. Sie wollte, dass ich jemanden hatte, mit dem ich über alles reden konnte. Aber wollen das nicht alle Mütter? Dass ihre Kinder gute und ehrliche Freunde haben?
Mum hatte mich auch nie zu etwas gezwungen. In der Grundschule hatte ich mich erst nach ein paar Wochen mit den anderen Kindern angefreundet, aber Freundschaft konnte man das nicht wirklich nennen. Sobald wir auf die Middle School gingen, verloren wir den Kontakt. Und das war auch besser so. Sonst hätte ich Logan nie kennengelernt. Ich bereute es nicht. Durch ihn hatte ich mich positiv verändert. Und ohne war ich wieder zu der Person geworden, die ich vorher gewesen war. Verschlossen, still und innerlich einsam. Nach ihm hatte ich keinen einzigen Freund und keine einzige Freundin gehabt. Ich hatte mich schon mehr als einmal gefragt, ob ich vielleicht an Depressionen litt, aber laut meinen Psychologen steckte ich einfach noch tief in meiner Trauerphase. Und das war auch in Ordnung so. Schließlich war der Todestag von Logan noch kein Jahr her.
"Kira?" Kam es von meiner Mutter aus dem Wohnzimmer und ich machte mich sofort auf den Weg dorthin. Elena umarmte mich kurz und verabschiedete sich von uns. Sie war schon schwer in Ordnung.
DU LIEST GERADE
Alive - Dylan O'Brien AU
Jugendliteratur"Es wird ein Loch in deinem Herzen sein, aber es ist gleichzeitig auch ein besonderer Platz, den nur er dort hat. Du wirst glücklich sein, du wirst ihn nicht vergessen und glücklich sein. Du wirst leben." Kira Lockwood hatte ein großes Herz und eine...