Alive - Dylan O'Brien AU

21; Wunder

Kira

"Sind die Fotos was geworden?" Fragte mich der große dunkelhaarige Junge, als wir den Weg zurück zu unserem VIP-Raum liefen.

Ich holte meine Kamera wieder aus der Tasche heraus und schaltete sie an. Wir blieben stehen, während wir uns die Bilder einzeln ansahen, ab und zu über eine lustige Aufnahme eines Bandmitgliedes lachten. Es waren allerlei verschiedene Arten von Fotos dabei.

Manche waren wie schon gesagt lustig, andere zeigten die Band, als sie gemeinsam in einer Reihe auf der Treppe am Ende der Bühne saßen und den Song Little Things performten. Dylan blickte weiterhin auf den Bildschirm, während ich ihn einfach nur ansah, die Muttermahle auf seinen Wangen und seiner geschwungenen Nase betrachtete.

Bis er den Blick hob und seine braunen Augen mein Gesicht ebenso musterten. Und es war noch nicht einmal eine peinliche oder unangenehme Situation. Selbst, wenn jemand durch diesen Gang hier gelaufen wäre, wäre es mir vollkommen egal gewesen.

"Glaubst du an Wunder?" Fragte Dylan plötzlich leise, sodass nur ich ihn hören konnte.

"Ich weiß nicht." Gab ich ehrlich zu. "Ich denke, ich habe noch keins erlebt."

Ich schluckte den Klos herunter, der sich in meinem Hals gebildet hatte. Die Sache mit Logan war das genaue Gegenteil eines Wunders gewesen. Dylans Mund verzog sich zu einem Lächeln. Nicht zu seinem gewöhnlichen, schelmischen Lächeln. Sondern zu einem glücklichen und ernst gemeinten Lächeln.

"Ich schon." Ich fragte mich, was das bedeuten sollte und bemerkte erst jetzt wie nahe sich unsere Gesichter eigentlich waren. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen und bekam augenblicklich eine Gänsehaut am ganzen Körper. Dylan warf einen kurzen Blick auf meine Lippen, bevor er mir wieder in die Augen sah. "Nur, weil du noch keins erlebt hast, heißt das nicht, dass es Wunder nicht gibt."

Ich biss mir auf die Unterlippe, damit sie nicht zitterte. "Vielleicht."

"Vielleicht heißt nicht, dass du nicht daran glaubst." Lächelte Dylan triumphierend, woraufhin ich auch lächeln musste.

"Okay." Ich nickte leicht. "Ich bin nicht sicher, ob es Wunder überhaupt gibt."

"Glaub mir, es gibt sie." Er legte eine Hand an meine Wange und strich sanft mit seinen Fingern meine Wangen Knochen nach, was mir einen Schauder über den Rücken jagte. Ganz aus Reflex und ohne, dass ich irgendwie Einfluss darauf hatte, wanderte meine Hand zu seinem Nacken und zog ihn leicht zu mir hinunter, damit sein Gesicht auf gleicher Höhe wie meins war.

"Vielleicht erlebe ich ja gerade ein Wunder." Flüsterte ich und Dylan lehnte seine Stirn gegen meine, während er unsere Finger ineinander verschränkte.

"Ich auch." Damit schloss er den letzten Abstand zwischen uns und legte vorsichtig seine Lippen auf meine.

Elena

Ich bemerkte, dass Dylan und Kira den Raum verließen, doch es war mir egal. Ich wollte einfach nur hier sitzen, meine Cola schlürfen und das Konzert genießen, bis ich die Jungs endlich persönlich treffen könnte.

Nachdem die Band von der Bühne verschwunden und den Fans für diesen tollen Abend gedankt hatten, stellte ich meine nun leere Coladose auf den kleinen Tisch neben mir und trat aus dem Raum, um Kira und Dylan zu suchen.

Während ich den Gang entlanglief, wurde es immer leiser in der Halle. Wahrscheinlich gingen die meisten Leute schon nach Hause, da es ja Montag war und die meisten Menschen morgen zur Schule oder Arbeit mussten. Der Gang war nun komplett leer und nur noch erfüllt mit leisen Stimmen in der Ferne. Moment. Diese Stimmen kannte ich. Dylan und Kira. Meine Füße stoppten wie von alleine und ich blieb augenblicklich stehen, lauschte ihren Stimmen.

Irgendwann flüsterten die Stimmen nichts mehr und ich dachte mir, dass die beiden wohl schon zum Backstageraum unterwegs waren. Also lief ich um eine Ecke und blieb wieder abrupt stehen.

Heilige..... Moment, passierte das gerade wirklich? Kira das wohl schüchternste und verschlossenste Mädchen auf diesem Planeten, küsste einen Jungen, den sie seit einer halben Woche kannte?