Chapter 13

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Als ich mich von allen verabschiedet hatte schnappte ich mir meine Sachen und fuhr mit meinem Fahrrad nach Hause. Ich atmete einmal tief durch bevor ich unsere Haustür öffnete.

Ich war mir bewusst ,dass ich wahrscheinlich gleich ein Donnerwetter erleben würde ,doch das hatte ich verdient. Zögernd öffnete ich die Tür und rief eine vorsichtige Begrüßung ins Haus.

Sofort hörte ich Schritte ,welche wahrscheinlich aus dem Wohnzimmer meiner Eltern zum Eingang kamen. Mein Vater packte mich an meiner Schulter und drückte mich hoch. Dann gab er mir eine Backpfeife und beugte sich leicht über mich. „Was hatten wir ausgemacht ,Junge?" sein wütend verzerrtes Gesicht schwebte vor meinem und ich versuchte mich etwas zurückzuziehen.

Ohne Erfolg.

„Ich sollte Abends nach Hause kommen?." Er nickte war jedoch immer noch nicht zufrieden. „Um wieviel Uhr?" Er packte mein Kinn und zog mein Gesicht weiter zu sich. Ich konnte seinen durchdringendem Blick kaum stand halten ,versuchte jedoch mein bestes. „Mitternacht."

Nun drückte er mich gegen die Tür. Ich zischte leise auf. Die Türklinke bohrte sich in meinen Rücken und würde sicher blaue Flecken hinterlassen. Meine Wange schmerzte und ich fuhr mit der Hand einmal drüber.

„Ich warne dich. Du lebst unter meinem Dach und mit meinem Geld. Wenn du dich nicht an meine Regeln hältst hat das Konsequenzen für dich." Bedrohlich näherte seine Hand sich meiner verletzten Wange und klopfte mehrmals dagegen.

„Möchtest du jetzt wissen ,welche Konsequenzen dein Verhalten hat, mmh?" Ich nickte leicht ,nur um ihn nicht zu verärgern und drückte mich hoch. Ich wollte mich ihm nicht so untergeordnet fühlen wie ich es grade tat. Natürlich war ich ihm untergeordnet, aber nicht auf diese Weise. Sein Atem auf meiner Haut fühlte sich an wie kleine Nadelstiche und seine Hand an meiner Wange engte mich extrem ein,auch wenn diese noch eine von seinen Zärtlicheren Berührungen  waren.

„Geh auf dein Zimmer. Du hast aufs erste Hausarrest und dein Essen für heute ist gestrichen." Er drückte sich von mir weg und drehte sich zum gehen.

Ich seufzte leise und strich mir nochmal über die schmerzende Wange. Das war mal wieder klar. Sie strichen mir gerne mal ganze Malzeiten aus dem Speiseplan um mich zu bestrafen und ich hatte langsam gelernt damit klarzukommen.

Schleppend lief ich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Ich hatte keine Ahnung ,warum ich das mit mir machen lies. Ich war 19 und konnte selber entscheiden was ich tun oder lassen wollte, jedoch lebte ich immer noch bei meinen Eltern zuhause.

Es war nicht so ,dass ich nicht schonmal versucht hatte auszuziehen,doch ich war nicht stark genug um meinen Eltern standzuhalten. Auch wenn es mich unglaublich sauer machte ,dass ich mit 19 Jahren nicht die Möglichkeit hatte zu gehen.

Sie werden dich niemals gehen lassen,wenn du dich nicht einmal wehrst. Aber wie sollst du auch ? Du schaffst es nichtmal deine sozialen Kontakte irgendwie aufrechtzuerhalten. Wie willst du gegen die einzigen Menschen vorgehen, die sich noch für dich interessieren ?

Verzweifelt lies ich mich auf den Boden sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ein leises Schluchzen kam über meine Lippen und ich hielt mir sofort den Mund zu. Sie sollten nicht hören ,dass ich weinte. Sie sollten nicht denken ,dass ihre abstrusen Mittel um mich zur Vernunft zu bringen ,wirkten.

Ich griff nach meinem Handy ,welches sie mir glücklicherweise vergessen hatten abzunehmen. Auf diesem waren mehrere Anrufe von Han und eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.

... I watch the fathers with their little girls...

You hit different -HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt