Chapter 52

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They all say that it gets better the more you grow
but what if I don't?

2 Monate später:

POV Hyunjin:

Das sanfte Atmen auf meiner Brust lies mich langsam aufwachen.
Kurz rieb ich mir über die Augen und sah dann nach unten.

Auf meiner Brust lag mein Freund.
Die Person, die ich seit 2 Monaten meinen Freund nennen konnte.
Seine niedliche Nase war zu mir nach oben gereckt, während die weichen blonden Haare auf meiner Brust verstreut lagen.

In den beiden Monaten hatte er sie nicht schneiden lassen, jedoch wurden sie immer wieder nachgefärbt.

Sein herzförmiger Mund stand leicht offen und zeigte die weißen wirklich niedlichen Zähnen.
Ein leiser Laut verlies seinen Mund und lies mich schmunzeln.

Er schien noch komplett in seiner Traumwelt gefangen zu sein.
Als ich anfing durch seine Haare zu streichen und seiner süßen Nase einen kleinen Kuss zu verpassen fing er langsam an diese zu rümpfen, nur um sich dann anders hinzulegen.

Seine Arme umklammerten meinen linken Arm und seine Nase hatte sich auf der anderen Seite in meinem Hals versteckt.
„Morgen." murrte er gegen meinen Hals und lies somit eine Gänsehaut erscheinen.

Seine tiefe Stimme fuhr mit in Schauern über den Rücken und lies mich sofort von ihm und seinem süßen Geruch fesseln.

„Guten Morgen, Lixie."

Er sah kurz auf sein Handy und stöhnte leise auf.
„Ich muss los..." murrte er leise und drückte sich noch enger gegen mich.

Kurz nickte ich und umarmte ihn auch noch ein Stückchen fester.

Schnell schnappte ich mir auch sein Handy und sah auf die Uhrzeit. Erschrocken legte ich es wieder weg und streichelte dem müden Jungen über den Rücken.

„Wir müssen uns beeilen, okay? Du musst zur Schule."
Sofort fühlte ich das Kopfschütteln und wie er sich stärker an mich krallte.

„Komm, Lixie... wir haben nicht so viel Zeit." 
Vorsichtig schlang ich meine Arme um seinen Körper und richtete mich langsam mit ihm im Arm auf.

In den letzten Wochen hatte sich sein Misstrauen gegenüber der Schule verstärkt. Grund dafür waren seine Abschlussprüfungen, die nun alle geschrieben waren.

Trotzdem war er nur sehr schwer dazu zu bewegen in die Schule zu gehen. Keiner wusste, was sein Problem mit dieser war. Nichtmal Han hatte eine Ahnung.

Mit diesem hatte sich Felix wieder richtig angefreundet und die beiden waren kaum noch auseinander zu bekommen.

Trotzdem gab es dieses Problem. Ich hatte mich viel über Schulangst erkundigt und dabei herausgefunden, dass die meisten Ursachen ein vermindertes Selbstwertgefühl und Leistungsdruck waren.

Dadurch,dass seine schulischen Leistungen sehr gut waren konnte also nur ersteres der Fall sein. Drauf ansprechen wollte ich ihn nicht. Er sollte sich von mir nicht unter Druck gesetzt fühlen.

Seine psychische Gesundheit war ein einziges auf und ab und er tat mir unfassbar leid deswegen. Ich wollte nicht, dass er das Gefühl hatte mit mir über Dinge reden zu müssen über die er garnicht reden wollte.

Ich hatte in den letzten zwei Monaten gemerkt wie schwer es ihm fiel zu sagen was er fühlte. Viel lieber tat er auf glücklich und versuchte sein Leid zu überspielen. Ich hatte auch gemerkt, dass all das viel tiefer in ihm verankert war, als ich dachte.

Ich liebte ihn.

Mehr als alles andere und ich wollte unbedingt, dass es ihm besser ging.

Vorsichtig lief ich mit ihm in das ,ans Schlafzimmer angrenzende, Badezimmer und versuchte dann mit einer Hand das Licht im Bad an zu machen.

Nachdem das nach mehreren Anläufen dann auch schließlich gelang setzte ich ihn auf das Waschbecken und nahm sein Gesicht in meine Hände.

"Felix, es sind nur noch drei Tage, okay? Danach kannst du den ganzen Tag hier sein und wir können ein paar schöne Sachen unternehmen. Du bist so stark, Darling. Du hast schon so viel geschafft und ich habe dich so unfassbar gerne."

Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen und er nickte. Nach diesen drei Tagen würde er sich für 1 Jahr komplett auf seine Gesundheit und sich selber konzentrieren. Er hatte nach einer Zeit verstanden, dass er das brauchte und es nun erst recht unvermeidbar war.

Bevor er anfing zu arbeiten sollte er sich selber wieder beisammen haben. Er sollte wissen was er ist und wie er sein müsste und ich würde ihm bei all dem helfen.

"Du bist so schön..." flüsterte er und strich durch meine ungemachte Haare , nur um dann meine Lippen in Beschlag zu nehmen. Seine Arme legten sich um meine Taille und er zog sich näher an mich heran. Kurz schüttelte ich den Kopf und drückte mich von ihm weg.

"Wir machen dich jetzt fertig." Schnell zog ich ihm sein Shirt über den Kopf und schmiss es in den kleinen Wäschekorb. "Du schaffst es alleine dich kurz frisch zu machen, oder? Ich gehe mich kurz anziehen und dann bin ich wieder da. Du kennst die Regeln, Darling. Ich liebe dich!" flüsterte ich gegen seinen Lippen und drückte auf diese nochmals einen Kuss.

Schnell rannte ich zu meinem Kleiderschrank und zog etwas leichtes über. Danach holte ich Klamotten für Felix aus dem Kleiderschrank.

Meine Mutter hatte sich entschieden eine Woche nachdem Felix hier eingezogen war ihn komplett neu einzukleiden. Sie meinte, dass er nicht die ganze Zeit meine Klamotten tragen könnte, obwohl ich überhaupt nichts dagegen hatte, da er einfach nur hinreisend in diesen aussah. Schnaubend musterte ich meine Kleidung im Spiegel. Sie war nicht wirklich schön, doch war sie gemütlich und mehr brauchte ich grade nicht.

Ich würde sowieso den ganzen Tag zuhause bleiben und auf Felix Rückkehr warten. Danach würden wir uns mit Han und Minho treffen und dann würde ich mich auch richtig kleiden.

"Felix, ich komme wieder rein." Schnell öffnete ich die Tür nur um ihn dort nur in Boxershorts vorzufinden. Kurz musterte ich seinen dünnen Körper und reichte ihm dann seine Kleidung.

"Komm schnell. Möchtest du etwas essen?"

Sofort schüttelte er den Kopf was mich leise seufzen lies. Er hatte keinen Gramm zugenommen seit er hier war ,was daran lag, dass er nicht viel aß.

Es hatte etwas gedauert, aber ich hatte verstanden, dass seine Probleme mit dem Essen nicht mit einer ernsthaften Magersucht zusammen hingen, sondern mit seinen mittlerweile diagnostizierten Depressionen.

Sie liesen ihn das Gefühl haben nicht genug zu sein und es auch nie sein zu können und somit musste er dünn sein, damit er wenigstens etwas in seinem Leben hatte, was er kontrollieren konnte.

Er wollte etwas Selbstbestimmtes haben, was ihm nicht wehtat und ihn nicht zerbrechen lies.

Es hatte weh getan ihn über seine Depressionen reden zu hören und ich weiß nicht wie oft ich seinetwegen geweint hatte, aber es konnte besser werden.

Wir wurden besser, zusammen und wir lernten miteinander und übereinander.

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Die Story findet langsam ihr Ende...

You hit different -HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt