Chapter 22

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Auf dem Weg dämmerte ich langsam weg. „Felix, du müsstest mir noch eure Adresse nennen." murmelte Hyunjin und sah mich lächelnd an. Schnell nannte ich ihm diese und lehnte meinen Kopf dann wieder an die gemütliche Lehne.

„ Schlaf ruhig , wir brauchen noch ein bisschen. Wie bist du den ganzen Weg zu mir gelaufen mmh ? Wir brauchen mit dem Auto schon 20 Minuten."
Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn aus müden Augen an. „ Keine Ahnung." Er strich mir vorsichtig über meinen Oberarm und drückte mich somit leicht gegen die Lehne.

Zufrieden seufzte ich und kuschelte mich an diese. Ich fühlte mich unfassbar wohl. Nie wieder wollte ich diesen Platz verlassen. Es tat unfassbar gut von seinem Duft umhüllt zu sein und zu wissen , dass er da war.

Er sollte nie mehr gehen. Und dennoch wusste ich , dass ich wenn ich Ausstieg nicht freundlich empfangen werden würde. Wie aus dem Himmel in die Hölle...

Schoss es mir durch den Kopf und ich seufzte erneut. „Lixie, denk nicht soviel nach. Schlaf lieber." Ich schüttelte demonstrativ meinen Kopf. Ich wollte die letzten schönen Momente genießen bevor ich gleich wieder das Gegenteil erleben würde.

Frustriert seufzte er auf und suchte meine Hand um sie kurz zu drücken. Ich sah das als perfekte Gelegenheit um seine zu Umklammern und nicht mehr loslassen zu wollen.

Somit hielten wir die Fahrt über Händchen und ich sah ihm beim Autofahren zu. Mit jedem Kilometer den wir meinem Haus näher kamen wurde ich jedoch unruhiger und verspannte mich mehr und mehr.

Eine Straße von meinem Zuhause entfernt hielt er an und lies mich aussteigen. „Es ist besser für dich , wenn sie uns nicht zusammen sehen." Ich nickte traurig und schob leicht meine Unterlippe vor.

Ich wollte nicht gehen. Schnell stieg er aus und zog mich in seine Arme. „Du schaffst das , okay ? Wenn es zu schlimm wird rufst du mich an." Nickend vergrub ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge und versuchte einen Schluchzer zu unterdrücken.

„Nicht weinen, Lixie. Ich bin da , wenn du mich brauchst." Wieder nickte ich und sah auf um meine Tränen wegzuwischen. „Tschüss , und danke für alles." Lächelnd nickte er , sah dabei jedoch auch nicht wirklich glücklich aus.

Schnell drehte ich mich um und ging geradewegs zu dem Wohnhaus meiner Familie. Es sah von außen schon kalt und abstoßend aus , doch trotzdem ahnte kaum jemand was drinnen vor sich ging.

Hoffentlich unbemerkt huschte ich zu dem großen Eingangstor und hielt meinen Finger auf den kleinen Grünen Knopf , damit er diesen Scannen konnte um auszumachen , ob die Person dazu wirklich auf dieses Grundstück gehörte.

Langsam öffnete ich das schwere Tor vor mir und betrat unseren Vorgarten. Einmal seufzte ich auf und atmete tief durch.

Vorsichtig drückte ich auf die Klingel und senkte sofort meinen Kopf als ich Schritte hörte. Die Tür wurde aufgerissen und ein vor Wut schnaubender Mann stand vor mir.

Mein Vater.

Er zog mich in den Raum und hielt mich an der Jacke fest. „Was hast du mit diesem Jungen zu tun?!" Erschrocken riss ich meine Augen auf und versuchte Luft zu holen.

„Gib mir dein Handy!" Sofort hielt ich meine Jacke fest , was sich als ziemlich dumm herausstellte , da er sofort realisiert hatte , dass mein Handy dort war.

Gewaltsam zog er mich zu sich und holte dann mein Handy aus meiner Tasche. Leider hatte er meinen Code und konnte dieses somit entsperren. „Hyunjin ja? Du sollst mit diesem verdammten Jungen nichts zu tun haben!"

Die erste Träne lief mit dem ersten Schlag meine Wange runter und ich versuchte mein Bewusstsein auszuschalten. Ich wollte dies nicht mitbekommen.

Ich lies es mit mir machen. „ Du gehörst viel schlimmer bestraft." War es vorbei ?

Ich suchte nach seinen Augen , doch in diesen konnte ich nicht als pure Wut lesen. „Handy her! Ich warne dich! Komm auch nur in die Nähe dieses Jungen und du bist Tot. Du bist eine Schande für diese Familie! Wann willst du endlich damit aufhören uns zu  zu enttäuschen ?"

Es ertönte ein Schnauben. „ Wird er nicht. This Child is a fucking plague." Schwerfällig drehte ich mich zu meiner Mutter , welche wie ein Psycho vor sich hin lächelte.

Ich spürte jeden Knochen meines Oberkörpers einfach nur wehtun. Vorsichtig versuchte ich aufzustehen , doch wurde an meine Handgelenken gepackt.

Fest drückte er zu und mir war klar , dass an diesen Stellen blaue Flecken entstehen würden. „ Was denkst du was du da tust?" Agressiv drückte er mich nun gegen die weiße Wand und ich wimmerte leise auf.

Jede Faser meines Körpers schrie nach Hilfe und doch würde ich sie nicht bekommen. Nicht in diesem Moment. „Ich könnte dir jetzt die Schule verbieten , aber da dein einziger sozialer Kontakt ja dieser komische instabile Junge ist , will ich mir den Spaß an deinem Leiden nicht verderben lassen. Essen für die nächsten 2 Tage ist gestrichen. Und jetzt auf dein Zimmer !"

Schnell verschwand ich in meinem Zimmer.
Ohne Handy.
Leider.

Ich hätte gerne Hyunjin angerufen und seine beruhigende Stimme gehört. Dieser Abend war auf jeden Fall für mich gelaufen.

Ich machte mich fertig und legte mich dann ins Bett nur um die warmen Arme um meinen Körper zu vermissen.

Felix , hör endlich auf über ihn nachzudenken.

Ich konnte nicht. Ich hatte mich einer Person noch nie so geöffnet wie ihm. Nichtmal Han oder Minho. Obwohl Han mein bester Freund war.

Er wusste von meinen Eltern , aber nichts von dem Essen und meinen Armen.
Ich hatte auch eigentlich nicht vor es ihm mitzuteilen.

... told a million to survive...

You hit different -HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt