Chapter 38

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You got to leave before you
get
left

Wie konnte man Menschen so abgrundtief hassen?
Obwohl , hasste ich sie?
Ich hatte zu viele Gründe um es zutun.
Meine Großeltern.
Sie gehörten zu der Familie meines Vaters und waren die glücklichsten Menschen die ich kannte.
Sie liebten sich.

Doch ich gehörte nicht in den Kreis ihrer Geliebten.
Sie behandelten mich nett , doch trotzdem nicht wie ihren Enkelsohn.

Ich war in ihren Augen ein Unfall.
Ich war das Produkt aus einer Ehe , die meine Großeltern nicht wollten.
Sie mochten meine Mutter nicht.
In dem Punkt waren mir beide sehr sympathisch, doch aus ihrer Sicht gehörte ich zu meiner Mutter.
Sie war schuld an mir.
An meiner Existenz.

Vorsichtig tapste ich die Treppen hinunter und ging ins Esszimmer. In diesem saßen meine Eltern und Großeltern beim Essen und schienen sich gut zu unterhalten.

Unschlüssig stand ich in der Tür und war in der nächsten Sekunde den unangenehmen Blicken meiner Mutter ausgesetzt.
„Was hast du denn an?" Ein angewiderter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht und ich spürte wie sich meine Wangen bei der Aufmerksamkeit rot verfärbten.
Mit gesenktem Kopf setzte ich mich auf einen leeren Stuhl und strich mir kurz die blonden Strähnen hinters Ohr.
Dann nickte ich meinen Großeltern zur Begrüßung einmal zu und verfolgte ihr Gespräch.
„Wann sind deine Haare so lang geworden, Felix? Wieso habt ihr ihm das erlaubt? Der sieht aus wie ein Mädchen."

Kurz wuschelte meine Oma durch meine Haare und zog dann vorsichtig an einer Strähne. Auf die Antwort von meinen Eltern wartend hob sie ihr Weinglas an und nahm einen großen Schluck.
„Wir haben garnichts erlaubt. Er war nur solange nicht zuhause und da konnte wir das nicht kontrollieren."
Sofort schnellte der Kopf meiner Oma zu mir und ich war ihrem strafenden Blick ausgesetzt.
„Warum warst du nicht zuhause?"

„Ich war bei einem Freund."
Ihre Augen verzog sie zu Schlitzen und der Unglaube in ihrem Gesicht brachte mich fast um den Verstand. „Was für ein Freund?"
Meine Wangen färbten sich röter als die vorher schon waren.
„Ein Schulfreund von mir."

Nun mischte sich meine Mutter ein.
„Und du dachtest du könntest einfach so gehen.Ohne mir oder deinem Vater Bescheid zu sagen ?"
Die Wut schwang deutlich in ihrer Stimme mit und ich hatte das Gefühl unter ihren Worten immer kleiner zu werden. „E-Es tut mir leid." murmelte ich und hörte ein leises Schnauben von anderen Ende des Tisches.

„Du weißt , dass das Konsequenzen haben wird und du kennst die Ausmaßen deiner Taten."
Ja. Die kannte ich.
Zur Genüge.
Vorsichtig nickte ich.

„Also als ich so alt war wie du , wurde mir immer der Hintern versohlt bei sowas."
Nun musste sich auch mein Opa in dieses Gespräch einmischen.
Mein Leben war am Arsch.
„Was glaubst du was mit ihm passiert, wenn es soweit ist."
Ein Schadenfrohes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und ich fühlte mich in dieser Situation immer unwohler.

Ich sehnte mich nach Hyunjins Armen und nach seinen Weichen Haaren.
Nach seinen warmen Atem und nach seinem unwiederstehlichen Geruch.
Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und meine Gedanken drehten sich nur noch um Hyunjin.

Die Sehnsucht übermannte mich und trieb mir Tränen in die Augen , die ich mit aller Kraft versuchte zu unterdrücken.
Wie gerne wüsste ich ihn jetzt an meiner Seite.
Er würde einen Arm um mich legen und mich somit unterstützen.

Er würde versuchen mir alles von sich zu gehen , damit ich mich im bei sein von meinen Eltern so fühlte , wie als wäre ich genug.

Ich würde mich geliebt fühlen.
Ein Zustand , den ich in der Art noch nicht hatte.
Klar, liebte Han mich. Aber er tat es auf eine andere Weise als Hyunjin.
Hyunjin's Zuneigung war tiefer und ich fühlte mit dieser mehr.

„Wie heißt denn dein Freund?"
Meine Oma versuchte das Gespräch auf eine harmlosere Ebene zu bringen.
„Han ?" murmelte ich.

Sie lachte laut auf.
„Natürlich. Wie heißt er wirklich?"
Ich schüttelte meinen Kopf. Diese Situation war so ungewohnt Harmlos , dass ich Angst hatte hier würde gleich irgendeine Bombe explodieren.

Es war alles zu unschuldig. Keiner schrie.
Alle waren ruhig , wenn auch wütend auf mich.
Niemand wurde handgreiflich.
Es war neu und ungewohnt, doch ich würde mich gerne dran gewöhnen dürfen.

You hit different -HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt