Chapter 46

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You feel so low
you can feel nothing at all

Sein leichtes Nicken wies mich irgendwie wieder auf den Ernst der Lage hin. "Ich finde es schön, dass du ehrlich mit mir sprichst." Das leichte Lächeln lies die aufkeimende Angst in mir wieder kleiner werden und doch nicht verschwinden.

Ich fühlte mich verstanden, doch vertrauen wollte ich ihm ungerne.

Ich hatte in letzter Zeit zu vielen Menschen vertraut , von denen ich mir sicher war ,dass sie mich eines Tages wieder verlassen würden. Die erste Person, die mir dazu einfiel war Han.

Er war mein bester Freund und doch versprüte ich ein gewaltiges misstrauen. Nicht gegenüber ihm. Sondern gegenüber unserem Band und ich wollte ihm vertrauen.

Unbedingt.

Ich wollte, dass wir wie zwei ganz normale beste Freunde sein konnte, doch wir konnten es nicht. Nicht seinetwegen , sondern meinetwegen. Ich war das Problem in dieser Situation. Mal wieder.

Ein leichtes Rütteln an meiner Schulter lies mich aufschrecken und liesen mich realisieren, dass besorgte Augen in meine sahen. "Felix, der Arzt hat dich was gefragt."

Leicht strich sie über meine verspannten Schultern und lies dann ihre Hände auf diesen liegen.

" Kannst du mir sagen wie alt du bist?"

"19" murmelte ich.

"Weißt du noch, wann du damit angefangen hast?" Ich sah ihm kurz dabei zu , wie er die entzündeten Wunden sauber machte und mich somit immer wieder das leichte Brennen in meinem Arm spüren lies.

"I-Ich war noch ganz k-klein. I-Ich weiß es nicht mehr genau. 13 vielleicht?"

Mrs. Hwang zog die Luft scharf in ihre Lungen ein und lies mich somit kurz unter ihrem griff erzittern.

"Weißt du, dass du etwas ganz besonderes bist? Es ist wunderschön nicht normal zu sein. Und es ist die Hölle himmlisch zu sein. Weißt du , wenn ich in dein Gesicht sehe, sehe ich etwas anderes als du. Ich sehe eine Person , die sich selber nicht erkennt. Jemanden ,der wunderschön anzusehen ist."

Etwas erschrocken und nervös strich ich mir mit der noch freien Hand durch meine Haare.

"Okay?" Das einzige Wort für diese Situation war Überforderung.

Von meinem Arm ging er nun zu meinem Hals über und strich einmal sanft über die Verletzung. Dieser Kontakt zu seiner Haut war mir viel zu intim und er lies mich sofort zurückzucken.

"Entschuldigung. Ich muss dich dort nicht anfassen. Ich weiß, dass der letzte Kontakt zu diesem Körperteil diese Verletzung verursacht hat, doch du musst sehen, dass ich keiner der Menschen bin die so etwas tun. Ich bin das Gegenteil von dem. Ich versuche das zu reparieren ,was sie zerstört haben."

Irgendetwas an diesem Kommentar lies mich die Zuneigung zu ihm wieder zerstören. Es klang als wäre ich kaputt.

Wie ein heruntergefallenes Glas zersprungen und kaputt. Es war als würde ich jemanden brauchen, der mich wieder reparierte.

Verkrampft lies ich ihn nun meinen Hals abtasten. Langsam wurde das hier zu einen Höllenritt.  Als er anfing Creme auf diesem zu verteilen hielt ich die Luft an.

Panik kroch meinen Rücken hoch ,als er dann leicht zudrückte um das ausmaß der Verletzung zu sehen.

Meine Hände fingen langsam an zu zittern, doch lies ich meinen Körper nicht komplett in Panik verfallen. Ich brauchte dieses kleine Stück Kontrolle um nicht zusammen zu brechen.

Ich spürte meine Oberschenkel taub werden und meine Ohren fingen langsam an zu rauschen. Denk an etwas schönes , Felix. Hyunjin! Denk an Hyunjin! An seine wunderschönen Gesichtszüge. An dieses süße Lächeln , wenn er dich ansieht. An seinen Geruch.
Denk an seine wunderschönen Lippen. Du hättest sie heute morgen fasst geküsst.

Wie hätten sie sich wohl angefühlt? Ganz weich wahrscheinlich.

„Ist alles wieder okay ?" murmelte der kniende Arzt vor mir und entlockte mir somit ein kleines nicken.
„Was für eine Methode nutzt du?"
Verwirrt sah ich ihn an.
„Welche Methode?"
„Du hattest eine offensichtliche Panikattake. Wie schaffst du es sie unter Kontrolle zu bekommen?"
Kurz zuckte ich mit meinen Schultern.
Ich wusste es nicht.
Irgendwie hat es funktioniert.
Ich habe mich vorher noch nie so einfach selbst beruhigen können.
Durch Hyunjin.

Ich fing langsam an diesen zu vermissen.
„Ich denke für heute reicht es. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen und mir den Rest ansehen. Für den Arm bitte jeden Tag einen neuen Verband und für den Hals bekommt ihr eine Creme die kühlt. Die Morgens und Abends auftragen."

Er drückte mir die kleine Packung in die Hand und hielt mir dann seine Hand hin. „Danke, Felix. Ich werde mich noch etwas mit Yuna unterhalten. Ich glaube das ist nicht so in deinem Interesse."

Freundlich lächelnd drückte ich seine Hand kurz und sah dann einmal zu Mrs. Hwang.
Diese nickte aufmunternd und so sah ich es als Bestätigung gehen zu dürfen.

Schnell öffnete ich die Tür und lief zur nächsten Tür. Hyunjin's Wohnung.

Vorsichtig drückte ich die Klinke hinunter und fand dort Hyunjin mit seinem Computer auf dem Schoß sitzend.
Er hatte sein Handy in der Hand und schien zu telefonieren.
Als er mich erblickte hellte sich seine Miene sofort auf , doch Verdunkelte sich , als er meine sah.
Vorsichtig klopfte er neben sich und ich lies mich sofort dort nieder.

Einen Arm legte er um mich , während er der anderen Person zu zuhören schien.
Vorsichtig drückte ich meinen Kopf in seine Halsbeuge und atmete den unwiderstehlichen Duft ein.

Seine Stimme vibrierte beim reden leicht an meiner Stirn und es lies den Moment noch entspannte werden.

„Ja, hab ich." murmelte Hyunjin in den Hörer während er mir einen kleinen Kuss auf meinen Kopf platzierte.
„Er ist hier, neben mir."

You hit different -HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt