In seiner Zeit im Nationalteam erlebte Suna einiges. Und damit war gemeint: Einiges.
Jeden Abend fand eine Zeitlang eine zur Routine gewordene Podiumsdiskussion statt. So nannte Suna es zumindest.
Dabei handelte es sich jeden Abend um den äußerst komplizierten Akt des Abendessens, bei dem es einige Mitglieder seiner Mitspieler nicht unterlassen konnten, sich gegenseitig anzuschreien, zu beleidigen und zu beschimpfen. Nicht zu vergessen, dass beide Seiten ständig davon sprachen, richtig zu liegen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf die Skandalkrähen schlechthin: Kageyama und Hinata. Und da all seine Freunde und Bekannten stets an der Seite von Hinata standen – wenn er ehrlich war, wusste er nicht, warum eigentlich – stand er eben auch auf seiner Seite. Größtenteils, um seine gesamten Zimmerkollegen nicht auf einen Schlag zu verlieren und um nicht mit fremden Menschen, alias der Seite von Kageyama, interagieren zu müssen.
Worum es überhaupt ging, wusste er auch nicht wirklich – Anders als alle anderen hatte er diese Sache kaum verfolgt und wollte sich auch nicht mehr damit beschäftigen, als es nötig war. Aber zugegeben: Es nervte ihn tierisch, dass er kein einziges Mal sein Essen genießen konnte, ohne damit abgelenkt zu werden, was zwischen den Tischen geschah und gesprochen wurde.
Okay, vielleicht lag das Problem darin, dass er trotzdem zu neugierig war, wenn es darum ging, dass Andere sich stritten. Doch selbst Suna wurde es irgendwann zu viel. Anmerken ließ er es sich nicht. Stattdessen schwieg er, warf ab und zu einige Sachen ein, die seinen Standpunkt bestätigten, und der Rest interessierte ihn nicht wirklich.
Zumindest nicht, bis Iwaizumi auf die grandiose Idee kam, einen lustigen Teambuilding-Escape-Room-Nachmittag zu planen, bei dem die Hauptstreitvögel miteinander klarkommen mussten. Suna hatte kurz Angst gehabt, er wäre durch seine leise Beteiligung ebenfalls betroffen, doch sein Name war nicht aufgerufen worden, genauso wie die von Nagito oder Komori – Vielleicht gehörten sie als Trio doch zu den gutmütigen Menschen, die niemandem was antun konnten. Oder, in anderen Worten: Vielleicht hatte Komoris überaus ausgeprägter Sinn für Freundlichkeit und seine ewige innere Ruhe auf sie beide abgefärbt.
Natürlich waren sie nicht die einzigen, die diesen Nachmittag frei hatten. Aber dennoch verbrachten sie ihn alleine in dem großen Zimmer und nutzten ihn sinnvoll: Nämlich mit Gossip und Deep-Talk.
„Achja…“, begann Komori nach einer Weile und legte sich auf den Bauch. „In welchem Beziehungsstatus sind Tao und du heute?“
Nagito rollte mit den Augen. „Zusammen.“
„Tatsächlich? Hat er sich inzwischen beruhigt?“, fragte Suna.
Der Jüngste schüttelte den Kopf. „Nein, ich höre es tagtäglich, dass er sich so darüber ärgert, dass genau ihm sowas passiert.“ Er wirkte etwas niedergeschlagen. „Ohne Ausnahme. Jeden Tag.“
Komori seufzte. „Ich verstehe ihn irgendwie. Ich würde mich auch furchtbar ärgern, wenn ich zum Nationalteam eingeladen werden würde und mir zwei Monate davor einen Kreuzbandriss einhole.“Suna verstand es auch. Und er fand es tatsächlich schade, dass der Wing Spiker hier nicht dabei sein konnte – Genauso wie in den nächsten Saisonen.
Sie wussten bis jetzt noch nicht, wie das überhaupt geschehen war – Beim Training waren Ouji und er nach einem Angriff von Tao so fest zusammengestoßen, dass Tao sich irgendwie beim Landen den Fuß verdreht hatte und das Knie weggeknickt war. Daraufhin hatte er extreme Schmerzen verspürt und war erstmal auf der Bank gesessen. Als er nach vier Tagen noch immer nicht gehen konnte, hatte er etwa eine Stunde mit Nagito, Isei, Moriyama und dem sich vor Ort befindenden Arzt darüber gestritten, dass ja eh alles okay wäre, bis er eingesehen hatte, dass nichts okay war und er sich einen Termin für eine MRT geben ließ, die dann die entsprechende Diagnose gab.
Nagito nickte. „Ja, ich mich ja auch, aber… keine Ahnung.“
„Was denn?“, fragte Suna.
Sein Gegenüber zögerte. „Ich hab einfach das Gefühl, dass ihn absolut nichts von mir gerade interessiert. Wenn er Mal nachfragt, wie’s hier so läuft, ist das immer so kurz angebunden, keine Ahnung.“
„Wir kennen alle Tao“, sagte Komori. „Wenn er sich in irgendetwas so hineinsteigert, ist es vorbei mit dem Nachdenken.“
„Mhm. Er bekommt das wahrscheinlich gar nicht mit“, bestätigte Suna. „Also mach dir keine Gedanken. Wenn du nachhause kommst wird er weinen und dir sagen, wie Leid es ihm tut, dass er dich so behandelt hat.“
Nagito lachte auf.
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Promise me that we'll be fine - OsaSuna
Fanfiction☆„𝘕𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘦𝘪𝘯 𝘑𝘢𝘩𝘳 𝘩𝘢𝘵 𝘦𝘴 𝘨𝘦𝘥𝘢𝘶𝘦𝘳𝘵, 𝘣𝘪𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘪𝘯 𝘖𝘴𝘢𝘮𝘶 𝘔𝘪𝘺𝘢 𝘷𝘦𝘳𝘭𝘪𝘦𝘣𝘵 𝘩𝘢𝘣𝘦 - 𝘶𝘯𝘥 𝘯𝘶𝘳 𝘻𝘸𝘦𝘪 𝘔𝘪𝘯𝘶𝘵𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘨𝘦𝘳𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵, 𝘶𝘮 𝘮𝘪𝘳 𝘦𝘪𝘯 𝘸𝘦𝘪𝘵𝘦𝘳𝘦�...