Kapitel 26

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Unter normalen Umständen konnte man das Ambiance als eine atmosphärische Bar anerkennen, deren höchste Priorität dem Service galt. Im Gegensatz zu anderen Bars in Japan schien sie klein, westlicher und besaß eine Tapete hinter der Theke, durch deren abgebildeten Kirschblütenbaum man wieder erinnert wurde, sich hier in Japan zu befinden - Genauer gesagt in Matsumoto, Präfektur Nagano.

In den zwei Räumen, aus denen die Bar bestand, schien das Licht gedämmt, der Radio spielte klassische, europäische Musik und jegliche Möbelstücke wurden in einem hellen oder dunklen Blau gehalten, während Boden, Wand, Theke, Tische und Säulen aus dunklem Holz bestanden.

An der Theke befanden sich mehrere Hocker, doch nur einer davon war besetzt. Allgemein war nicht viel los, denn auch bei der gemütlich aussehenden Sofaecke hatte es sich nur ein Pärchen bequem gemacht. Hinter der Theke putzte der Kellner Gläser, sortierte sie ins Regal und verschwand dann durch die Tür in die Küche - Anscheinend konnte man hier auch etwas zum Essen bestellen.

Suna näherte sich vorsichtig dem Tresen, setzte sich dann auf den freien Platz links von Osamu, sah ihn jedoch nicht an. Osamu saß etwas zusammengekauert neben ihm, die Kappe tief ins Gesicht gezogen und ein Blick im Gesicht, der schon beim Anblick schmerzte. Die geröteten Augen waren auf das Whiskey Glas vor ihm gerichtet, und Suna hatte den Verdacht, er würde nicht einmal merken, dass er hier war. Selbst zog er sich sicherheitshalber die Kapuze seiner Weste über den Kopf, damit man ihn nicht von hinten erkennen und an diesem Ort fotografieren konnte.

„Darf ich fragen, was du in Nagano machst?", fragte er dann doch, auf die Antwort konnte er aber etwas warten.

Ohne den Blick vom Glas zu richten kam sie dann aber doch. „Ich hatte ein Meeting mit dem Pächter des Restaurants. Er konnte nicht nach Hyogo kommen, deshalb bin ich jetzt hier."

Suna fiel auf, dass er alles andere als betrunken klang. „Ich dachte, du hättest dich betrunken."

„Ich hab nur ein Glas bis jetzt unten."

„Wieso..." Suna zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. „Wieso hast du dann so geschrieben?"

„Hab bisschen gezittert."

Die Antwort kam so schnell, dass sie Suna wieder Ängste bereitete. „Was ist los, Samu?"

Osamu trank den Rest des Whiskeys in einem Zug aus, stellte das Glas dann wieder auf den Tisch. „Jetzt sind es zwei."

„Du wolltest, dass ich herkomme."

„Ja."

Suna sah zu ihm, hob ahnungslos die Schultern. „Kannst du mir bitte ordentliche Antworten geben?"

„Ja. Kann ich."

„Wa-"

„Aber ich weiß nicht, ob das so gut ist."

Der Mittelblocker erstarrte, blinzelte ihn irritiert an. „Was willst du eigentlich von mir? Es ist halb Elf und ich habe Freunde dafür stehen gelassen, um jetzt hier bei dir zu hocken!"

„Danke."

„Bitte. Ich weiß zwar nicht, für was, aber okay, go on."

Osamu seufzte, verzog den Mund.

Eine Weile blieb es still.

Suna setzte sich wieder gerade, sah ungeduldig zur Tür - Er fühlte sich vollkommen veräppelt und wollte nichts sehnlicher, als nachhause zu gehen.

„Wenn du nichts-"

„Ich weiß nicht, ob es eine gute Entscheidung ist, Arisa zu heiraten."

Aus Schock sah Suna schneller zu ihm, als er hätte blinzeln können. Hatte er gerade richtig gehört?!

Promise me that we'll be fine - OsaSunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt