[BONUS - TEIL 3]

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Die Tage vergingen schnell, handyfrei und mit vielen Diskussionen.

Hin und wieder lagen sie alle beisammen am Strand, besichtigten Sehenswürdigkeiten der Stadt oder stritten darüber, wo sie essen gehen würden. Meistens war das Problem, dass es kaum Restaurants gab, die um diese Zeit einen Tisch für sechs Personen frei hatten, weshalb sie ab dem vierten Tag begannen, in dem ihrer Meinung nach besten Restaurant einen Platz zu reservieren.

In dieser Zeit in Lissabon geschah unglaublich viel. Das faszinierendste von Allem war wohl, dass Yokoi und Reiji plötzlich miteinander sprachen und interagierten, als hätte es nie Probleme zwischen ihnen gegeben. Zumindest, bis sie nach einem Strandtag ihre Handys wieder bekamen und jeder in seiner eigenen Welt gefangen war. Gegen Ende der ersten Woche entdeckte Kouki das aufblasbare Einhorn für sich, genauso wie Reiji und Yokoi herausfanden, wie lustig es war, ihn davon runterzuwerfen und sich selbst drauf zu setzen, sodass jeden Tag eine wilde Schlacht entstand. Zumindest, bis plötzlich das Einhorn wegen dem Toben platzte – und Kouki, der darauf gesessen war, volle Kanne ins Wasser stürzte.

Kazuki war nicht mehr zu beruhigen, weshalb Rin ihr ein Neues kaufen mussten.

Reiji und Kouki kauften sich einmal Sandwiches am Strand. Hunderte Male hatte Osamu gewarnt, dass gerade viele Möwen unterwegs waren, doch keiner der beiden hatte gehört, und so war Reiji irgendwann nur noch mit dem Papierteller im Sand gesessen, als eine Möwe sich sein Sandwich schnappte.

Ein anderes Mal kam ein kleiner Sandsturm auf, bei dem der Wind von einer Sekunde auf die andere so stark wurde, dass er kurzerhand den Sonnenschirm aus den Angeln riss.

Einmal waren sie auf einer Bootstour und gemeinsam tauchen. Dabei hatte sich Kouki eine Verfolgungsjagd mit einer Krabbe geliefert und beim Einsteigen ins Boot Yokois Fuß mit der Einstiegshilfe verwechselt – Sie fielen beide zurück ins Meer. Rin hatte es auf Video und war unglaublich stolz darauf.

Zudem hatten sie alle einen unglaublichen Spaß daran gefunden, sich gegenseitig ins Meer zu werfen – Kazuki unterlag dem Welpenschutz, weil sie noch nicht ohne Schwimmhilfe schwimmen konnte und somit war Kouki der Schwächste unter ihnen, der am meisten geworfen wurde. Meistens, wenn er am Strand eingeschlafen war, sammelten Yokoi und Reiji ihn ein und warfen ihn ins Meer. Dann hatte Kouki einen Eimer voll Wasser geholt und es Yokoi von hinten über den Kopf geleert, als dieser gelesen hatte – Natürlich ohne das Buch zu beschädigen.

Beim Sightseeing war es meistens Kouki, der immer jammerte, weil ihm die Füße wehtaten, doch dann kam ab Mitte der zweiten Woche hinzu, dass Reijis Knöchel extrem anschwoll und er extreme Schmerzen beim Auftreten hatte – Es war leider irgendein Problem in seinem Fuß, das jedes Mitglied seiner Familie mütterlicherseits besaß und er leider vererbt hatte. Zum Glück hatten sie an diesem Punkt die geplanten Sehenswürdigkeiten alle bereits abgehakt, sodass er nicht alleine im Hotel bleiben musste.

Yokoi hatte jedes Mal, wenn er abends unzählige Anrufe von seiner Mutter auf dem Handy hatte, Osamu dieses vor die Nase geworfen, damit er das mit ihr klären konnte, wovon er absolut nicht begeistert war – Vor allem, weil es jeden Tag genau dasselbe Gespräch war.

Und irgendwann schaffte Rin es, Osamu auf sein Gespräch mit Yokoi am Flughafen anzusprechen.

„Warte, warte, ich kann dir gerade nicht ganz folgen.“ Osamu rieb sich über die Schläfen, überprüfte, ob die Türen zum Schlafzimmer und zur Terrasse geschlossen waren, bevor er seinen Blick wieder auf Rin richtete. „Woher weiß er das?“
Rin spielte mit seiner Weste, zuckte mit den Achseln. „Ich habe keine Ahnung, aber ich bin mir sicher, dass wir niemals vor ihm darüber gesprochen haben.“

Osamu strich sich über sein Kinn, dachte eine Weile nach. „Scheiße!“ Er legte den Kopf in den Nacken, seufzte laut. „Ich sollte mit ihm darüber reden.“
„Aber denkst du nicht, dass er wütend sein wird?“
„Warum?“
„Keine Ahnung, das hat so gewirkt, als wäre er nicht gerade erfreut darüber.“
„Ich meine, das wäre ich auch nicht, aber…“ Osamu schüttelte den Kopf, setzte sich neben ihn. „Ich bin mir sicher, dass Arisa ihm das gesagt hat, damit er nicht mitfährt.“

Promise me that we'll be fine - OsaSunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt