Kapitel 45

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6 Monate später

Die warme Hitze des Hochsommers strahlte bereits in vollen Zügen auf die Erde hinab, sodass es beinahe keinerlei Chancen gab, den neuen Außenbereich des Onigiri Miya einzuweihen. Es nützte nichts – Die Gäste wollten lieber drinnen sitzen, sich von der kühlen Luft der Klimaanlage verwöhnen lassen, und manche beschwerten sich, wenn es keinen Spezialplatz mehr für sie gab.

Die Mittagszeit, die man prinzipiell aus der Sicht eines Restaurants als die schlimmste Zeit des Tages bezeichnen konnte, nahm allmählich ab, die Gäste verschwanden, um den restlichen Nachmittag im nahe gelegenen Freibad zu verbringen oder sich in ihre Häuser und Wohnungen zu verschanzen. Oder aber sie genossen das Kühle im Restaurant zu sehr und belagerten zu lange Tische, ohne etwas zu bestellen.

Suna saß an einem der Einzeltische, hielt seinen Blick auf sein Handy gerichtet, der Gruppenchat mit seinen Freunden geöffnet.

Taki
Um wie viel lässt ihr mich
teilhaben? Ich will aus dieser
verdammten Hitze weg TwT
13.04

Tao
Vierzig Millionen Yen
13.05

Tao
Komm vorbei
13.05

Taki
Ist es mir wert
13.06

Komori
Ich glaube nicht, dass es dir
das wert ist, Tao und Nagito
dafür beim Sex zu lauschen
13.06

Tao
Ach du meine
13.06

Tao
Da bin ich endlich wieder
einsatzfähig und kann etwas
laufen und ihr mobbt mich
13.06

Ouji
Einsatzfähig in welchem Sinne?
13.07

Tao
Klappe
13.07

Tatsuda
Bitte bring mir als Souvenir ein
Foto von einer kanadischen
Toilette mit
13.07

Tao
Ich geh jetzt, ihr mobbt mich
13.07

Suna
Wartet Gito auf dich? ;)
13.08

Tao
Ihr seid alle nervig
13.08

Nagito
Heul leise Tao :)
13.08

Taki
HHAHHAHAHAHAHA
13.08

Suna musste vor sich hin grinsen. Tao ging es bereits seit ein paar Wochen wieder besser mit seinem Bein, sodass er wenigstens etwas gehen konnte. Typischerweise hatte er natürlich sofort gedacht, er könne auch wieder spielen, und nicht verstanden, warum er jetzt noch eine Schiene brauchte. Und vor etwa zwei Monaten hatten er und Nagito mit einer Paartherapie begonnen, um ihre brüchige Beziehung unter Kontrolle zu bekommen. Dass dies bereits erste Ergebnisse brachte, war schon allein daran zu erkennen, dass sie es geschafft hatten, zusammen in den Urlaub zu fliegen, ohne schon beim Buchen so zu streiten, dass sich die ganze Reise fast von selbst erledigte. Zusätzlich dazu schafften sie es inzwischen sogar, bei Problemen miteinander zu sprechen, ohne dass Suna und Komori je einen von ihnen stützen mussten, und das allein war schon eine immense Erleichterung.

Als Suna sah, wie jemand ein Glas mit einer rosa Substanz vor ihm abstellte, zuckte er kurz hoch, legte dann sein Handy zur Seite und starrte perplex auf den Erdbeer-Milchshake.

„Ich wollte doch eigentlich ein Wasser.“
„Und ich habe dir einen Milchshake gebracht, weil ich weiß, wie sehr der dir schmeckt.“ Osamu stand auf der anderen Seite des Tresens, lächelte ihm zu. „Und außerdem dauern die Onigiri noch etwas. Sieh es als Entschädigung.“

Suna seufzte, schob das Glas näher an sich heran und begann, aus dem schwarzen Strohhalm zu trinken. Sofort belagerte der Geschmack von frischen Erdbeeren und einem Hauch von Banane seine Sinne. „Da erwarte ich mir jetzt aber die doppelte Portion“, beschwerte er sich ironisch, um damit einen Kunden nachzumachen, der sich vorhin darüber beschwert hatte, dass sein Essen viel zu lange gedauert hatte.

Promise me that we'll be fine - OsaSunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt