Loki schaute sie unbeholfen an, als wüsste er nichts mit einer Umarmung anzufangen. Dea runzelte die Stirn:
„Kennst du keine Umarmungen?“
Loki sah auf seine Hände und sah nachdenklich aus:
„Doch. …Schon……aber ….ich weiß nicht. Irgendwas war damals, das hat in mir ausgelöst, das ich mich nicht berühren lassen will, oder jemanden anders berühren möchte.“
Dea schaute ihn mittleidig an:
„Oh, was ist dir denn passiert? Es muss ja ein Trauma dann gewesen sein. Dann habe ich genau das Falsche gemacht …..das tut mir leid, ich wusste ja nicht, das du das nicht magst.“
Loki schüttelte den Kopf:
„ Nein, bei dir war es ok. Es war nicht……es ist sonst eklig oder tut innerlich weh ……ich kann mich nicht daran erinnern, was damals passiert ist.“
Dea hatte eigentlich tausende von Fragen, aber sie hielt sich zurück. Sie wollte nicht weiter bohren und vielleicht eine zurecht verschüttete Erinnerung, die vielleicht keine gute war, wieder heraufbeschwören. Als sie Loki nachdenklich betrachtete fiel ihr eine Narbe auf die direkt auf der Stirn war. Sie schien sehr tief zu sein und schon sehr alt. Vorsichtig und gedankenverloren fuhr sie mit den Fingern drüber. Was mochte ihm da nur passiert sein? Loki hatte die Augen geschlossen. Als sie ihre Finger Wegnahme, öffnete er sie wieder und sah sie mit seinen großen, endlos grünen Augen an:
„Eine alte Verletzung…….Hab es überlebt.“
Dea rutschte für einen Moment das Herz in die Hose. Er hatte es überlebt? War die Verletzung so schlimm gewesen? Als ob er ihre Gedanken erraten hatte, sprach er weiter:
„Man wollte mir an der Stelle den Schädel spalten.“
Kreideweis kreischte Dea auf:
„Was?“
Wer tat denn so etwas grausames? Und warum? Was für einen Grund gab es dafür? Dea konnte sich so viel Grausamkeit unmöglich vorstellen. Loki blickte traurig:
„Ist egal, ist lange her.“
Dea beließ es dabei. Sie spürte, das es ihm nicht gut tat darüber zu reden. So viel Vertrauen hatte er noch nicht zu ihr. Sie hoffte darauf, das seine Mutter noch einmal vorbei kam und sie ihr einige Fragen stellen konnte. Loki schien noch ein Geheimnis zu haben, das er gut hütete. Vielleicht konnte seine Mutter dazu etwas sagen.
Als Loki wieder eingeschlafen war, betrachtete sie ihn. Irgendwas war an ihm anders als bei anderen. Sie konnte es nicht benennen, sie kam nicht drauf, was es sein Könnte, aber je mehr sie ihn betrachtete, umso klarer war es. Sie überlegte. Wie war das noch? Er war ein Gestalten Wandler, er war ein Feuergott, ein Eisriese……Was übersah sie? Diese Gesichtszüge……edel, fein geschnitten, aber…….hatte er etwas weibliches an sich, was seine Züge so weich machten? Er war damals schwanger geworden……als er das Frauenherz gegessen hatte. Wie? War er nicht als Mann durch die Wälder gestreift? War es ein Zauber gewesen? Eine Magie? Oder wie funktionierte es, das ein Mann schwanger wurde? Bei Schleipnier war er zu einer Stute geworden, das zählte nicht. Was sie interessierte war, wieso er als Mann schwanger geworden war. Laufey hatte das Thema kurz angeschnitten und es bestätigt. Aber wie? Dea grübelte. Ihn selbst wollte sie nicht fragen. Zu sehr hatte sie Angst, er könnte an schlimme Dinge erinnert werden.
Dea fuhr erschrocken herum, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Hinter ihr stand Laufey und lächelte sie warm an:
„Du hast Fragen?“
Dea nickte erstaunt:
„Ja, aber woher……“
Laufey grinste:
„Der Vorteil eines Gottes. Warum er so anders ist muss er dir schon selbst erzählen, das werde ich nicht tun. Loki ist selbst unter den Göttern etwas ganz besonderes und außergewöhnliches. Wenn du sein Vertrauen gewinnst wird er es dir irgendwann selbst erzählen, da bin ich mir ganz sicher. Wie offen in den Sachen bist du eigentlich?“
Dea runzelte die Stirn und dachte naqch. Dann fiel ihr ein, als was Loki hier galt und sie sagte:
„Du meinst, das er Pansexuell ist? Das weiß ich doch. Es ist ok. Er ist wie er ist und genau so ist er richtig. Wahrscheinlich muss das als Gestaltenwandler so sein. Ich würde es mir schwierig vorstellen, Gestaltenwandler zu sein und nicht Pansexuell zu sein.“
Laufey lächelte und nickte:
„Dann wird sein anderes Geheimnis auch nicht stören.“
Genauso plötzlich wie sie gekommen war verschwand Laufey auch wieder vor Deas Augen. Also musste Dea ihm Zeit geben. Das würde sie tun! Er würde alle Zeit der Welt haben, das schwor sie sich.
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Let me die
FanfictionSie findet einen jungen Mann, der sich das Leben nehmen wollte und rettet ihn. Sie findet heraus wer er ist und will ihm helfen. Trotz ihrer Bemühungen nimmt das Schicksal erneut einen dramatischen Lauf und wieder bangt sie um sein Leben. Wird sie e...