Let me die

Fieber

Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Stirn. Ja, definitiv! Er hatte Fieber! Sie half ihm hoch, so das er sich auf die Couch legen konnte und einkuscheln konnte. Er fror, anscheinend hatte er  Schüttelfrost. War das von diesem Energy? Würde er krank? Sie wollte nicht, das er schon wieder in ein Krankenhaus musste. Sie wollte  aber auch nicht, das er weiterhin so litt. Sie rannte los und holte ein Fieberthermometer. In dem Moment war sie froh, das sie eins gekauft hatte, das man nur an die Stirn hielt. Aber wo war es? Nicht auszudenken, wenn sie so ein altmodisches Ding gehabt hätte! Wo würde man eigentlich damit messen? Unter der Achsel war es zu ungenau, im Mund? Nein. Wenn er aus Unwissenheit drauf beissen würde und es zersplitterte, war es auch nicht so toll. Bei Babys …..Dea schüttelte sich. ‚Ok, den Gedanken streichen wir sofort!‘ dachte sie bei sich. Nein, das wollte sie weder ihm noch sich antun, als sie tatsächlich so ein altmodisches Thermometer fand. Sie legte es zurück und suchte weiter. Endlich fiel ihr das Thermometer für die Stirn in die Hand. Sie jubelte kurz auf und flitzte zurück.
Bei Loki angekommen wirkte dieser sehr schläfrig. Sie streichelte sanft seine Wange und zeigte ihm das Thermometer:
„Damit messen wir erstmal deine Temperatur.“
Lokis Augen blitzten auf, pure Abwehr stand in seinem Gesicht:
„Nein!“
Dea schaute ihn fragend an. Er zog die Bettdecke bis zu seinem Kinn und schüttelte den Kopf:
„Vergiss es!“
Dea ahnte, was er dachte. Sie lächelte:
„Ich will dir auch garnicht an die Hose. Das ist ein modernes Thermometer. Es misst die Temperatur an deiner Stirn. Also, probieren wir es aus?“
Loki schaute das Ding in Deas Hand skeptisch an, nickte dann aber und Dea legte es vorsichtig an seine Stirn und schaltete es ein. Es piepste kurz und Loki erschrak. Dea beruhigte ihn und schaute aufs Thermometer:
„Alles gut, es piepst, weil es fertig ist. Oh……du hast 40.2 Fieber…….Loki….das ist sehr hoch…..wir müssen das runter kriegen! Das ist nicht gut für dich! Verträgst du irgendwelche Fiebermittel? Paracetamol? Ibuprofen?“
Loki zuckte mit den Schultern:
„Ich habe keine Ahnung. Soweit ich weiß, senken einige Schmerzmittel  Fieber. Die haben mir doch im Krankenhaus Schmerzmittel gegeben. Hast du zufällig drauf geschaut, was da durch den Tropf lief?“
Dea schaute Loki an. Das war gar nicht mal so dumm gedacht! Was er im Krankenhaus vertragen hatte würde er auch hier vertragen. Dea war froh, das sie tatsächlich neugierig gewesen war und drauf geschaut hatte, was Loki bekommen hatte:
„Es war Paracetamol, Loki! Das war eine hervorragende Idee! Ich hol dir welche. Die hab  ich immer Zuhause.“
Dea eilte los. Diesmal musste sie nicht lange suchen, sie hatte sie immer sofort griffbereit. Mit einem Glas Wasser kam sie zurück und gab sie Loki. Loki schluckte die Tablette und legte sich wieder zurück. Er sah völlig geschafft aus. Dea lächelte ihn  an:
„Ruh dich aus, ich Koch dir was schönes. Magst du Nudeln?“
Loki seufzte und ihm fielen die Augen zu. Mehr als ein „Mmmmhhhh“ brachte er nicht mehr über die Lippen, dann war er  auch schon eingeschlafen. Dea lächelte. Himmel, war dieser Gott süß! Schnell rief sie sich zur Ordnung und ging in die Küche. Sie musste sich unbedingt von solchen Gedanken fern halten. Er würde sich keinen Menschen auswählen und erst recht nicht sie! Aber er mochte Nudeln. Und er mochte Käse, das hatte sie ja im Krankenhaus mitbekommen. Besonders wenn er schön heiß und geschmolzen war. Beides in Kombination würde ihn vielleicht dazu bringen, etwas zu essen. Sie kramte in ihrem Tiefkühler. Sie selbst liebte auch Käsenudeln. Davon hatte sie garantiert noch etwas da! Sie wühlte im Kühler herum und tatsächlich fielen ihr Käsetagliatelle in die Hände. Sie griff gleich beide Pakete und verfrachtete sie in einen Topf. Götter hatten immer einen gesunden Appetit. Zumindest wenn sie an die Erzählungen über Thor dachte. Ob das bei Loki ebenfalls so war wusste sie nicht. Aber im Krankenhaus hatte er innerhalb einer Nacht das ganze Süße vernascht, das Dea ihm mitgebracht hatte und das war fast der halbe Automat gewesen. Sie stellte den Topf auf den Herd und stellte den Herd an und hoffte, das der Duft Loki hungrig machen würde. Als nächstes setzte sie Wasser im Wasserkocher auf und holte eine Tasse. Vielleicht mochte Loki ja Tee. Sie schaute in ihr Teleregal. Sweet Love, heiße Liebe, Pure Lust ,  Blasen Tee…..Himmel…..Wenn man sich so durch das Teeregal las, konnte man glatt auf dumme Gedanken kommen! Das musste unbedingt ändern bis Loki sich erholt hatte! Endlich fand sie einen Kräutertee und fischte ihn aus dem überfüllten Regal, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte. Dea fuhr so sehr zusammen, das sie aus Versehen die Packung hoch in die Luft katapultierte, diese aufging und die Teebeutel sich über den gesamten Küchenboden verstreuten. Ruckartig drehte sie sich um und sah in das sanfte, aber besorgte Gesicht von Lokis Mom.
„Himmel, haben Sie mich erschreckt!“
Laufey  nahm Deas Hand:
„Loki…es geht ihm nicht gut. Du musst einen Arzt rufen, sofort!“