Thor schaute Dea überrascht an, als diese nachsetzte:
„Und jemanden als Ding zu bezeichnen, den Loki so sehr geliebt hat, ist wirklich grausam ihm gegenüber. Hast du keinen Anstand kennengelernt? Nenn sie gefälligst beim Namen, denn sie hatte einen!“
Thor lachte auf:
„Oh, eine kleine Wildkatze! Nimmt sie dich immer so in Schutz, Kleiner? Naja, weißt du, man weiß nicht, was damals passiert ist. Alle sind davon ausgegangen, das Loki das war in einem Blutrausch als Eisriese. Man weiß ja, das diese Viecher eiskalt sind.“
Doch noch bevor Thor auch nur noch einen Ton sagen konnte, fiel Dea ihm ins Wort:
„Er war es nicht! Und Eisriesen sind keine Viecher! Und erst Recht nicht eiskalt! Es gibt Unterschiede zwischen ihnen! Genauso wie auf jeden Planeten der Welten es Unterschiede zwischen Elfen, Zwergen, Menschen gibt. Menschen zum Beispiel: Es gibt dunkelhäutige, es gibt weiße, gelbe. Ja, alle Mensch , richtig. Aber sie haben alle ihre ganz eigene Mentalität. Wenn du nicht stur nur durch die Welten reisen würdest um dir was zum Dampf ablassen zu suchen, sondern mit offenen Augen mal hinsehen würdest, hättest du das wahrscheinlich auch schon bemerkt. Du bist aber anscheinend nicht wirklich eine Blitzbirne.“
Noch ehe Thor etwas erwidern konnte, stand Dea auf und lief in die Stube. Sie ging an einen der Schränke und holte ein uraltes Pergament hervor, dann lief sie zurück in die Küche und knallte es vor Thor auf den Tisch:
„Er hat seine Familie nicht umgebracht! Frigg wusste es. Es war eine Art Kriminalfall damals in Asgard.“
Thor faltete das Pergament auseinander und las, was darauf stand. Ungläubig starrte er Dea an:
„Die Heiler haben Substanzen in dem Blut von ihm gefunden, die betäubend wirken?“
Erst jetzt bemerkte Thor, daß dem Pergament noch ein weiteres anhaftete. Er überflog auch dieses:
'Weibliche Person, schwanger in der 30. Woche, Blutuntersuchung ergab betäubende Substanzen……'
„Dea…….Sie wurde auch……Himmel……woher hast du das?“
Dea schaute Thor an:
„Ich habe es in einer Bibliothek gefunden. In eines der alten Regale, die abgebaut werden sollten, weil sie bereits Jahrhunderte alt waren. Es war zwischen den Buchseiten geklemmt bei einem Buch über Atlantis.“
Thor schüttelte den Kopf:
„Dann hat er seine Dea doch nicht im Blutrausch getötet. Aber warum ist das nie offiziell geworden?“
Dea schaute Thor verwirrt an:
„Seine……was?“
Thor zuckte mit den Schultern:
„Na Dea. So hat er sein Wesen damals genannt. Es kam ja ohne Namen zu ihm. Dea heißt Göttin, sagte er damals, deswegen hatte er ihr wohl diesen Namen gegeben. Warum willstn das wissen?“
Dea schaute Loki erstaunt an und antwortete:
„Weil ich auch Dea heiße.“
Loki seufzte, während Thor weiter sprach:
„Ist ja schön für dich, aber mich interessiert es eher, warum das nicht öffentlich gemacht wurde. Der wahre Mörder wurde ja dann nie gefunden und rennt anscheinend noch immer in Asgard rum.“
Loki wurde nachdenklich:
„Wenn die Schriften stimmen, ja. Mir wurde aber immer erzählt, daß man nicht sicher sei, ob ich es gewesen bin. Das man in unserem Blut Betäubungsmittel gefunden hatte, wurde mir nie erzählt. Dann muss man es uns ja irgendwie verabreicht haben. Wahrscheinlich am Abend vorher.“
Dea runzelte die Stirn:
„Vielleicht sollte irgendwas vertuscht werden.
Sowohl Loki als auch Thor sahen Dea nachdenklich an. Thor überflog die Pergamente nochmal:
„Könnte sein. Normalerweise wird sowas in Asgard verfolgt.“
Loki konnte dem nur beipflichten. Verbrechen wurden hart bestraft in Asgard. Warum man diesen Fall nicht weiter verfolgt hatte, war ihm schleierhaft.
Dea überlegte. Wenn man dem nachgehen würde und den eigentlichen Schuldigen finden würde, vielleicht würde das Loki ein wenig von der Last nehmen, die er mit sich herum trug. Sie tippte Thor an:
„Sag mal, ich nehme nicht an, das ihr damals schon sowas wie Fototechnik hattet, oder?“
Thor schaute sie verständnislos an während sich Loki zu Wort meldete:
„Nein, aber es gibt eine Möglichkeit vergangene Bilder zu sehen, sofern sie darin gespeichert sind.“
Thor schaute leicht erschrocken zu Loki:
„Sag mal, hast du nen Knall? Das Ding steht im Thronsaal. Du kennst meinen Vater. Das kriegen wir nicht so einfach. Der rückt das bestimmt nicht freiwillig raus.“
Dea mischte sich ein:
„Wenn wir Bilder vom Tatort darin finden, finden wir auf den Bildern vielleicht einen Hinweis auf den wahren Täter.“
Thor nahm eine abwehrende Haltung ein:
„Biste jetzt Detektiv, oder was? Vergiss es, Alter! Ich hole das Ding nicht aus dem Thronsaal damit ihr Detektiv spielen könnt.“
Dea grinste breit:
„Musst du ja auch nicht. Ich hab eine viel bessere Idee, die absolut nicht auffällt.“
Sie zückte triumphierend ihr Handy:
„Schau mal. Das nennt sich Smartphone. Das Ding hat eine Kamera, mit der kann man einfach drauf los knipsen. Sogar klammheimlich Wenn du in einem unbeobachteten Moment die Bilder bei, was auch immer ihr da habt, aufrufst kannst du sie hiermit abfotografieren und das Ding an Ort und Stelle stehen lassen. Wenn du wieder hier bist, können wir uns die Fotos anschauen und sogar vergrößern, wenn uns etwas auffällt.“
Thor nahm das Handy in die Hand und bestaunte es. Neugierig tippte er darauf herum, als sich ein Spiel öffnete. In dem Spiel fuhr er Auto und musste Hindernissen ausweichen. Völlig gebannt schaute Thor auf den Bildschirm bis das Auto gegen ein Hinderniss krachte und Game over aufblinkte. Dea nahm es ihm genervt aus der Hand:
„Du sollst nicht zocken, du sollst Fotos schießen!“
Thor protestierte lautstark:
„Ey, die nächste Runde hätte ich garantiert gewonnen, du Spaßbremse! Her mit dem Ding!“
Dea hielt triumphierend das Handy hoch:
„Nein, wir machen einen Deal. Du lieferst uns die Fotos und ich besorge dir eins wo du mit zocken kannst bis zum umfallen. Ich mach dir richtig gute Spiele drauf, von Eisriesen verhauen, bis zum Autorennen. Also, was sagst du dazu?“
Das war Musik in Thors Ohren und er nickte eifrig:
„Geht klar! Gib her, ich machs! Halt schon mal das andere Ding bereit!“
Dea gab ihm das Handy und im Handumdrehen war Thor auch schon verschwunden damit. Loki seufzte:
„Sif wird dir dankbar sein, wenn er jetzt dadurch öfters zu Hause ist und nicht mehr so oft die Betten mit Eisriesinnen teilt.“
Dea grinste:
„Na ob sie mir immernoch dankbar ist, wenn Thor die ganze Zeit zockt, wage ich zu bezweifeln.“
Loki nickte:
„Daran könnte was dran sein.“
Dea setzte sich zu Loki und überlegte:
„Deine Mom hat dich damals gefunden, hast du gesagt. Wir sollten mit ihr reden, ob ihr etwas ungewöhnliches aufgefallen ist. Immerhin war sie die Erste, die euer Haus betreten hat.“
Loki seufzte. Es wühlte alles wieder auf, aber dafür wäre er endlich frei von Schuld, wenn sie etwas fanden. Vielleicht würde es ihm dann auch etwas besser gehen, wenn er wusste, er war nicht jenes Monster, für das ihn alle hielten. Momentan war er sich darin ja selbst unsicher. Er hatte damals einen Filmriss. Er konnte nicht sagen, was geschehen war. Klarheit in diese dunkle, schmerzhafte Erinnerung zu bringen, wäre vielleicht das einzig richtige. Er nickte mit traurigem Blick:
„Du hast Recht. Das muss endlich geklärt werden. Es hängt mir schon so lange nach. Ich muss wissen, was geschehen ist.“
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Let me die
FanfictionSie findet einen jungen Mann, der sich das Leben nehmen wollte und rettet ihn. Sie findet heraus wer er ist und will ihm helfen. Trotz ihrer Bemühungen nimmt das Schicksal erneut einen dramatischen Lauf und wieder bangt sie um sein Leben. Wird sie e...