Beginnende Liebe?

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Laufey nahm Dea und Michael an die Hand und wieder verschwamm die Umgebung mit glitzernden Lichtern und formte sich neu. Dea fand sich auf ihrer Schlafcouch wieder, Loki fest in ihren Armen. Vorsichtig löste sie sich von ihm und schaute ihn an. Er war von der Vergiftung noch gezeichnet, und trotzdem war er wunderschön. Sie küsste ihn vorsichtig auf die Stirn und ging dann mit den anderen in die Küche.
Dea war noch immer völlig durch den Wind von diesem Erlebnis. Ihr Loki wäre fast umgekommen, wegen ihr! Sie nahm die gläserne Kaffeekanne von der Maschine, diese klirrte verdächtig. Dea war im Gedanken gewesen und hatte nicht aufgepasst. Sie hatte sie an dem Wasserhahn angeschlagen und hielt nun nur noch den Griff in der Hand.  Sie brach in Tränen aus . Die ganze Aufregung, die Angst um Loki, die Selbstvorwürfe, das alles war zu viel für sie. Jetzt hatte sie auch noch die Kaffeekanne zerbrochen!
Laufey kam zu ihr und nahm sie tröstend in den Arm. Dea schluchzte auf:
„Er wäre fast gestorben! Wegen mir! Was, wenn das Ganze jetzt nicht gut für sein Herz ist? Wenn es versagt? Warum macht er denn sowas? Er hat es doch versprochen, das er das nie wieder macht!“
Laufey schaute sie liebevoll an und wischte ihr sanft die Tränen von den Wangen:
„Hast du das denn noch immer nicht bemerkt, Kleines?“
Dea schluckte ein erneutes Schluchzen herunter und schaute Laufey fragend an. Sie verstand nicht, auf was Laufey hinaus wollte. Diese lächelte und sprach weiter:
„Loki ist nicht immer leicht zu verstehen für dich, ich weiß. Das liegt daran, das du noch nicht so viel über ihn und seine Vergangenheit weißt. Er hat viel durch und vieles muss er dir von allein sagen, wenn er meint, das die Zeit dafür gekommen ist. Du hast dich vorhin gefragt, was er damit gemeint hatte, als er sagte, er habe zu viel im Kopf und wisse nicht wie das heißt. Nun ja. Er kennt solche Gefühle nicht, wie die, die er hatte, als er dich mit deinen Ex gesehen hatte.“
Dea wurde neugierig. Was wollte ihr Laufey sagen? Was waren das für Gefühle, von denen Laufey da sprach? Loki war doch Meister in Sachen Gefühlen, wie konnte er da eines von ihnen nicht kennen? Er hatte die Menschen doch damals mit Gefühlen ausgestattet bei der Schöpfung. Wie war das also möglich? Dea zerbrach sich den Kopf darüber. Schließlich aber fragte sie doch nach:
„Wovon redest du? Loki hat den Menschen doch Gefühle gegeben, wie kann es sein, das er es dann nicht  kennt?“
Laufey ließ sie los und machte eine Handbewegung und die Glaskanne wurde wieder heil. Sie reichte sie ihr:
„Ganz einfach: Er hat ihnen nur gute Gefühle gegeben. Liebe, Wärme, Güte……Das, was ihn gequält hat war anderer Natur.“
Langsam verstand Dea. Die schlechten waren also woanders hergekommen. Da hätte sie auch selbst drauf kommen können. Sie hatte ja gelesen gehabt, das Loki sich um die Menschen gekümmert hatte. Er hatte ihnen das Fischen beigebracht, ihnen das Feuer gebracht, ihnen zu Kleidung verholfen und vieles mehr. Sie blickte Laufey an:
„Dankeschön……Aber was hat ihn denn so sehr gequält?“
Laufey drehte sich zu ihr:
„Eifersucht………“
Dea war sprachlos. Eifersucht? Loki war eifersüchtig gewesen? Sie starrte Laufey ungläubig an, wusste nicht was sie sagen sollte, was sie denken sollte, ihr Herz pulsierte aufgeregt. Er war ein Gott! Sie nur ein gewöhnlicher Mensch, nicht mal besonders hübsch!
Laufey nahm ihre Hände und lächelte:
„Mein Sohn liebt dich, glaub mir. Er braucht Zeit sich das selbst einzugestehen, aber er liebt dich.“
Dea schüttelte den Kopf:
„Du irrst dich. Ich bin doch nur ein Mensch. Er ist ein Gott, er hat etwas besseres verdient.“
Laufey legte ihren Zeigefinger unter Deas Kinn und zwang sie sanft sie anzusehen:
„Genau. Er hat etwas besseres verdient, du sagst es. Er hat jemanden verdient, der zu ihm steht, der hinter ihm steht, der ihn so akzeptiert wie er ist, bei dem er sein kann, wer er ist. Jemanden, den sein Status in Jothunheim oder bei den Asen in Asgard nicht interessiert. Dem es egal ist, ob er arm oder reich, Mensch oder Gott ist. Er hat besseres verdient….Besseres als die Frauen, die bisher an seiner Seite waren. Wer sagt, das dies kein Mensch sein kann ? Und mach mir nichts vor: Du liebst meinen Sohn mindestens genauso. Man erkennt es an dein Tun und Handeln. Dafür muss man keine Gedanken lesen können!“
Dea wurde rot und verlegen. Sah man ihr ihre Schwäche für diesen Gott so sehr an? Sie hatte doch versucht, sie geheim zu halten! Und was war mit der Regel, das Götter sich nicht auf Menschen einlassen durften? Odin hatte sie erlassen, sie hatte es mal gelesen. Laufey schien ihre Gedanken erraten zu haben:
„Wann haben Loki jemals Regeln geschert? Du kennst diesen Gott doch in und auswendig! Oder warum stehen in deinem Schlafzimmer so viele Bücher über ihn?“
Dea war baff. Laufey grinste. Sie hatte Dea eiskalt erwischt, denn diese wurde rot, doch sie kam nicht dazu Laufey  eine Antwort zu geben, denn aus dem Wohnzimmer erklang der Alarm des Monitors an dem Loki angeschlossen war um seine Werte zu überwachen.

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