Laufey nahm Deas an die Hand und innerhalb von Sekunden blitzten um ihnen herum Lichter und die Umgebung verschwamm, dann formte sich die Umgebung neu und sie standen plötzlich bei der Höhle im Naturschutzgebiet. Dea fragte erst garnicht, wie Laufey das gemacht hatte. Sie ließ Laufeys Hand los und rannte in die Höhle hinein:
„Loki! Loki, bist du hier irgendwo?“
Dea erhielt keine Antwort, aber im hinteren der Höhle sah sie ein flackerndes Licht. Sie lief so schnell sie konnte dorthin während Laufey ihr folgte. Dea sah schon vom weitem das es ein Lagerfeuer war. Weiter oben in der Höhle war ein Loch nach draußen, was als Rauchabzug diente. Hinter dem Lagerfeuer lag jemand. Dea beeilte sich zu demjenigen zu kommen. War das Loki? War er noch am Leben? Kam sie rechtzeitig? Sie betete, das es noch nicht zu spät war. Als sie näher war, bestätigte sich ihr Verdacht: es war Loki. Um ihm herum lagen die leeren Pillenpackungen verstreut und hinter ihm lagen 2 leere Flaschen Whisky die er anscheinend getrunken hatte. Dea stürzte auf ihn zu und rüttelte ihn:
„Nein! Komm schon, das tust du mir nicht an! Bitte! Du hast es mir versprochen!“
Loki brummte benommen und blinzelte. Dea zog ihn mit Laufey zusammen hoch und Dea konnte nicht glauben, wie benommen und zugedröhnt er war. Er roch nach Alkohol und konnte sich nicht allein halten. Immer wieder sank sein Kopf nach unten , als hätte er keine Kraft ihn zu halten. Dea klatschte ihn vorsichtig auf die Wangen, damit er wach blieb:
„Nein, nicht einschlafen! Komm schon, Loki! Nicht einschlafen! Tu mir das nicht an!“
Sein Zustand verbesserte sich nicht, seine Muskeln zitterten. Dea wusste, das sind die Schlaftabletten. Es war kein sanfter Tod, wie viele glaubten. Es war grausam. Man schlief nicht einfach ein. Der Körper krampfte erst, unsagbare Schmerzen kamen und man erlebte, wie man bei vollem Bewusstsein erstickte unter Höllenqualen. Sie schaute Loki an, der immer wieder blinzelte:
„Ich werde dich nicht gehen lassen! Ich habe versprochen auf dich aufzupassen! Es tut mir jetzt schon leid, was ich tun muss. Bitte verzeih mir.“
Sie hielt Loki und steckte ihm einen Finger in den Mund, damit reizte sie ihn so sehr, das er sich fürchterlich erbrach und geschwächt in ihre Arme sank. Sie schaute sich alles an. Stinkender Alkohol mit Magensäure und etliche Pillen, kaum zersetzt. Sie betete, das alle draußen waren. Vielleicht war die Vergiftung ja nicht so groß, so das er es überlebte! Die Tabletten waren kaum zersetzt. Anscheinend hatte er sie erst kurz vorher genommen. Sie hielt ihn in ihren Armen, redete mit ihm, streichelte ihn, gab ihm immer wieder einen Reiz, wenn er drohte einzuschlafen. Sein Zustand ließ endlich eine Antwort von ihm zu:
„Ich……hab dich…..gesehen……Dein Ex……umarmt, der Kuss…….geh ruhig zu ihm……..Lass mich einfach……hier liegen……“
Dea zog Loki fester an sich:
„ Den Teufel werde ich! Mein Ex ist nur ein guter Freund. Obendrein ist er schwul und hat einen neuen Freund! Da würde ich nur stören. So toll war unsere Liebesbeziehung nun auch wieder nicht, das ich da ewig hinterher trauere.“
Loki schaute sie müde und geschafft an während er schlaff in ihren Armen lag und drohte immer wieder einzuschlafen:
„Nicht? ….Du warst……so lang ….weg….“
Dea streichelte seine Wange und lächelte ihre Tränen weg:
„Er hat mir plötzlich seinen neuen Freund vorgestellt und wir haben uns verquatscht, Dummerchen. Da ist nichts. Warum machst du dir darüber denn Sorgen?“
Loki atmete tief durch, seine Stimme war leise und langsam:
„Ich…….hab nur gedacht…….ach nichts……alles gut…….Ich hab……zu viel im Kopf…….Zu viel……weiß nicht, wie das heißt….“
Noch bevor Dea antworten konnte traf Michael ein. Er kam mit seinem Notfallkoffer angerannt. Er kniete sich vor den Beiden hin und holte einen mobilen Monitor vor. Loki klemmte er einen Sensor an den Finger und schaltete dann den Monitor an. Als er sich umsah, war er erstaunt. Anscheinend waren die meisten Tabletten bereits draußen aus seinem Patienten. Er musste trotzdem noch sicher gehen, das nicht doch einige drin geblieben waren:
„Dea, das sind deine Schlafmittel gewesen, waren die Packungen voll?“
Dea nickte. Der Mediziner nahm die Packungen und schaute drauf:
„N1, 20 Tabletten. Also müssten hier 40 Tabletten rumliegen.“
Er nahm einen Holzspatel, mit dem man für gewöhnlich in den Mund schaute und die Zunge etwas herunter drückte, und begann im Erbrochenen zu zählen. 10 fehlten. Der Arzt wurde unruhig:
„Loki, sieh mich an, hey, schau mich an! Hast du alle genommen? Alle Tabletten?“
Loki war zu müde zum antworten und brummte nur. Der Mediziner sah in Windeseile die Packungen durch, ob sie auch wirklich leer waren. In einer Packung fand er noch zwei nicht heraus gedrückte Tabletten, bei den leeren Alkoholflaschen lagen auch zwei. Sechs musste also noch in ihm sein. Wahrscheinlich waren sie bereits zersetzt, so das sie nicht mehr ausgebrochen werden konnten. Das bedeutete aber auch, das das sein ohnehin schon schwaches Herz belasten konnte. Es konnten sich Kristalle bilden und zu einem Herzinfarkt kommen, es konnte aber auch zu einer Reizleiterstörung kommen am Herzen, die wieder Herzrasen und Atemnot verursachen würde bis zum Kammerflimmern. Loki war also noch lange nicht außer Gefahr! Michael schaute auf den Wirkstoff der Schlaftabletten. Hoffentlich hatte er das dazugehörige Antidot, das Gegenmittel, auch da, was er verabreichen konnte! Er schaute in seine Kühlbox, in der er Medikamente aufbewahrte, die gekühlt werden mussten . Er suchte und würde tatsächlich fündig. Loki konnte kaum noch die Augen offen halten. Der Arzt klatschte vorsichtig auf seine Wangen, um ihn wach zu halten:
„Komm schon! Nicht einschlafen! Loki, wach bleiben, hörst du? Bleib wach! Kämpfe dagegen an!“
Michael nahm Lokis Arm, drückte ihn ab um die Adern besser zu sehen und spritzte das Gegenmittel. Er hoffte, das er sich nicht verrechnet hatte. Jede Tablette hatte eine bestimmte Menge an wirksamen Mittel in sich. Rechnete man die zusammen, wusste man, wie viel Gegenmittel man benötigte. Er ließ den Arm los, damit es sich verteilen konnte.
Wieder fielen Loki die Augen zu. Ängstlich sah Dea den Doktor an, aber dieser nickte:
„ Es müsste ihm gleich besser gehen.“
Dea zog Loki an sich und strich ihm sanft über die Haare. Er war so blass, hatte dunkle Schatten unter den Augen, seine Gesichtszüge sahen so traurig aus. Es schmerzte ihr ihn anzusehen. Er hatte doch versprochen, sich nichts mehr anzutun! Es war ihre Schuld! Hätte sie nicht über eine Stunde in diesem verdammten Café gesessen, würde es ihm jetzt nicht so schlecht gehen! Loki schlief in ihren Armen und umarmte sie plötzlich im Schlaf so intensiv, das ihr fast die Luft wegblieb. Sie lächelte. Sie würde nie wieder den Fehler begehen und ihn zu lang alleine lassen. Das nächste Mal würde er sie begleiten, damit er sah, das zwischen ihr und ihren Ex nichts mehr war. Vielleicht half ihm das. Sie schaute ihn liebevoll an. Warum war ihm das nur so wichtig? Was hatte er gesagt? Er habe zu viel im Kopf, zu viel von dem, was er nicht weiß, wie es heißt, was es ist. Dea überlegte. Was hatte er nur damit gemeint? Sie sah Laufey an und diese lächelte:
„Ich bring euch nach Hause. Da legen wir Loki erstmal hin, dann reden wir.“
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Let me die
FanfictionSie findet einen jungen Mann, der sich das Leben nehmen wollte und rettet ihn. Sie findet heraus wer er ist und will ihm helfen. Trotz ihrer Bemühungen nimmt das Schicksal erneut einen dramatischen Lauf und wieder bangt sie um sein Leben. Wird sie e...