Kapitel 31

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Es war der nächste Tag, als ich wieder in der Schule war. Seufzend schloss ich meinen Spind. Ich lehnte meine Stirn gegen das kalte Metall.

Ich wollte nicht hier sein. Ich fühlte mich nicht danach, hier zu sein. Aber ich musste hier sein, das war das Problem.

,,Angie!"

Ich sah nach neben. Lexi kam zu mir. Sie umarmte mich.

,,Hey, Lexi" murmelte ich nur.

,,Wie...geht es dir?" fragte sie vorsichtig. Ich sah in ihre Augen.

,,Besser" log ich schnell. ,,Uhm...und dir? Wie geht es dir?"

,,Mir geht es gut. Möchtest du eventuell...heute Abend...zu Stephán's Party kommen?"

Stephán's Party?

,,Er schmeißt eine Party?" hakte ich nach.

,,Ja, tut er" nickte sie. ,,Ich soll dich fragen, das hat er gesagt"

,,Ich...überlege es mir"

Etwas später saß ich im Unterricht. Die Lehrerin redete wieder...die ganze Zeit. Ich saß da, neben einem anderen Schüler, und starrte die Leere an.

Ich dachte darüber nach, über die Party. Irgendwie wollte ich hingehen. Aber irgendwie wollte ich auch nicht hingehen...ich war sehr gespalten darüber.

Ich wollte nicht hingehen, da es mir nicht besser ging. Dort würden wieder viele Leute sein. Wahrscheinlich auch Luis und Adriana.

Auf der anderen Seite wollte ich allerdings hingehen. Vielleicht als Ablenkung, oder sowas in der Art. Ich wusste es selbst nicht.

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Meine Hand zitterte etwas, als ich mir etwas Lippenstift auftrug. Ich hatte mich entschieden. Ich würde zu Stephán's Party gehen.

Als Ablenkung

Langsam stand ich auf. Ich trug eine enge, schwarze Jeans, mit dem passenden, schwarzen Oberteil. Also kein Kleid.

Seufzend strich ich über meine langen Haare. Als ich fertig war, zog ich mir eine Jacke an. Dann lief ich runter.

Luis stand in der Küche. Er sah auf sein Handy. Doch als ich reinkam, schaute er zu mir - und an meinem Körper herunter.

,,Ich wusste nicht, dass du auch hingehst" fing er an. ,,Geht es dir besser?"

,,Ja" nickte ich, obwohl ich damit etwas log.

,,Na dann"

Ich ging vor. Luis starrte mich an - das spürte ich in meinem Rücken. Das spürte ich immer.

Die warme Abend-Luft kam uns entgegen, als wir rausgingen. Luis setzte sich ans Lenkrad, ich setzte mich neben ihn. Er fuhr los.

Er hatte einen Führerschein und auch ein Auto. Aber irgendwie...fuhr er nicht so oft. Ich schaute aus dem Fenster.

Einige Minuten später kamen wir an Stephán's Haus an. Doch gerade als ich aussteigen wollte, nahm Luis mein Handgelenk. Ich blickte sofort in seine Augen.

,,Du siehst gut aus, Angie"

Mein Herz schlug schnell. Allerdings ließ ich mir das nicht anmerken.

,,Danke" antwortete ich. ,,Aber das solltest du deiner Freundin sagen, Luis. Nicht mir"

Mit den Worten stieg ich aus.

...

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trying to write as an distraction

echoes of silence 3Where stories live. Discover now