Kapitel 30

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Manchmal wünsche ich mir, dass es irgendjemand verstehen würde. Dass es irgendwann jemand verstehen kann. Aber wer kann das schon?

Denn als ich am Abend an meinem Schreibtisch saß, dachte ich tief darüber nach. Ich starrte in die Leere. Und ich dachte wirklich intensiv darüber nach.

Doch als es an meiner Tür klopfte, kam ich aus meinen Gedanken raus.

,,Hey, Angie" sprach Marina sanft. Sie kam herein.

,,Hey" flüsterte ich.

,,Daf ich?" hakte sie nach und zeigte auf mein Bett.

,,Klar"

Sie setzte sich hin. Ich wusste nicht was sie wollte...oder sonst was...aber ich hatte ein schlechtes Gefühl. Sie räusperte sich.

,,Angie..." fing sie leise wieder an. ,,Fühlst du...fühlst du dich hier wohl?"

Ich schluckte etwas bei der Frage. Naja, das, was mit Alejandro passiert war, war nicht cool gewesen...und es war unerwartet gewesen, dass Luis hier war.

,,Ja...ja, warum?" hakte ich nach und setzte mich neben sie, ebenso auf mein Bett.

,,Ich frage dich nur. Du siehst...etwas müde aus...in den letzten Tagen" sagte sie.

,,Mir geht es gut. Ich habe mich nur etwas krank gefühlt" log ich. Sie nickte sanft.

,,Okay" nickte sie. ,,Möchtest du runterkommen? Ich habe gekocht"

Nur einige Minuten später ging ich nach unten, in den großen Raum. Ich merkte sofort, dass Luis nicht da war. Langsam setzte ich mich an den Tisch.

,,Wo ist Luis?" hakte ich leise nach.

,,Bei Adriana"

Ich wusste es

Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, also blieb ich ruhig. Fernández saß gegenüber von mir. Ich blickte nach unten, auf das Essen.

Und naja, ich hatte immer noch keinen großen Hunger. Trotzdem aß ich ein wenig - Marina zu Liebe.

,,Läuft es denn gut in der Schule, Angelina?" fragte Fernández mich dann. Ich sah zu ihm hoch.

,,Ja..." murmelte ich und blickte wieder runter. ,,Ja, ich denke schon"

,,Ich kann mir vorstellen, dass es hier anders ist, wie als in Amerika, oder?" lächelte Marina.

,,Oh ja...das stimmt allerdings. Ich verstehe auch nicht gerade alles, wegen meinem schlechten Spanisch" lächelte ich dann ebenfalls los.

,,Hilft Luis dir denn?" fragte sie weiter. Ich überlegte kurz.

,,Ja, auch" log ich etwas. ,,Aber auch Lexi...und Stephán...Rosita"

,,Stephán...ja, den kennen wir auch schon seit seiner Geburt" grinste Marina dann.

,,Er ist auch ein guter Freund von mir"

Marina und Fernández redeten weiter. Meine Gedanken schweiften wieder ab. Ich sah wieder nach unten, auf den Teller.

Und...es tat weh. Zu wissen, dass Luis jetzt bei ihr war. Genau das spürte ich tief in meiner Brust, egal wie oft ich daran dachte.

Ob auch dieses Gefühl jemals wieder aufhören wird?

...

-
lol

echoes of silence 3Where stories live. Discover now