Kapitel 40

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Es fühlte sich an, wie als müsste ich still sein, wie, als dürfte ich nichts mehr sagen.

Denn in der Nacht, als ich bei Stephán schlief, hatte ich wieder Alpträume. Ich konnte nichtmal genau sagen worüber, aber ich hatte sie. Und es tat wirklich weh.

Als es der nächste Morgen war, saß ich auf der Couch, starrte den Fernseher an. Stephán war in der Küche. Er brachte mir eine Tasse Kaffee.

,,Danke..." murmelte ich. ,,Danke für alles, Steph"

,,Nicht dafür, Angie"

-

Am Nachmittag, als ich wieder Nachhause kam, war Adriana weg. Luis kam hervor.

,,Angie..." murmelte er sofort. Ich zog meine Jacke aus.

,,Hey" flüsterte ich bloß, ohne ihn anzuschauen.

,,Es tut mir wirklich leid, wegen gestern..." sprach er. ,,Das, was Adriana gemacht hat, war nicht okay"

Diesmal drehte ich mich zu ihm, schaute hoch in seine Augen. Ich erinnerte mich daran, was Stephán gesagt hatte...gestern Abend.

,,Du...liebst ihn, Ang"

Ich wusste das. Das war mir selber schon klar. Irgendwie war mir das schon klar, als ich noch in Amerika war.

Doch diese Erkenntnis tat nochmal mehr weh. Ihn anzusehen...wie er vor mir stand...ließ mich nicht wirklich atmen. Ich spürte den Schmerz überall.

,,Woher wusste sie das, Luis?" fing ich endlich an, versuchte meine Worte zu finden.

,,Von mir" antwortete er mir leise. ,,Sie wollte es unbedingt wissen...also...hab ich es ihr erzählt"

Ich wusste es

Ich nickte nur, einige Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich schluckte sie runter. Luis bemerkte das allerdings.

,,Tut mir leid, Angie" flüsterte er. Ich nickte wieder etwas.

,,Ist schon okay"

Mit den Worten lief ich die Treppen hoch, in mein Zimmer. Luis schaute mir hinterher. Als ich in meinem Zimmer war, schloss ich meine Tür - und es war still.

Ich vergrub mein Gesicht in meiner Hand. Die Tränen liefen nun über meine Wangen. Ich schluchzte leise, obwohl ich wirklich nicht weinen wollte.

Alles kam in mir hoch. Das, was mit Alejandro passiert war. Mit Adriana. Die letzten Tage. Luis.

Ich setzte mich auf mein Bett, meine beiden Hände legten sich an mein Gesicht. Die Last war auf meinen Schultern. Ich weinte leise in meine Hände rein.

Ich wollte mit niemandem reden. Das wollte ich wirklich nicht, auch, wenn es besser wäre. Aber wie sollte ich es erklären, was Alejandro getan hatte?

Wie sollte ich das...Luis erklären? Alejandro würde es herausfinden, da bin ich mir sicher. Und dann würde er wieder etwas tun.

Langsam legte ich mich in mein großes Bett rein, unter meine Decke. Ich schluchzte nochmal, kniff meine Augen zusammen.

Also...musste ich wohl selber damit fertig werden.

...

-
😔

echoes of silence 3Where stories live. Discover now