Kapitel 39

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Ich zischte leise, als Stephán mir das Blut an meiner Nase abtupfte. Ich war zu ihm gekommen.

,,Oh, Angie..." murmelte er seufzend. ,,Das sieht nicht gut aus"

,,Ist es gebrochen?" fragte ich leise, meine Stimme klang etwas gebrochen.

,,Nein, das nicht...aber das Blut hört nicht auf" antwortete er.

,,Ja...ich nehme ja auch Blutverdünner...wegen meinem Herz" sagte ich.

,,Das merke ich"

Stephán versuchte die Stimmung aufzuhellen, leider war ich nicht wirklich dazu in Stimmung. Er legte die mit Blut gefüllten Tücher nach neben. Ich saß auf dem Rand seiner Badewanne.

,,Was ist genau passiert, Angie?" fragte er nun. Er drückte ein weiteres Tuch unter meine Nase.

,,Adriana..." flüsterte ich los. ,,Sie...ist auf mich losgegangen, Steph"

Er hob seine Augenbraue hoch.

,,Was?" murmelte er etwas fassungsloser.

,,Ich habe in Luis' Bett geschlafen...vor einigen Nächten...ich war etwas krank, also wollte er mich nicht alleine lassen. Sie hat es wohl herausgefunden"

Er seufzte fassungslos aus, sah sich die roten Taschentücher an. Dann blickte er wieder zu mir.

,,Sie hat dich gegen die Wand gehauen, oder?" fragte er.

,,Jup..." nickte ich etwas. ,,Und wie sie das hat"

,,Hat Luis etwas dagegen gemacht?" hakte er dann nach.

,,Ja, er hat sie weggezogen und sie etwas angeschrieen"

Ich schaute in die Leere, als ich davon erzählte.

Oh man...

,,Er...würde nicht ernsthaft etwas gegen sie sagen" flüsterte ich dann wieder. ,,Er liebt sie, Stephán...sie ist seine Freundin...seine Liebe..."

Plötzlich spürte ich, wie meine Stimme zerbrach. Tränen liefen über meine Wangen. Ich schluchzte los, und bemerkte, wie der Schmerz größer wurde.

Stephán nahm mich in seine Arme, strich sanft über meinen Rücken. Ich schluchzte leise in seine Schulter rein. Meine Tränen vermischten sich mit meinem Blut.

,,Du...liebst ihn, Ang"

Ich öffnete wieder meine Augen, als er das sagte. Langsam löste ich mich von ihm. Es war still.

,,W-Was?" schluchzte ich los.

,,Du liebst Luis, Angie. Das sehe ich ebenfalls"

Ich schluchzte wieder los. Wieder strich Stephán das neudazugekommene Blut weg, und umarmte mich nochmal.

Etwas später brachte er mich in sein Wohnzimmer. Mein Blut hatte sich etwas beruhigt, und ich weinte auch nicht mehr. Ich war zu fertig dafür.

,,Danke..." murmelte ich irgendwann. Er schaute zu mir runter.

,,Danke? Für was?" hakte er nach.

,,Danke, dass...du immer da bist, Stephán...immer, wenn ich dich brauche...dabei kennst du mich noch nicht so lange"

Er lächelte sanft. Schon gab er mir einen Kuss auf meine Haare. Ich legte mich zurück, auf die Couch, um mich etwas auszuruhen.

,,Schlaf schön, Angie"

Somit merkte ich, wie die Übermüdung in mir hochkam. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf.

...

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stephán the best

echoes of silence 3Where stories live. Discover now