Kapitel 35

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Und dann...wird es still. Ganz still. Die Stille setzte im Krankenhaus ein, die Menschen schliefen, und das einzigste, was man hörte, waren die Maschinen und die Ärzte.

Luis saß immer noch neben mir - und er verließ auch nicht meine Seite. Seine Eltern waren schon Nachhause gegangen. Sie waren kurz hier gewesen, was ja auch klar war.

,,Angie..." murmelte Luis und nahm den Becher. ,,Hier, trink noch etwas"

Er half mir, etwas Wasser zu trinken. Dabei legte er seine Hand an meinen Hinterkopf. Ich legte mich wieder zurück in das große Kopfkissen.

,,Danke, Luis" flüsterte ich. Seine Hand strich wieder über meine Haare.

Zwar ging es mir wirklich noch nicht gut, aber wie Luis sich um mich kümmerte, war...bewundernswert. Und ich schätzte es wirklich.

,,Bist du dir sicher, dass du nichts mehr weißt?" flüsterte er, die Hoffnung in seinen Augen.

Es tut mir leid...

,,Nein, ich weiß nichts mehr, Luis" log ich wieder.

,,Okay...dann Schlaf etwas, ja? Morgen können wir Nachhause"

Ich nickte etwas. Als ich mich auf meine Seite drehte, blieb ich vorsichtig, wegen der Infusion an meinem Arm. Ich streckte meinen Arm heraus.

Luis saß weiterhin neben mir. Und irgendwann...nahm er meine Hand in seine. Ich öffnete wieder meine Augen, sah ihn an.

,,Schlaf schön, Angie"

Luis blieb die ganze Nacht wach und hielt meine Hand.

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Ich zischte leise, als die Ärztin meine Infusion zog. Sie klebte mir ein Pflaster auf meine Hand. Luis lächelte sanft, als er das sah.

,,Danke..." murmelte ich.

,,Na dann, Angelina..." fing sie lächelnd an. ,,Machen Sie es gut, ja?"

Nur wenige Minuten später saßen Luis und ich im Auto. Er fuhr, seine Augen waren auf der Straße. Ich saß hinten, auf den Rücksitzen.

Alejandro ging nicht aus meinen Gedanken. Seine Worte...seine Taten...und ich konnte es nicht realisieren. Ich realisierte nicht wirklich, was passiert war.

Ob das noch so normal ist?

Langsam lehnte ich meinen Kopf gegen das kalte Glas. Luis blickte zu mir, durch den Rückspiegel. Ich merkte das natürlich.

,,Ist etwas?" fing ich wieder leise an, sah hoch zu ihm.

,,Nein" antwortete er. ,,Ich bin nur froh, dass es dir wieder besser geht"

Ich erzwang mir ein kleines Lächeln. Dann lehnte ich meinen Kopf wieder gegen die Fensterscheibe. Ich schloss meine Augen, für einige Sekunden.

Nun ja, auch zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts. Das, was mit Alejandro passiert war, war nun passiert. Das war klar.

Leider war ich davon bereits beschädigt.

Und leider...war das noch nicht das Ende.

...

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echoes of silence 3Where stories live. Discover now