echoes of silence 3

Kapitel 36

,,Ich bring dich um, Angelina"

,,Nein...n-nein..."

,,ICH BRING DICH UM!"

Panisch riss ich meine Augen auf, mein Körper fuhr nach oben. Schweiß lief über meine Stirn. Ich starrte in die dunkle Leere meines Zimmers.

Es war die Zweite Nacht, nach dem Krankenhaus, und ich konnte nicht mehr.

,,Fuck..."

Nur wenige Minuten später saß ich auf der Terrasse, welche beim Wohnzimmer war. Ich saß auf dem Boden, meine Beine angewinkelt. Ich starrte in die Nacht.

Man hörte Madrid, die Geräusche der Stadt. Die Nächte waren etwas kälter, aber das störte mich nicht. Ich saß dort einfach.

,,Angelina?"

Ich zuckte zusammen, mein Kopf schreckte zurück. Dort standen Luis' Eltern. Beide schauten mich etwas besorgt an.

Ich hatte vergessen, dass sie nachts Nachhause kommen, nach ihrer Arbeit. Fernández ging schonmal nach oben. Marina kam zu mir.

,,Hey" murmelte ich.

,,Angie..." flüsterte sie und setzte sich zu mir. ,,Was tust du denn hier?"

,,Ich...brauchte nur etwas Luft..." antwortete ich.

Im nächsten Moment strich sie sanft über meinen Rücken. Sie merkte, dass es mir nicht gut ging. Sie merkte das...das wusste ich.

,,Bist du dir sicher, dass es dir besser geht?" fragte sie leise, besorgt.

,,Ja" log ich. ,,Ja, es geht schon..."

-

,,Hey, Angie!"

Ich lächelte schwach, als Rosita und Lexi zu mir kamen.

,,Hey, Mädels" begrüßte ich sie ebenso.

,,Wir sind wirklich froh, dass es dir besser geht" fing Lexi an. Wir alle liefen durch den Schulflur.

,,Ja man...das war krass" sagte Rosita. ,,Wir haben dich gefunden"

Ich bekam Gänsehaut, als die beiden das ansprachen. Mein Herz schlug etwas schneller.

,,Ich...kann mich nicht erinnern, ehrlich gesagt" murmelte ich.

,,Du kannst dich wirklich an nichts mehr erinnern?" hakte Rosita nach.

Naja...bis auf Alejandro...

,,Nein" schüttelte ich nur meinen Kopf.

,,Das ist krass. Du lagst da, blutverschmiert"

Ich zitterte etwas, als der Vorfall in meinem Kopf spielte. Lexi verabschiedete sich von uns. Sie lief in ihre Klasse rein.

Rosita blieb vor mir stehen. Sie nahm meine Hände in ihre, schaute mich besorgt an.

,,Sicher, dass es dir wieder besser geht?" fragte sie leise.

,,Ja..." log ich. ,,Ja...es geht schon. Danke"

Sie nickte. Dann nahm sie mich in ihre Arme. Sie strich über meinen Rücken.

Als sie das tat, fühlte ich mich eventuell nicht ganz so...alleine. Dennoch konnte ich es keinem erzählen. Nein, Alejandro würde mich...

Rosita ging ebenfalls zu ihrem Kurs. Ich blieb im Schulflur stehen - alleine. Seufzend starrte ich in die Leere.

Eigentlich wollte ich nicht zu meinem Kurs gehen. Ich war nicht faul, oder sonst was, ich wollte nur einfach nicht. Ob das so logisch war?

Ich ging trotzdem zu meinem Kurs, um keine Stunden zu verpassen.

...

-
sad hours