Kapitel 18

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Yoongi spürte die Anspannung in der Luft, noch bevor er Jaehyun und seine Clique überhaupt sah. Die Gänge der Schule waren an diesem Morgen lauter als gewöhnlich, miteinander verworrene Gespräche und das Klappern der Schließfächer hallten durch die Flure. Sein Kopf schmerzte schon nach wenigen Minuten, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als den Tag einfach zu überspringen und wieder in seinem Bett zu verschwinden. Aber stattdessen war er hier, inmitten dieses Chaos.

Er versuchte, den Flur möglichst schnell hinter sich zu bringen, als er plötzlich vor sich jemanden lachen hörte. Yoongi hob den Kopf und sah Jaehyun, der sich breitbeinig gegen die Wand lehnte. Neben ihm standen zwei weitere Jungs aus seiner Clique, beide mit dem gleichen herablassenden Grinsen auf den Lippen. Yoongi spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er hatte weder die Zeit noch die Nerven, sich mit Jaehyun auseinanderzusetzen.

"Yo, Min Yoongi!", rief Jaehyun übertrieben laut und trat einen Schritt auf ihn zu, die Arme verschränkt. "Na, wo ist dein kleiner Freund? Versteckt er sich wieder hinter dir?"

Yoongi rollte innerlich die Augen. Er versuchte, sich an den Jungs vorbeizudrängen, ohne ihnen Beachtung zu schenken, aber Jaehyun ließ ihn nicht durch. "Lass mich einfach in Ruhe, Jaehyun", murmelte Yoongi, seine Stimme müde und gereizt. Er hatte definitiv keine Lust auf diese Auseinandersetzung.

Doch bevor er weitergehen konnte, packte ihn Jaehyun grob am Arm und zog ihn zurück. "Oh nein, so leicht kommst du mir nicht davon", zischte er. "Jimin hat sich geweigert, das zu tun, was ich ihm gesagt habe. Und weißt du was? Das ist dein verdammter Fehler."

Yoongi runzelte die Stirn, verwirrt. "Wovon redest du?"

Jaehyun schnaubte abfällig und winkte seine Jungs zu sich. "Na, von deinem süßen kleinen Freund, der plötzlich denkt, er muss mir nicht mehr gehorchen. Und weißt du, was das bedeutet? Dass du dafür bezahlen wirst."

Yoongi wollte sich losreißen, doch bevor er es richtig versuchte, packten die anderen beiden ihn auch. Er versuchte, sich zu wehren, doch gegen drei von ihnen hatte er keine Chance. Sie zerrten ihn die wenigen Meter in Richtung der Jungstoiletten, bevor er überhaupt realisieren konnte, was geschah. Sein Herz pochte laut in seinen Ohren, als sie ihn grob in den Raum stießen und die Tür hinter sich schlossen.

"Was zum... Lass mich los!" Yoongi versuchte, sich zu befreien, doch Jaehyun drückte ihn hart gegen die Wand.

"Das ist ganz einfach, Yoongi", sagte Jaehyun und trat einen Schritt näher. "Jimin schuldet mir was. Und er hat bisher immer brav meine Hausaufgaben gemacht, um die Strafe abzuarbeiten. Aber gestern wollte er nicht mehr." Seine Stimme wurde leiser, bedrohlicher. "Ich glaube, er hat vergessen, wie es läuft. Vielleicht musst du ihm das wieder in Erinnerung rufen."

Yoongis Augen weiteten sich. Jimin machte für ihn Hausaufgaben, um seine Strafe abzuarbeiten? Das ergab keinen Sinn, aber bevor Yoongi weiter darüber nachdenken konnte, holte Jaehyun aus und schlug ihm mit der Faust in den Magen. Schmerz schoss durch Yoongis Körper, und er keuchte, die Luft aus seinen Lungen gepresst.

"Das ist nur der Anfang", sagte Jaehyun kalt. "Solange dein kleiner Freund nicht macht, was ich sage, wirst du das jedes Mal ausbaden."

Yoongi kämpfte darum, wieder Luft zu bekommen, während die beiden anderen Jungs ihn weiterhin festhielten. Yoongi spürte, wie die Panik in ihm hochstieg. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust, und der Schmerz in seinem Magen raubte ihm den Atem. "Was redest du da?", keuchte er und versuchte, die Situation zu begreifen. "Was hast du mit ihm gemacht?"

Jaehyun lächelte kalt und hob seine Faust, bereit für den nächsten Schlag. "Das geht dich nichts an. Du musst nur wissen, dass Jimin mir einen Gefallen schuldet. Und solange er sich weigert, machst du das für ihn."

Yoongi schnappte nach Luft, sein Kopf schwirrte vor Fragen. Wieso hatte Jimin ihm nie etwas davon erzählt? Wie war er überhaupt in diese Situation geraten? "Was hat Jimin dir getan?", fragte Yoongi, seine Stimme schwach und zitternd vor Schmerz. "Wieso macht er deine Hausaufgaben? Was hast du mit ihm gemacht?"

Jaehyun knurrte genervt. "Hör auf mit den Fragen! Das spielt keine Rolle. Alles, was zählt, ist, dass du mir jetzt hilfst, ihn wieder in die Spur zu bringen." Mit einem plötzlichen Ruck zog er Yoongi wieder nach vorne und ließ ihn direkt in die Mauer hinter ihm krachen. Ein stechender Schmerz fuhr durch Yoongis Rücken, und er stöhnte auf.

"Das tut ihm weh, wenn er davon erfährt, oder?" Jaehyun beugte sich näher zu Yoongi, sein Gesicht direkt vor seinem. "Wenn du ihm sagst, dass ich dich verprügelt habe, wird er sich schuldig fühlen. Und das willst du doch nicht, oder?"

Yoongis Kehle war wie zugeschnürt, seine Gedanken rasten. "Ich..." Er konnte kaum atmen, seine Lunge schien zusammenzubrechen. Alles, was er fühlte, war Schmerz und Verwirrung. "Was hat Jimin getan?", brachte er schließlich mühsam heraus.

Jaehyun verdrehte genervt die Augen. "Es war eine einfache Wette. Er hat verloren. Und jetzt bezahlt er dafür, ganz einfach." Er trat einen Schritt zurück und sah zu seinen Kumpels, die Yoongi immer noch festhielten. "Es hätte einfach sein können, aber Jimin muss ja plötzlich auf moralisch tun."

Yoongi war fassungslos. Jimin hatte nie etwas von einer Wette erwähnt. Warum hatte er das alles geheim gehalten? "Eine Wette?", wiederholte Yoongi tonlos. "Und dafür lässt du ihn deine Hausaufgaben machen?"

Jaehyun zuckte mit den Schultern. "Hey, ich bin ein fairer Typ. Er hat verloren, und ich habe ihm einen Weg gegeben, seine Strafe abzuarbeiten." Er grinste breit. "Aber jetzt, wo er sich weigert... tja, dann musst du eben dafür geradestehen."

Yoongi kämpfte darum, seine Gedanken zu ordnen. Alles in ihm schrie danach, aus dieser Situation zu entkommen, aber er wusste, dass er keine Chance hatte. "Bitte", flüsterte er, sein Blick auf den Boden gesenkt. "Das hat doch nichts mit mir zu tun. Lass mich einfach gehen."

"Oh, aber das hat es", sagte Jaehyun kühl. "Du bist der Grund, warum Jimin sich weigert. Er will dir irgendwas beweisen oder so. Deshalb machst du es jetzt noch schlimmer."

Bevor Yoongi sich weiter wehren konnte, hob Jaehyun erneut die Faust, bereit, ihm einen weiteren Schlag zu verpassen. Yoongis Herz setzte einen Schlag aus, und in seiner Panik schloss er die Augen fest, wartete auf den unausweichlichen Schmerz.

Doch bevor die Faust ihn treffen konnte, ertönte das Geräusch einer sich öffnenden Tür, und Schritte hallten durch den Raum.

"Was zum Teufel geht hier vor?"

A/N: Jaaaa, es geht hier endlich weiter. Diese Story ist mein Safe Space und ich hab endlich gewisse Ereignisse verdrängt, die mich davon abgehalten haben, hier weiter zu schreiben. Ich werde wieder versuche, jeden zweiten Tag ein Kapitel zu veröffentlichen. Tut mir leid, dass ca. 3 Wochen nichts von mir kam. Danke an alle, die noch hier sind zum Lesen <3

»𝐍𝐨𝐭 𝐀 𝐆𝐢𝐫𝐥« ˢᵒᵖᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt