Herzschlag der Stille // ASDS Fanfiction //

Auf dem Weg zum Ziel

Die Rückkehr aus ihrem traumhaften Griechenlandurlaub war für Florentina und Phil bittersüß. Der Alltag wartete auf sie, und doch fühlten sie sich erfrischt und motiviert. Als sie die Rettungswache betraten, wurden sie mit einer Flut an Glückwünschen und Umarmungen empfangen. Ihre Kollegen hatten natürlich schon längst von ihrer Verlobung erfahren, und es schien, als ob jeder einzelne bereit war, den beiden zu gratulieren.„Na, endlich hat er sich getraut!", rief Franco, während er auf die beiden zueilte. Mit einem breiten Grinsen zog er Phil in eine feste Umarmung und gab ihm einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. Dann wandte er sich Florentina zu und drückte sie ebenfalls herzlich. „Ihr zwei seid wirklich ein Traumpaar. Ich freu' mich so für euch."Florentina konnte nicht anders, als zu lächeln. Die Wärme und Freude ihrer Kollegen war ansteckend, und obwohl der bevorstehende Alltag sicherlich wieder anspruchsvoll sein würde, fühlte sie sich bereit, alles zu bewältigen.
Nach der euphorischen Begrüßung und einigen Tagen, die wieder im gewohnten Rhythmus abliefen, kamen Florentina und Phil schnell zu einer wichtigen Erkenntnis: Wenn sie ihre Beziehung und den stressigen Berufsalltag miteinander vereinen wollten, mussten sie aktiv Zeit füreinander schaffen. Es war einfach zu leicht, in den endlosen Schichten und Notfällen unterzugehen. Sie beschlossen also, sich jede Woche einen Tag freizuhalten – einen Tag, der nur ihnen gehören sollte.Am Anfang schien dieser Plan fast unrealistisch. Der Alltag in der Rettungswache war hektisch, und die Schichten schienen unaufhörlich zu sein. Doch je mehr sie sich daran gewöhnten, desto mehr wurde es zu einer Selbstverständlichkeit, diesen einen Tag in der Woche nur für sich zu haben. An diesen Tagen schalteten sie die Welt um sich herum aus.An manchen Abenden machten sie es sich einfach auf der Couch bequem, kuschelten sich unter eine Decke und schauten einen Film. Manchmal backten sie zusammen – Florentina entdeckte eine Leidenschaft fürs Backen, die sie vorher nie vermutet hätte, und Phil konnte nicht genug von ihren frisch gebackenen Keksen bekommen. An sonnigen Nachmittagen gingen sie spazieren, oft ohne festes Ziel, einfach um die frische Luft zu genießen und sich über den Alltag und ihre Pläne zu unterhalten.Diese regelmäßigen gemeinsamen Tage wurden für beide zur Anker in einem oft stürmischen Alltag. Sie halfen ihnen, die Bindung zu stärken und zu pflegen, trotz der Herausforderungen und des Drucks, den sie als Rettungskräfte täglich spürten.
Die Wochen vergingen wie im Flug, und Florentina merkte kaum, wie sich die Zeit immer näher an ihre Abschlussprüfung zur Notfallsanitäterin heranschlich. Sie hatte das letzte Jahr so intensiv gearbeitet – zwischen Praktika in Kliniken, theoretischem Unterricht und unzähligen Schichten auf dem Rettungswagen hatte sie kaum Zeit, richtig durchzuatmen. Doch nun stand der Moment der Wahrheit unmittelbar bevor.Noch vor einem Jahr hätte sie nie gedacht, dass sie einmal hier stehen würde. Der Gedanke an die Abschlussprüfung ließ ihr Herz schneller schlagen. Es war nicht so, dass sie unvorbereitet war – im Gegenteil, sie hatte hart gearbeitet, viel gelernt und unzählige reale Situationen durchlebt, die ihr das nötige Wissen und die Erfahrung vermittelt hatten. Doch trotzdem nagte die Nervosität an ihr.„Was, wenn ich versage?", dachte sie immer wieder. „Was, wenn ich mitten in der Prüfung einen Blackout habe?"Sie verbrachte viele Nächte wach im Bett, ihre Gedanken kreisten um alle möglichen Szenarien. In einer Nacht setzte sie sich auf und starrte lange auf den funkelnden Verlobungsring an ihrer Hand, der im schwachen Licht des Nachttisches glänzte. Phil, der neben ihr schlief, bemerkte, dass sie unruhig war, und wachte auf.„Alles in Ordnung?", fragte er schläfrig und setzte sich ebenfalls auf.Florentina nickte zögernd. „Ja... ich bin nur nervös wegen der Prüfung. Es sind nur noch ein paar Tage. Was, wenn ich es nicht schaffe?"Phil zog sie sanft in seine Arme und hielt sie fest. „Du wirst es schaffen, Florentina. Du bist unglaublich gut in dem, was du tust. Und du hast so hart dafür gearbeitet. Du bist bereit."Florentina lehnte sich an ihn und atmete tief durch. „Ich weiß", flüsterte sie. „Aber manchmal fühlt es sich trotzdem so an, als ob alles zusammenbrechen könnte."Phil schüttelte sanft den Kopf. „Du wirst das meistern. Und selbst wenn es mal schwierig wird – du hast so viel Stärke in dir, das weiß ich. Außerdem bin ich an deiner Seite, egal was passiert."Diese Worte gaben Florentina die Ruhe, die sie so dringend brauchte. Sie wusste, dass Phil recht hatte. Sie hatte die Prüfungen des Lebens bereits mehrmals gemeistert, und diese bevorstehende Herausforderung war nur eine weitere Hürde auf ihrem Weg. Ein kleiner Schritt auf ihrem großen, beruflichen und persönlichen Weg.Am Morgen des Prüfungstages herrschte eine angespannte Stille in der Wohnung. Florentina hatte sich bereits fertig gemacht und sah sich im Spiegel an. Ihr Herz schlug schneller als gewöhnlich, aber sie versuchte, die Ruhe zu bewahren. Sie atmete tief durch und konzentrierte sich auf das, was vor ihr lag.Phil trat hinter sie und legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. „Du schaffst das", sagte er und drückte ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange.Florentina lächelte schwach. „Danke. Es ist einfach... es ist so viel. Aber du hast recht, ich werde mein Bestes geben."
Die Prüfung selbst war eine Herausforderung – wie erwartet. Florentina musste ihr Wissen in verschiedenen Szenarien unter Beweis stellen, und es gab Momente, in denen sie das Gefühl hatte, dass ihre Nervosität sie übermannen würde. Doch sie erinnerte sich an all das, was sie gelernt hatte, und an Phils Worte. Schritt für Schritt arbeitete sie sich durch die Prüfung, blieb konzentriert und behielt die Ruhe.Als die Prüfung vorbei war, konnte Florentina es kaum glauben. Sie war erschöpft, sowohl körperlich als auch mental, aber ein Gefühl der Erleichterung überkam sie.
Das Ergebnis würde sie jedoch erst in ein paar Wochen erfahren. Eine nervenaufreibende Zeit, jedoch lag der ganze Stress erstmal hinter ihr.