Immer aufgepasst

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Die Wohnung war still und leer. Florentina saß auf der Couch, ihre Beine unter sich gezogen und einen warmen Tee in der Hand. Die Nachtdienste von Phil waren für sie nichts Ungewöhnliches, und normalerweise genoss sie diese ruhigen Abende, an denen sie die Wohnung für sich allein hatte. Doch heute fühlte sich etwas anders an. Vielleicht lag es an der plötzlichen Übelkeit, die sie am Morgen aus dem Schlaf gerissen hatte – eine plötzliche Welle, die über sie gekommen war und ihren ganzen Körper erfasst hatte.Sie versuchte, sich zu beruhigen und dachte darüber nach, was sie in den letzten Wochen erlebt hatte. Die Übelkeit war nicht das erste Mal aufgetreten. Eigentlich hatte sie in den vergangenen Wochen immer wieder Momente, in denen sie sich unwohl gefühlt hatte – ein unterschwelliges Gefühl der Übelkeit, manchmal nur leicht, manchmal stärker. Sie hatte sich bisher nicht viel dabei gedacht. Schließlich war ihr Alltag hektisch, das frühe Aufstehen und die stressigen Schichten im Rettungsdienst konnten ihren Körper leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Aber jetzt, nachdem es heute Morgen wieder so plötzlich aufgetreten war, wurde sie nachdenklich.Florentina nippte an ihrem Tee und starrte aus dem Fenster. „Es könnte nicht sein, oder?", dachte sie bei sich. „Ich meine... Phil und ich haben immer aufgepasst. Es kann nicht sein, dass..." Sie stoppte den Gedanken und schüttelte den Kopf. Der Gedanke an eine Schwangerschaft schien einfach zu unrealistisch, und doch konnte sie das Gefühl nicht loswerden, dass sie etwas überprüfen musste.Nach einem Moment der Überlegung stand sie auf. „Vielleicht sollte ich einfach sicher sein", murmelte sie leise zu sich selbst und zog sich ihre Schuhe an. Phil würde noch eine Weile im Dienst sein, und sie hatte genügend Zeit, um eine Apotheke zu finden und sich zu vergewissern, dass es nichts weiter als eine harmlose Unwohlsein war.
Die Straßen waren still, als sie die kurze Strecke zur nächsten Apotheke lief. Florentina fühlte sich fast ein wenig unbehaglich, als sie die Glastüren aufstieß und durch die Gänge ging. Sie wusste nicht genau, warum sie nervös war – es war schließlich nur ein Test, um sicherzugehen, dass es nichts war. Doch der Gedanke an eine mögliche Schwangerschaft, wie abwegig er auch schien, ließ ihr Herz ein wenig schneller schlagen.Sie stand vor dem Regal mit den Schwangerschaftstests und griff gleich zu zwei verschiedenen, nur um sicherzugehen. „Man weiß ja nie", dachte sie. Nachdem sie an der Kasse bezahlt hatte, machte sie sich schnell auf den Rückweg.
Zurück in der Wohnung, setzte sie sich einen Moment auf die Couch und starrte auf die beiden kleinen Schachteln in ihren Händen. Ihr Herz klopfte laut in ihrer Brust. Ein Teil von ihr wollte die Tests sofort machen, der andere Teil zögerte. „Was, wenn...", begann sie, doch sie beendete den Gedanken nicht. Sie wollte nicht zu viel hineininterpretieren, bevor sie die Ergebnisse hatte.Mit einem tiefen Atemzug entschloss sie sich, die Tests zu machen. Sie ging ins Badezimmer, öffnete die Schachteln und befolgte die Anweisungen. Nachdem beide Tests fertig waren, stellte sie sie auf die Ablage und setzte sich auf den Rand der Badewanne.Die Minuten, die sie auf das Ergebnis warten musste, fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Ihre Gedanken wirbelten. „Was, wenn es wirklich positiv ist?", fragte sie sich. „Wie wird Phil reagieren? Wie wird sich unser Leben verändern?" Sie versuchte, sich abzulenken, doch die Nervosität ließ sie unruhig von einem Bein auf das andere wippen.Endlich war die Zeit gekommen, die Ergebnisse abzulesen. Florentina atmete tief ein und stand auf. Sie trat langsam zum Waschbecken, wo die beiden Tests lagen, und hielt kurz inne. Ihr Herz pochte laut in ihren Ohren, während sie die kleinen Plastikanzeigen betrachtete.

Herzschlag der Stille // ASDS Fanfiction //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt