Neue Wege

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Die letzten Stunden des Dienstes verliefen für Florentina und Paul recht ruhig. Es gab keine weiteren Einsätze, die das Team forderten, und sie konnten den restlichen Tag in relativer Gelassenheit verbringen. Als der Abend näher rückte, kehrte die erwartete Anspannung zurück, als Phil und Franco schließlich wieder auf die Wache kamen. Die beiden hatten in der Stadt wirklich viel zu tun gehabt.

Florentina sprang auf und begrüßte Phil mit einer herzlichen Umarmung und einem Kuss, der all die Stunden der Trennung ausglich. „Ich habe dich vermisst!", flüsterte sie, während sie ihn festhielt.

Franco klopfte den beiden schmunzelnd auf die Schultern. „Na, bei euch ist ja alles beim Alten! Es ist schön zu sehen, dass die Liebe die Hektik des Rettungsdienstes übersteht!"

Die Übergabe an die Nachtschicht verlief zügig, und nach einer kurzen Besprechung verließen Florentina und Phil die Wache. „Ich freue mich, endlich wieder nach Hause zu kommen", sagte Florentina, während sie auf den Parkplatz liefen. „Nach einem langen Tag ist es schön, den Feierabend zu genießen."

Als sie in die Wohnung kamen, fühlte sich der vertraute Raum gleich heimisch an. Sie zogen sich schnell um, und Florentina bereitete das Abendessen vor. Während sie in der Küche hantierte, beobachtete Phil sie von der Sitzecke aus und lächelte. Er war glücklich, sie an seiner Seite zu haben.

Als das Essen serviert war und sie am Tisch saßen, begann Phil, das Thema anzusprechen, das ihm schon lange im Kopf herumging. „Da wir ja jetzt zusammen sind... ich möchte dich nicht drängen oder so, aber wie wäre es, wenn wir zusammenziehen?", fragte er schüchtern.

Florentina schaute ihn an und spürte, wie sich ihr Herz einen Moment lang verkrampfte. Sie hatte sich das gleiche schon oft überlegt, aber nie den Mut gehabt, es auszusprechen. „Du hast recht. Entweder schlafen wir bei dir oder bei mir. Zwei Wohnungen sind zu viel", stimmte sie schließlich zu.

Phil lehnte sich erleichtert zurück und lächelte. „Ich hätte mir gedacht, dass wir meine Wohnung nehmen. Sie ist größer, hat mehr Zimmer und mehr Platz. Nur wenn du willst, natürlich."

Die Idee gefiel Florentina. Sie hatte sich oft gewünscht, die beiden könnten einen gemeinsamen Raum schaffen, einen Ort, an dem sie zusammen sein konnten, ohne die ständige Hin- und Herreißerei zwischen den Wohnungen. „Das klingt großartig! Ich freue mich darauf, mit dir zusammenzuleben", antwortete sie strahlend.

Dennoch kam der Gedanke auf, dass sie beide ein wenig Zeit brauchten, um alles zu organisieren. „Aber wir müssen wahrscheinlich noch etwas warten. Die Feiertage stehen vor der Tür, und ich habe nicht viel, was ich packen könnte. Das wird alles etwas kompliziert, besonders wenn wir auch noch den Urlaub planen müssen", fügte sie hinzu.

„Das stimmt", meinte Phil nachdenklich. „Vielleicht können wir die Zeit nutzen, um uns Gedanken zu machen, was wir wirklich brauchen. Ich will sicherstellen, dass wir alles gemeinsam planen."

Nach dem Abendessen kuschelten sie sich auf dem Sofa ein und schalteten den Fernseher ein. Es war ein typischer Winterabend, die Lichter der Stadt schimmerten durch die Fenster und die Kälte draußen machte den Raum noch gemütlicher. Sie entspannten sich und unterhielten sich über die Feiertage, was sie in der Zeit machen könnten, und wie sie die Zeit mit ihren Familien verbringen wollten.

„Ich kann nicht glauben, dass Weihnachten schon so bald ist", sagte Florentina und lehnte sich an Phil. „Ich habe das Gefühl, dass das Jahr so schnell vergangen ist."

„Das hat es wirklich", stimmte Phil zu und streichelte sanft über ihren Arm. „Aber ich freue mich darauf, die Feiertage mit dir zu verbringen. Es wird etwas ganz Besonderes sein."

Phil saß an seinem Schreibtisch und blätterte durch die Unterlagen, während der Regen gegen die Fensterscheiben trommelte. Die Wache war ruhig, und die Lichter flackerten leicht im schwachen Licht des Büros. Es war einer dieser Tage, an denen die Gedanken umso lebhafter waren, je stiller die Umgebung wurde. Heute hatte er einen besonders wichtigen Gedanken, der ihn nicht losließ – er wollte Florentina seinen Eltern vorstellen. Der Gedanke daran ließ ihn über beide Ohren strahlen. Er stellte sich vor, wie Florentina in das gemütliche Zuhause seiner Familie eintrat, umgeben von warmen Lichtern und dem Geruch von frisch gebackenem Weihnachtsgebäck. Es wäre eine neue Stufe ihrer Beziehung, und Phil konnte es kaum erwarten, dass der Moment endlich kam.Allerdings wusste er, dass sie zuerst die Feiertage hinter sich bringen mussten. Wenn die Feiertage vor der Tür standen, gab es im Rettungsdienst immer viel zu tun. Es war nicht nur eine Zeit des Feierns und der Freude, sondern auch eine Zeit, in der die Menschen unvorsichtiger wurden – mehr Unfälle, mehr Notfälle. Phil hatte den Dienst bereits im Voraus geplant und wusste, dass sie beide an den Weihnachtstagen arbeiten mussten. Doch die Aussicht auf die Zeit danach ließ ihn optimistisch sein. „Sobald der Trubel vorbei ist, müssen wir einen Ausflug zu meinen Eltern planen", dachte er und fühlte sich gleich viel besser.Er seufzte leise und wandte sich Florentina zu, die am anderen Ende des Raumes mit einem Dokument beschäftigt war. „Hey, ich habe gerade über die Feiertage nachgedacht", begann er und sah sie an.Florentina blickte auf und lächelte. „Ich auch. Es wird eine hektische Zeit, das weißt du."„Ja, ich weiß. Aber nach Weihnachten, also wenn wir ein bisschen mehr Zeit haben, möchte ich dich gerne zu meinen Eltern mitnehmen. Ich kann es kaum erwarten, dass du sie kennenlernst", sagte Phil und seine Augen funkelten.Florentina lächelte und legte den Stift ab. „Das klingt nach einer tollen Idee! Ich freue mich schon darauf."„Ich denke, es wird besser werden. Die Feiertage sind immer der schlimmste Teil. Nach Neujahr wird es ruhiger", beruhigte er sie. „Und ich will sicherstellen, dass du einen guten Eindruck hinterlässt."„Ich bin mir sicher, dass sie mich mögen werden", erwiderte sie mit einem zwinkernden Auge. „Aber ich bin nervös. Was ist, wenn sie mich nicht mögen?"„Das kann nicht sein! Du bist perfekt", sagte Phil und nahm ihre Hände in seine. „Sie werden dich lieben, und das weiß ich ganz genau."Florentina schüttelte leicht den Kopf, doch die Aufregung in ihren Augen war unverkennbar. „Okay, aber nur wenn du mir die besten Geschichten über deine Kindheit erzählst, um die Stimmung aufzulockern!"„Deal! Ich werde dir all die peinlichen Geschichten erzählen, die sie nicht hören sollten", versprach er lachend. „Das wird dir helfen, dich zu entspannen."Der Rest des Tages verlief ruhig, abgesehen von ein paar Notfällen, die das Team abwickeln musste. Doch während der Einsätze war Phil immer wieder in Gedanken bei der kommenden Zeit mit Florentina und seiner Familie. Es war wichtig für ihn, dass sie sich mit seinen Eltern verstand. Sie waren eine große Unterstützung in seinem Leben, und es bedeutete ihm viel, dass Florentina Teil dieser Welt wurde.

Herzschlag der Stille // ASDS Fanfiction //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt