Das größte Geschenk

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Florentina saß auf Phils Schoß und spürte, wie ihr Herz hämmerte. Die Worte, die sie ihm sagen wollte, fühlten sich schwer an, als würden sie in ihrem Hals stecken bleiben. Sie wusste, dass dies ein großer Moment war, vielleicht der größte in ihrem Leben. Und doch zögerte sie.Phil, der ihre Nervosität spürte, legte sanft eine Hand auf ihre Schulter. „Hey, was ist los?" fragte er leise, sein besorgter Blick durchbohrte sie förmlich. Florentina holte tief Luft, ihre Finger umklammerten den Rand ihrer Tasche, wo sie das winzige Ultraschallbild aufbewahrte. Sie zog es langsam heraus und hielt es vor sich, als wäre es ein zerbrechlicher Schatz.„Ich war heute Morgen bei der Frauenärztin...", begann sie zögernd, ihre Stimme leise, „... und... Phil, ich bin schwanger." Sie reichte ihm das Bild, auf dem ein kleiner, kaum erkennbarer Punkt zu sehen war – ihr gemeinsames Baby.Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Phil starrte das Ultraschallbild an, als könne er nicht glauben, was er da sah. Seine Augen weiteten sich, und für eine Sekunde war es, als ob die Realität ihn überwältigen würde. Dann jedoch, ganz plötzlich, breitete sich ein riesiges Lächeln auf seinem Gesicht aus. Es war das strahlendste, glücklichste Lächeln, das Florentina je von ihm gesehen hatte.„Was? Wirklich?" fragte er, seine Stimme war voller Überraschung, aber auch voller Freude. Er blickte auf, seine Augen funkelten vor Aufregung, und bevor Florentina überhaupt antworten konnte, zog er sie in eine feste Umarmung. Er drückte sie so fest, dass sie beinahe den Atem verlor, doch in dieser Umarmung lag so viel Liebe und Erleichterung, dass sie die Enge nicht störte. „Das ist das beste Geschenk, das du mir machen könntest", flüsterte er in ihr Ohr, während er sie festhielt.Florentina spürte, wie eine Last von ihren Schultern fiel. Sie hatte sich so viele Sorgen gemacht, wie er reagieren würde, und jetzt war es, als hätte sich alles in Glück aufgelöst. Sie spürte, wie auch ihre eigenen Augen feucht wurden, und sie lehnte ihren Kopf an Phils Schulter. „Ich war so nervös, es dir zu sagen", gab sie zu. „Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest."Phil lachte, ein sanftes, beruhigendes Lachen. „Wie könnte ich mich darüber nicht freuen?" Er strich ihr sanft über den Rücken. „Ich habe mir immer gewünscht, Vater zu werden, aber... ich hätte nie gedacht, dass es jetzt schon passiert. Das ist... unglaublich." Seine Augen glänzten, während er sie ansah. „Ich liebe dich, Florentina."Sie erwiderte das Lächeln und fühlte sich endlich entspannt. „Ich liebe dich auch", flüsterte sie zurück.
In den nächsten Stunden konnten die beiden kaum aufhören zu reden. Phil sprudelte geradezu vor Freude. In seinen Gedanken sah er schon all die schönen Momente, die sie als Familie erleben würden. Er sprach davon, wie er dem Kind das Fahrradfahren beibringen würde, wie sie gemeinsam in den Urlaub fahren und wie sie dem kleinen Wesen alles beibringen würden, was sie wussten.„Und stell dir vor, wie es sein wird, wenn wir dem Kleinen zum ersten Mal die Welt zeigen – der erste Besuch im Zoo, der erste Spaziergang durch den Park...", schwärmte er, während er durch die Wohnung lief und sich vor Begeisterung kaum halten konnte. Florentina saß auf dem Sofa, beobachtete ihn lächelnd und ließ ihn reden. Es war schön zu sehen, wie sehr Phil sich auf das Kind freute. Seine Begeisterung war ansteckend, und Florentina begann, sich noch mehr auf die kommenden Monate zu freuen.Doch so schön die Vorstellung auch war, eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf erinnerte sie daran, dass dies auch eine riesige Verantwortung bedeutete. In den ruhigen Momenten, während Phil in der Küche eine Tasse Kaffee holte, begann sie nachzudenken. Was, wenn sie keine gute Mutter sein würde? Was, wenn etwas schiefging? Sie hatte noch nie ein Baby großgezogen, und trotz der Freude mischte sich eine gewisse Unsicherheit in ihre Gedanken.Phil, der zurückkam, bemerkte sofort ihren ernsten Blick. Er setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. „Worüber denkst du nach?" fragte er sanft.Florentina sah ihn an und lächelte schwach. „Ich frage mich nur, ob ich dem gewachsen bin", gestand sie. „Ich meine... es ist so viel Verantwortung, ein Kind großzuziehen. Was, wenn ich Fehler mache?"Phil schüttelte den Kopf und küsste sie auf die Stirn. „Wir werden das zusammen schaffen. Es ist okay, sich Sorgen zu machen, aber ich weiß, dass du eine wunderbare Mutter sein wirst. Du hast so viel Liebe in dir – unser Kind wird sich immer geborgen fühlen. Und wenn wir mal Fehler machen? Das ist auch in Ordnung. Es gibt kein Handbuch für perfekte Eltern, aber solange wir uns gegenseitig haben, können wir alles schaffen."Seine Worte gaben ihr Trost, und sie lehnte sich in seine Umarmung. „Danke", flüsterte sie.
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Florentina hatte ihren ersten Vorsorgetermin bei der Frauenärztin und es war alles in Ordnung. Der kleine Punkt auf dem Ultraschall wuchs, und jedes Mal, wenn sie das Bild sah, wurde ihr Herz ein wenig wärmer. Sie hatte das Bild sogar auf den Kühlschrank geklebt, und Phil betrachtete es jeden Morgen mit einem breiten Grinsen im Gesicht..

Herzschlag der Stille // ASDS Fanfiction //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt