Die Nacht war kalt, die Dunkelheit schwer und erdrückend, als ich durch den dichten Wald rannte. Der Wind biss an meiner Haut, ließ die schwachen Spuren von Wärme, die mein dünner Mantel bot, bedeutungslos erscheinen. Meine Beine schmerzten, jeder Schritt eine Qual, aber ich konnte nicht aufhören. Ich durfte nicht. Sie waren hinter mir.Mein Atem ging stoßweise, während ich einen Blick über meine Schulter warf. Nichts. Kein Zeichen von ihnen, aber ich wusste, sie waren da. Sie hatten mich schon zu oft gejagt, um mich in Sicherheit zu wiegen. Ein Omega wie ich war leichte Beute, eine Schande für meinen eigenen Clan, der mich verstoßen hatte, sobald meine Schwäche offensichtlich wurde.
Es war meine Schuld. Hätte ich stärker sein können, schneller, furchtloser. Aber ich war keiner von ihnen. Ich war nie gut genug gewesen.
Als ich den Waldrand erreichte, stieß ich gegen einen Baumstamm, keuchte und versuchte, meine zitternden Beine zur Ruhe zu bringen. Das Zittern kam nicht nur von der Kälte – es war die Angst, die sich tief in meinen Knochen eingenistet hatte. Meine Wölfe... mein eigener Clan... sie hätten mich getötet, wenn ich geblieben wäre. Und jetzt war ich allein.
Allein in einem feindlichen Territorium.
Der Geruch von Alpha lag schwer in der Luft, überwältigend und einschüchternd. Dies war ihr Land. Das Reich der gefürchteten Jungkook. Jeder kannte ihn. Er war kalt, gnadenlos – ein Anführer, der keine Schwäche duldete. Und doch... hatte ich gehofft, dass ich hier Schutz finden könnte. Dass vielleicht, wenn ich stark genug darum flehte, er mich verschonen würde.
Aber was sollte ein Omega wie ich für ihn sein? Nichts. Ich war wertlos.
Ich legte meine Hand auf meine Brust, fühlte, wie mein Herz wild schlug. Das Goldene Blut, hatte man mir immer wieder gesagt. Eine Rarität. Eine Gabe. Doch für mich war es ein Fluch. Weil ich es besaß, war ich für meinen Clan eine Gefahr. Etwas, das sie nicht kontrollieren konnten, etwas, das andere Clans begehrten. Für manche war ich Milliarden wert, für andere nur ein Grund, mich zu töten, bevor jemand anders es tat.
Ein Geräusch hinter mir ließ mich erstarren. Schritte. Schwer und bedrohlich. Mein Atem stoppte, und in meinem Inneren kämpfte alles gegen den Reflex zu fliehen. Ich drehte mich langsam um – und da war er.
Jungkook
Seine Augen funkelten im schwachen Mondlicht, dunkel und unleserlich, sein Gesicht kalt und ausdruckslos. Er stand nur ein paar Schritte von mir entfernt, der Geruch von Macht umgab ihn wie eine zweite Haut. Er sah nicht überrascht aus, mich zu sehen. Vielleicht hatte er mich schon die ganze Zeit beobachtet.
„Du bist auf meinem Territorium, Omega", seine tiefe Stimme drang durch die Nacht, schwer und einschüchternd.
Mein Körper erstarrte. Das Zittern, das ich zuvor unterdrückt hatte, war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Ich versuchte, den Mund zu öffnen, um etwas zu sagen, irgendeine Art von Entschuldigung, ein Flehen um Gnade, aber die Worte blieben in meiner Kehle stecken.
Und dann geschah etwas, das ich nie erwartet hatte. Ein Funke glitt durch die Luft, ein Gefühl, das ich nicht zu beschreiben vermochte. Es war, als würde sich die Erde unter meinen Füßen verschieben, als würde etwas Unvermeidliches geschehen. Seine Augen verdunkelten sich, und ich sah, wie seine Haltung sich veränderte.
Ein Knurren rollte aus seiner Kehle. Nicht wütend. Besitzergreifend.
„Du gehörst mir." Seine Worte waren wie ein Befehl, und noch bevor ich realisieren konnte, was geschah, fühlte ich es tief in mir. Er war mein Alpha. Und ich war sein Mate.
Das Schicksal hatte entschieden.
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🔞Gefährliche Liebe 🔞
WerewolfJungkook steht kurz davor, der nächste Anführer seines Alpha-Rudels zu werden. Stark, kalt und unantastbar, hat er nur eins im Kopf: die Macht seines Clans weiter auszubauen. Doch als Taehyung, ein schwacher Omega, aus einem verfeindeten Clan bei ih...