Die Tage im Dorf der Lykaner zogen sich wie Kaugummi, jeder Morgen ein stummer Zeuge meines inneren Kampfes. Jedes Mal, wenn ich aufwachte, erinnerte ich mich an die Entscheidung, die ich getroffen hatte, und der Druck lastete schwer auf mir. Der Alpha hatte uns erklärt, dass die Transformation in die Lykanerform nicht einfach sein würde. Es würde sowohl körperliche als auch geistige Stärke erfordern, und die Schmerzen, die ich in den letzten Wochen erlitten hatte, waren nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen würde.Jungkook war an meiner Seite, seine Präsenz war wie ein Anker, aber ich konnte die Unruhe in ihm spüren. Wir hatten nicht viel geredet, seit wir hier angekommen waren, und seine Abneigung gegen das, was geschehen würde, schwebte über uns wie ein dunkler Schatten. Er hatte Schwierigkeiten, seine Wut und seine Sorgen im Zaum zu halten, und ich konnte sehen, wie es ihn belastete.
Der Alpha hatte mir eine Koryphäe des Clans an die Seite gestellt, eine alte Lykanerin namens Mira, die mir helfen sollte, die Transformation zu verstehen. Sie war stark und weise, aber ihre Augen verrieten eine tiefe Traurigkeit, die ich mir nicht erklären konnte. Heute war mein erster Trainingstag mit ihr, und ich wusste, dass ich alles geben musste.
„Du musst deine Verbindung zu deinem inneren Tier stärken", erklärte sie, während wir uns im Freien aufhielten, weit weg von den Blicken der anderen. „Die Lykaner sind in der Lage, die wilde Seite ihrer Natur zu umarmen. Du musst bereit sein, dich selbst zu akzeptieren – alle Teile von dir."
„Und wenn ich das nicht kann?" fragte ich, während ich versuchte, meine Nervosität zu verbergen.
„Dann wird die Transformation schmerzhaft und möglicherweise tödlich. Du darfst keine Angst haben. Die Angst wird dich zurückhalten. Du musst lernen, sie zu akzeptieren und zu kontrollieren."
Ich nickte, auch wenn mir die Worte wie leere Versprechungen vorkamen. Wie konnte ich diese Angst überwinden, wenn ich jeden Tag aufwachte und spürte, wie mein Körper sich veränderte? Wie ich an Kraft gewann, während ich gleichzeitig von der Ungewissheit und dem Wissen um die Gefahren der Geburt gequält wurde?
„Wir fangen mit den grundlegenden Übungen an", sagte Mira und deutete auf den freien Platz vor uns. „Lass uns mit der Meditation beginnen."
Ich setzte mich auf den Boden und schloss die Augen. Mira erklärte mir, wie ich meine Atmung kontrollieren und mich mit meinem inneren Tier verbinden sollte. Ich konzentrierte mich auf das Geräusch des Windes, das Rascheln der Blätter und das sanfte Plätschern des Baches. Doch je mehr ich versuchte, mich zu entspannen, desto lauter wurde das Flüstern meiner Ängste in meinem Kopf.
Die Minuten vergingen, und ich fühlte, wie sich eine wachsende Unruhe in meinem Magen ausbreitete. Ich öffnete die Augen und sah, dass Jungkook am Rand des Platzes stand, die Hände zu Fäusten geballt. Sein Blick war fest auf Mira gerichtet, als wäre er bereit, sie anzugreifen, wenn sie mir zu nahe käme.
„Jungkook, alles ist in Ordnung", rief ich und bemühte mich, ihn zu beruhigen. Doch seine Augen verrieten nichts als Zorn.
„Lass ihn in Ruhe!", knurrte er, während er einen Schritt näher kam. „Ich will nicht, dass du ihn anfasst."
Ich seufzte. Es war klar, dass Jungkook mit der Situation zu kämpfen hatte. Er wollte mich beschützen, aber ich brauchte diese Hilfe. Ich wollte stark sein, nicht nur für mich, sondern auch für unser Kind.
„Du musst mir vertrauen", sagte ich, als ich mich von Mira abwandte und mich zu ihm drehte. „Das hier ist wichtig. Ich kann das nicht alleine schaffen. Wir können das nicht alleine schaffen."
Seine Miene weichte ein wenig, als er mich ansah. Ich konnte die Schmerzen in seinen Augen sehen, das Ringen mit seinen eigenen Emotionen. „Ich kann nicht einfach zusehen, Taehyung. Ich kann nicht..."
„Ich weiß", flüsterte ich. „Aber wenn du mir nicht vertraust, wird es uns beiden schaden. Und das Letzte, was ich will, ist, dich zu verlieren."
Ein schweres Schweigen umhüllte uns. Mira stand einen Schritt zurück und beobachtete uns mit einem Ausdruck, der sowohl Verständnis als auch Mitleid vermittelten schien. Schließlich nickte Jungkook, als würde er sich innerlich zwingen, seine Gefühle zu zügeln. „Ich vertraue dir", sagte er leise.
Die Worte waren wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit, und ich fühlte, wie meine Brust sich entspannte. „Danke", murmelte ich, bevor ich mich wieder an Mira wandte.
„Lass uns weitermachen", sagte sie. „Wir müssen sicherstellen, dass du die Kontrolle über deinen Körper und deine Kräfte erlangst."
Ich war entschlossen. Die nächsten Stunden verbrachte ich mit Übungen, die meine Stärke, meine Reflexe und meine mentale Disziplin testeten. Es war anstrengend, und jeder Schritt fühlte sich an wie ein Kampf gegen einen unsichtbaren Feind. Aber ich wusste, dass ich kämpfen musste, um für Jungkook und unser Kind stark zu sein.
Am Ende des Trainings war ich erschöpft, aber auch entschlossen. Ich fühlte mich stärker als zuvor, auch wenn der Weg vor mir noch steinig war. Während ich mit Jungkook zum Dorf zurückging, spürte ich seine Hand, die meine sanft umschloss.
„Wir schaffen das", flüsterte er, und in seinen Augen funkelte die Hoffnung, die ich in mir selbst wiederentdeckt hatte.
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🔞Gefährliche Liebe 🔞
WerewolfJungkook steht kurz davor, der nächste Anführer seines Alpha-Rudels zu werden. Stark, kalt und unantastbar, hat er nur eins im Kopf: die Macht seines Clans weiter auszubauen. Doch als Taehyung, ein schwacher Omega, aus einem verfeindeten Clan bei ih...