Der Weg zu Jungkooks Anwesen war wie ein leiser Albtraum. Die Dunkelheit des Waldes verschlang uns, und jeder Schritt fühlte sich an, als würde ich tiefer in ein Netz aus Verpflichtungen und Ängsten gezogen, aus dem ich nicht mehr entkommen konnte. Jungkook hielt meine Hand fest in seiner, sein Griff stark und bestimmt, doch nicht grob. Es war, als wüsste er, dass ich jede Sekunde wieder weglaufen könnte, wenn ich die Chance bekäme. Aber er ließ mich nicht los. Und ich wusste nicht, ob ich das überhaupt wollte.Als wir endlich die Bäume hinter uns ließen, tauchte sein Anwesen vor uns auf, wie ein Schatten in der Dunkelheit. Groß und imposant, mit hohen Steinmauern, die sich um das Gebäude schlangen, als wollten sie jeden Eindringling fernhalten. Kälte kroch mir den Rücken hinauf, als ich realisierte, dass dies jetzt mein Zuhause sein sollte. Ein Zuhause, das sich so fremd und bedrohlich anfühlte wie der Mann, der es beherrschte.
Jungkook sagte nichts, als er mich durch das schwere Tor führte, das leise knarrend aufschwang, um uns einzulassen. Ich versuchte, meinen Atem ruhig zu halten, doch innerlich war ich ein einziges Chaos. Was würde jetzt passieren? Würde ich einfach hierbleiben, als sein Besitz? Als sein Omega?
Die Tür zum Anwesen öffnete sich lautlos, und wir traten ein. Das Innere des Hauses war so kühl und elegant wie Jungkook selbst. Dunkles Holz, gedämpftes Licht und schwere Vorhänge an den Fenstern, die jede Spur von Außenwelt fernhielten. Es war still, so still, dass ich fast das Gefühl hatte, die Wände würden auf uns herabdrücken.
„Setz dich." Jungkooks Stimme war ruhig, fast sanft, aber ich konnte den Befehl darin spüren.
Ich gehorchte, bevor ich es richtig realisierte, und setzte mich auf ein großes, ledernes Sofa, das mitten im Raum stand. Mein Blick wanderte durch den Raum, blieb nirgendwo lange hängen, als könnte ich die Realität dieser Situation nur verarbeiten, wenn ich nicht zu lange an einem Ort verweilte. Es fühlte sich surreal an, hier zu sitzen, in der Höhle des Mannes, der mich als sein Eigentum beanspruchte.
Jungkook stand vor mir, groß und unnahbar, während er mich wortlos musterte. Sein Blick war intensiv, aber ich konnte nicht sagen, was er dachte. Für ihn war das wahrscheinlich nur ein weiterer Schritt in seinem Leben, eine weitere Entscheidung, die er ohne zu zögern getroffen hatte. Doch für mich? Für mich änderte sich alles.
„Warum tust du das?" brach ich schließlich das Schweigen, meine Stimme leise, aber voller ungeklärter Fragen. „Du kennst mich nicht einmal. Warum sollte ich dir wichtig sein?"
Sein Blick blieb ruhig, und für einen Moment glaubte ich, er würde gar nicht antworten. Doch dann sprach er, seine Worte langsam und bedacht. „Es geht nicht nur darum, dich zu kennen, Taehyung. Es ist das Band, das uns verbindet. Du bist mein Mate. Das ist mehr, als du dir vorstellen kannst."
„Aber ich habe nicht darum gebeten," entgegnete ich, meine Finger krallten sich in den Stoff meiner Hose, während ich mich bemühte, die Kontrolle über meine Gedanken zu behalten. „Ich will das nicht."
Jungkook trat einen Schritt näher, und die Luft um uns herum schien schwerer zu werden. „Es ist nicht etwas, was du dir aussuchen kannst," sagte er mit einer Ruhe, die mich frösteln ließ. „Das Band ist da, ob du es willst oder nicht. Und es wird nicht verschwinden."
Seine Worte fühlten sich wie eine Kette an, die sich immer enger um mein Herz legte. Ich wollte ihm widersprechen, ihm sagen, dass er falsch lag, dass ich die Kontrolle über mein eigenes Leben hatte. Aber in mir drin wusste ich, dass er recht hatte. Seit unserer Begegnung war da dieses unaufhörliche Ziehen, diese unsichtbare Verbindung, die mich zu ihm hinzog, egal, wie sehr ich dagegen ankämpfte.
„Was, wenn ich es nicht akzeptiere?" flüsterte ich, und meine Stimme klang schwächer, als ich es gewollt hatte.
Jungkook ließ sich auf die Knie vor mir sinken, bis er auf Augenhöhe mit mir war. Seine Augen durchbohrten meine, und sein Blick war so eindringlich, dass ich nicht anders konnte, als ihn anzusehen. „Es wird Zeit brauchen," sagte er schließlich, seine Stimme weicher als zuvor. „Aber du wirst es akzeptieren. Denn es ist unser Schicksal."
Seine Nähe machte es schwer zu atmen, und ich fühlte, wie mein Herz schneller schlug. Es war unmöglich, nicht auf die Wärme seines Körpers zu reagieren, auf den Duft, der mich umgab. Mein Omega in mir wollte nichts anderes, als sich ihm zu fügen, aber mein Verstand kämpfte weiter gegen diese Instinkte.
„Warum ich?" fragte ich erneut, obwohl ich die Antwort vermutlich kannte. „Es gibt so viele andere. Warum ich?"
Seine Finger strichen sanft über meine Wange, und ich zuckte unter seiner Berührung zusammen, obwohl sie sanft war. „Weil du es bist, Taehyung. Du und niemand sonst." Seine Worte waren leise, aber sie hallten in meinem Kopf wider, als würde er sie tief in mich hineinschreiben. „Du bist mein."
Mein Magen verkrampfte sich bei dieser Feststellung. Das war es, was mich so sehr erschreckte. Nicht nur, dass er mich als seinen Mate beanspruchte, sondern dass er es so ruhig und endgültig tat, als gäbe es keinen Raum für Zweifel.
„Du wirst nicht fliehen," sagte er leise, als könnte er meine Gedanken lesen. „Ich werde dich nicht gehen lassen."
Mein Blick wanderte zu seiner Hand, die immer noch sanft an meiner Wange ruhte. Da war etwas in seinem Ausdruck, etwas, das ich nicht deuten konnte. War es Besitzergreifung? Oder... Sorge? Für einen Moment schien es, als würde er mich wirklich ansehen, nicht nur als Omega, sondern als... Mensch.
Ich schluckte schwer und senkte den Blick. „Ich weiß nicht, wie ich das tun soll," flüsterte ich. „Wie ich dein... Mate sein soll."
Jungkook zog seine Hand zurück und erhob sich langsam, aber er ließ mich nicht aus den Augen. „Das wirst du lernen. Und ich werde an deiner Seite sein."
Die Worte klangen wie ein Versprechen. Ein Versprechen, das mich gleichermaßen beruhigte und erschreckte.
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🔞Gefährliche Liebe 🔞
WerewolfJungkook steht kurz davor, der nächste Anführer seines Alpha-Rudels zu werden. Stark, kalt und unantastbar, hat er nur eins im Kopf: die Macht seines Clans weiter auszubauen. Doch als Taehyung, ein schwacher Omega, aus einem verfeindeten Clan bei ih...