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Der Raum war still, nur das leise Ticken der Wanduhr schien die angespannte Atmosphäre zu durchbrechen. Jungkook und ich saßen auf der Couch, und ich konnte die Wut und Frustration in seinen Augen deutlich sehen. Joon war gerade gegangen, und die Schwere seiner Worte hing noch in der Luft. Die Möglichkeit, dass ich bereits in einen Lykaner verwandelt worden war, schien ihm unerträglich zu sein.

„Aber Taehyung ist schon verwandelt in einen Lykaner-Werwolf, warum also zurück ins Territorium?" knurrte Jungkook, seine Stimme war rau und durchzogen von Unverständnis. „Wir sind erst abgereist, und jetzt soll ich dich wieder in die Höhle dieser Bestien zurückbringen?"

Ich wusste, dass er es nicht böse meinte, doch die Art, wie er über die Lykaner sprach, verletzte mich. Sie waren nicht nur Bestien; sie waren Teil der Lösung, Teil dessen, was ich und das Kind in mir brauchten. „Es ist nicht so einfach, Jungkook", erwiderte ich, meine Stimme war fest, aber ich konnte die Unsicherheit nicht ganz verbergen. „Joon hat recht. Wenn ich wirklich ein Lykaner bin, dann gibt es Dinge, die ich lernen muss. Dinge, die ich nur dort erfahren kann."

Er schüttelte den Kopf, seine Miene war eine Mischung aus Wut und Besorgnis. „Du bist mein Mate, Taehyung. Ich will nicht, dass du in diese Gefahr zurückkehrst. Die Lykaner sind nicht unsere Freunde. Du hast die schrecklichen Geschichten gehört – sie sind gefährlich, und sie wissen nicht, wie sie mit einem Omega umgehen sollen. Du bist nicht sicher dort."

Ich fühlte, wie sich mein Herz zusammenzog. „Aber du verstehst nicht, was auf dem Spiel steht! Wenn ich diese Transformation nicht vollenden kann, wird die Geburt für uns beide tödlich sein. Das weißt du, und das weiß ich."

Seine Augen funkelten, als er mich ansah, und ich konnte die innere Zerrissenheit spüren, die ihn plagte. „Ich kann das nicht zulassen, Taehyung. Ich kann nicht einfach zusehen, wie du dort zurückgehst und diese Gefahr auf dich nimmst. Wir haben ein Leben hier aufgebaut, und ich will nicht, dass du das alles aufs Spiel setzt."

Ich atmete tief durch und versuchte, meine eigenen Ängste zu zähmen. „Es geht nicht nur um uns, Jungkook. Es geht um das Kind in mir. Es wird nicht einfach ein Werwolf sein. Wenn ich nicht lerne, wie ich damit umgehe, könnte ich es verlieren – oder es wird nie die Kraft haben, die es braucht, um zu überleben."

Er lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen, als würde er versuchen, meine Worte zu verarbeiten. „Ich habe Angst", gestand er schließlich leise. „Ich habe Angst, dich zu verlieren. Die Vorstellung, dass du zurückkehrst, lässt mich wahnsinnig werden."

Ich rutschte näher zu ihm und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel, fühlte die Muskelanspannung unter meinen Fingern. „Ich weiß, dass du Angst hast. Ich auch. Aber ich kann nicht ignorieren, was Joon gesagt hat. Und wir müssen eine Entscheidung treffen, die uns beide schützt."

Jungkook öffnete die Augen und sah mir direkt in die Seele. „Wenn du gehst, dann gehe ich mit dir. Ich werde dich nicht alleine lassen."

Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, und ich spürte eine Welle der Erleichterung. „Das könnte gefährlich sein, Jungkook. Die Lykaner sind kein Volk, das gerne mit anderen interagiert. Sie könnten uns als Bedrohung ansehen."

„Egal", sagte er entschieden und seine Augen brannten vor Entschlossenheit. „Ich werde alles tun, um dich und unser Kind zu beschützen. Ich kann es mir nicht vorstellen, dich zu verlieren, und ich werde dich nicht in Gefahr bringen, ohne an deiner Seite zu sein."

Die Intensität seiner Worte ließ mein Herz schneller schlagen. Ich wusste, dass wir auf dem Weg waren, den wir niemals gewollt hatten, aber wenn wir es zusammen machten, könnte es vielleicht klappen.

„Wenn wir zurückkehren", sagte ich, „müssen wir vorbereitet sein. Wir dürfen keine Schwächen zeigen, und wir müssen stark bleiben. Das ist nicht nur für uns, sondern auch für unser Kind. Wir müssen alles riskieren, um zu überleben."

Er nickte und legte seine Hand auf meine, seine Berührung fühlte sich warm und beruhigend an. „Ich bin bei dir, Taehyung. Wir machen das zusammen. Egal, was kommt."

Und so saßen wir da, Seite an Seite, und planten den nächsten Schritt in diesem ungewissen Spiel. Die Nacht war immer noch jung, und wir wussten, dass unser Schicksal auf dem Spiel stand. Doch wenn wir zusammenhielten, fühlte es sich an, als könnten wir alles schaffen – sogar die Schatten, die uns umgaben.

🔞Gefährliche Liebe 🔞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt