Die Nacht war lang, unendlich lang. Ich hatte kaum ein Auge zugemacht, die Kälte war so tief in meinen Knochen, dass selbst meine Gedanken schwer und dunkel wurden. Jede Minute dehnte sich endlos, während die Furcht in meinem Inneren wuchs. Der Gedanke an das, was kommen würde, ließ mich nicht los. Ich wusste, dass er zurückkehren würde, dass mein alter Alpha nicht aufgeben würde, bis er bekam, was er wollte – mein Blut.Der Morgen kam schneller, als ich es erwartet hatte. Gerade als ein schwaches Licht durch das kleine Fenster fiel, hörte ich Schritte auf dem Gang. Mein Körper spannte sich an, und ich biss die Zähne zusammen, als die Tür mit einem Ruck aufgerissen wurde. Er stand da, im Türrahmen, mit einem kalten Lächeln auf den Lippen, und hinter ihm seine Männer, die alles trugen, was sie brauchten, um mir mein Blut zu nehmen.
„Guten Morgen, Taehyung," sagte er ruhig, als wäre nichts Besonderes passiert. „Es ist Zeit, dass wir endlich das erledigen, was wir gestern begonnen haben."
Er trat näher, und die kalte, metallische Ausrüstung, die seine Männer hereinschleppten, ließ meine Angst erneut aufflammen. Auf einem kleinen Tisch legten sie Spritzen, Nadeln und Beutel ab – alles vorbereitet, um mein Blut zu stehlen. Mein Herz schlug schneller, und ich spürte, wie meine Kehle trocken wurde.
„Du wirst das überstehen, keine Sorge," sagte er in einem beinahe beruhigenden Ton, aber ich wusste es besser. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er keine Gnade zeigen würde. Nicht heute. Nicht jemals.
Zwei seiner Männer traten an meine Seiten, packten meine Arme, um mich noch fester zu halten. Die Ketten, die mich an der Wand hielten, klirrten leise, als ich mich versuchte, ein wenig zu bewegen, aber der Widerstand war zu groß. Die Kälte des Metalls schnitt in meine Handgelenke, und ich spürte, wie die alte Verzweiflung in mir aufstieg. Doch etwas in mir weigerte sich, aufzugeben.
Er packte mein Kinn grob und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. „Du kannst es dir leicht machen, oder du kannst kämpfen. Aber ich werde bekommen, was ich will."
Ich spuckte ihm beinahe ins Gesicht, doch hielt mich im letzten Moment zurück. Stattdessen sprach ich mit aller Kraft, die ich noch aufbringen konnte: „Du wirst nie bekommen, was du wirklich willst. Du wirst verlieren."
Ein Lächeln zuckte über sein Gesicht, kalt und selbstgefällig. „Ich verliere nie, Taehyung. Schon gar nicht gegen einen schwachen Omega wie dich."
Sein Griff löste sich, und er machte sich daran, die Nadeln vorzubereiten. Die beiden Männer, die mich festhielten, drückten mich stärker gegen die Wand, und ich spürte, wie die Panik in mir wuchs. Sie hatten mein Hemd an meinem Arm hochgeschoben, und das kalte Metall der Nadel schwebte bedrohlich nah über meiner Haut.
„Halt ihn fest," befahl mein alter Alpha, seine Stimme eiskalt.
In diesem Moment fühlte ich, wie etwas in mir zerbrach – nicht aus Schwäche, sondern aus reiner, unbändiger Wut. Ein Instinkt, so alt und tief, wurde in mir geweckt. Ich würde mich nicht so leicht ergeben. Nicht mehr.
Mit einem verzweifelten Aufschrei spannte ich meinen ganzen Körper an, zog an den Ketten, die mich festhielten. Das Metall schnitt tiefer in meine Haut, aber ich spürte es kaum. Alles, was ich fühlte, war der Drang, mich zu wehren, mich zu befreien. Die Männer an meinen Seiten versuchten, mich zurückzuhalten, aber ich riss meine Arme nach vorne, zerrte an den Ketten mit allem, was ich hatte.
„Taehyung, hör auf!" knurrte einer der Männer, aber ich hörte nicht auf ihn. Mein Blick war auf meinen alten Alpha fixiert, der mich überrascht und zugleich belustigt ansah.
Die Ketten rasselten laut, und ich spürte, wie das Metall begann, nachzugeben – nur ein wenig, aber es war genug, um mir Hoffnung zu geben. Mein ganzer Körper schrie vor Anstrengung, meine Muskeln brannten, doch ich weigerte mich, aufzugeben. Ich würde nicht zulassen, dass er mir mein Blut stahl, mich wieder in die Dunkelheit zurückwarf, aus der ich so schwer herausgekommen war.
„Du kannst mich nicht brechen!" schrie ich, meine Stimme heiser vor Wut und Schmerz. „Nicht wieder!"
Doch bevor ich mich weiter losreißen konnte, packte einer der Männer meine Haare und zog meinen Kopf grob zurück. Der Schmerz schoss durch meinen Körper, und für einen Moment ließ meine Kraft nach. Mein alter Alpha trat näher, die Nadel in der Hand, und bevor ich mich erneut wehren konnte, spürte ich den scharfen Stich des Metalls in meiner Haut.
Ein Schauer lief über meinen Rücken, und ein tiefes Gefühl der Ohnmacht überkam mich. Mein Blut floss, tropfte langsam in den vorbereiteten Beutel. Die Dunkelheit um mich herum schien dichter zu werden, und die Welt verschwamm vor meinen Augen.
„Das reicht für heute," sagte mein alter Alpha leise, seine Stimme ein dunkler Hauch in meiner trüben Wahrnehmung. „Du hast dich gut gewehrt, Taehyung. Aber du weißt, dass es keinen Sinn hat."
Er ließ die Nadel los, und die Männer zogen sich zurück, ließen mich allein, hilflos in der Kälte und Stille. Mein Körper fühlte sich leer und ausgelaugt an, als wäre alles aus mir herausgesogen worden. Aber tief in meinem Inneren brannte immer noch eine kleine Flamme der Hoffnung.
Jungkook würde mich finden. Er würde kommen. Und wenn er hier war, würde all das ein Ende haben.
Ich musste nur stark bleiben.
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🔞Gefährliche Liebe 🔞
WerewolfJungkook steht kurz davor, der nächste Anführer seines Alpha-Rudels zu werden. Stark, kalt und unantastbar, hat er nur eins im Kopf: die Macht seines Clans weiter auszubauen. Doch als Taehyung, ein schwacher Omega, aus einem verfeindeten Clan bei ih...