24

5 0 0
                                    




Es war ein ruhiger Morgen, und die Sonne schien sanft durch die Vorhänge des Schlafzimmers. Ich wachte auf, fühlte mich ungewöhnlich gut gelaunt und wusste sofort, dass heute etwas Besonderes war. Nicht wegen eines Gefühls, sondern weil ich es herausgefunden hatte: Heute war Jungkooks Geburtstag.

Jungkook hatte nie darüber gesprochen, kein einziges Mal erwähnt, wann er Geburtstag hatte oder ob er es feierte. Ich konnte mich sogar an ein Gespräch erinnern, als er einmal beiläufig sagte, er habe "nichts übrig für solche Sachen". Das hatte mich damals stutzig gemacht. Aber nun, da ich es herausgefunden hatte, war ich entschlossen, diesen Tag trotzdem zu etwas Besonderem zu machen – egal, ob er es wollte oder nicht.

Als ich aufstand und mich leise aus dem Bett schlich, um ihn nicht zu wecken, warf ich einen Blick auf seinen schlafenden Körper. Er sah so friedlich aus, fast unschuldig, während er mit geschlossenen Augen dalag. Es fiel mir schwer zu glauben, dass dieser Mann, der so mächtig und entschlossen war, an einem Tag wie heute, an dem man ihn feiern sollte, lieber so tat, als wäre alles wie immer.

Ich beschloss, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen und in die Küche zu gehen, um Frühstück zu machen. Vielleicht würde er sich über eine kleine Geste freuen – auch wenn er Geburtstage hasste. Als ich durch die Schränke suchte, stellte ich mir vor, wie er reagieren würde. Würde er genervt sein? Oder würde es ihm insgeheim doch gefallen, wenn ich ihm etwas Besonderes bereitete?

Die Pfanne brutzelte, während ich ein paar Eier und Bacon briet. Die Kaffeemaschine summte leise im Hintergrund, und der Duft von frischem Kaffee und gebratenem Essen erfüllte die Küche. Ich machte mir nicht viel aus großem Tam-Tam, aber ein gemütliches Frühstück im Bett schien genau das Richtige für ihn zu sein. Etwas Kleines, aber Persönliches.

Als ich gerade die Teller anrichtete, hörte ich plötzlich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um und sah Jungkook, der noch verschlafen und in einem T-Shirt in der Tür stand. Seine Haare waren zerzaust, und seine Augen leicht zusammengekniffen, als ob er sich noch an das Licht gewöhnen musste.

„Du bist früh auf", murmelte er, als er sich eine Hand durchs Haar fuhr. „Was machst du da?"

Ich schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln, während ich die Teller auf ein Tablett stellte. „Nur ein kleines Frühstück. Ich dachte, ich überrasche dich."

Er zog eine Augenbraue hoch, als wäre er misstrauisch. „Wieso? Es ist doch nichts Besonderes."

„Wieso sollte es keinen Grund geben, dich zu überraschen?" fragte ich beiläufig, während ich den Kaffee auf das Tablett stellte. „Es ist einfach nur... ein schöner Tag."

Jungkook trat näher und stützte sich gegen die Arbeitsplatte, seine Augen bohrten sich in meine, als ob er versuchte, etwas zu erkennen, das ich ihm nicht verriet. „Was hast du vor, Taehyung?"

Ich konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken, während ich das Tablett hochhob und es ihm hinhielt. „Frühstück. Nichts weiter. Setz dich doch einfach und genieße es."

Er nahm das Tablett skeptisch entgegen und musterte mich weiterhin. „Du verhältst dich merkwürdig."

„Ach, tu nicht so", erwiderte ich, während ich neben ihm Platz nahm. „Ich dachte, ich mache uns einfach einen schönen Morgen. Muss ja nicht immer einen Grund geben."

Er sah mich einen Moment lang an, dann zuckte er mit den Schultern und setzte sich mit dem Tablett auf den Tisch. „Na gut. Danke. Aber ich hoffe, das ist kein Versuch, mir etwas Besonderes vorzumachen. Du weißt, ich halte nichts von solchen Sachen."

Ich nickte nur, beobachtete ihn, während er anfing zu essen. Aber ich konnte nicht anders, als zu bemerken, dass er an diesem Tag mehr in sich gekehrt war als sonst. Seine Stirn war leicht gerunzelt, als würde er über etwas nachdenken. Es war, als hätte das Wissen, dass heute sein Geburtstag war, ihn doch irgendwie beeinflusst – auch wenn er versuchte, es zu verbergen.

„Warum magst du Geburtstage nicht?" fragte ich schließlich und brach die Stille.

Jungkook hielt inne und sah mich mit einem leicht überraschten Ausdruck an, als hätte er nicht erwartet, dass ich so direkt fragen würde. „Es gibt nichts daran zu mögen. Es ist nur ein Tag, der mich an das erinnert, was war. Es gibt keine Bedeutung für mich."

„Aber es ist ein Tag, der dich feiert", entgegnete ich sanft. „Ein Tag, an dem du im Mittelpunkt stehen solltest. An dem die Menschen, die dich lieben, dir zeigen, wie viel du ihnen bedeutest."

Jungkook legte seine Gabel ab und lehnte sich zurück, als würde er über meine Worte nachdenken. „Vielleicht liegt es daran, dass ich es nie wirklich so erlebt habe. In meiner Familie gab es keinen Raum für solche... Sentimentalitäten. Es war immer nur ein Tag wie jeder andere, und irgendwann habe ich aufgehört, ihm irgendeine Bedeutung beizumessen."

Ich spürte, wie sich mein Herz zusammenzog bei seinen Worten. Es war traurig, zu hören, dass er nie wirklich einen Geburtstag erlebt hatte, der ihm Freude bereitete. „Aber jetzt hast du mich", sagte ich leise, „und ich will, dass du weißt, dass du für mich etwas Besonderes bist. Egal, ob du Geburtstage magst oder nicht."

Jungkook sah mich lange an, seine Augen durchdrangen mich, als ob er nach den richtigen Worten suchte. Schließlich beugte er sich vor und legte eine Hand auf meine Wange. „Du bist das Einzige, was diesen Tag besser macht. Aber ich brauche keine Feiern, keine Geschenke, um das zu wissen. Du bist alles, was ich brauche."

Sein Geständnis traf mich tief, und für einen Moment vergaß ich alles um uns herum. Es war nicht der Geburtstag selbst, der zählte, sondern die Verbindung, die wir teilten. Jungkook hatte vielleicht keinen Raum für solche Tage in seiner Vergangenheit gehabt, aber jetzt wollte ich ihm zeigen, dass es in Ordnung war, gefeiert zu werden. Geliebt zu werden.

„Das weiß ich", flüsterte ich und beugte mich vor, um ihm einen sanften Kuss zu geben. „Aber heute wirst du trotzdem etwas Besonderes sein. Für mich."

Er lächelte leicht, ein seltenes, aber echtes Lächeln, und zog mich näher an sich. „Du machst mich sowieso jeden Tag besonders, Taehyung. Mehr brauche ich nicht."

Und in diesem Moment wusste ich, dass er es ernst meinte. Vielleicht würde er nie ein Fan von Geburtstagen sein, aber das war in Ordnung. Wir brauchten keine großen Feiern, keine Geschenke. Alles, was zählte, war das, was wir füreinander waren.

🔞Gefährliche Liebe 🔞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt