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Es war ein sonniger Nachmittag, als Joon unangekündigt vor unserer Tür stand. Er hatte nicht nur ein breites Lächeln auf den Lippen, sondern auch einen durchdringenden Blick, der mich sofort unbehaglich fühlen ließ. Jungkook war im Moment nicht zu Hause, und ich hatte gehofft, dass ich die Zeit mit Joon nutzen könnte, um ein bisschen mehr über ihn und seine Absichten herauszufinden. Außerdem wollte ich, dass die Familie über meine Schwangerschaft informiert wurde, und dachte, vielleicht könnte dies die Beziehung zwischen Jungkook und Joon verbessern.

Doch jetzt, wo Joon hier war, hatte ich das Gefühl, dass ich einen großen Fehler gemacht hatte.

„Taehyung! Lange nicht gesehen!", rief Joon, während er den Raum betrat. „Ich habe gehört, dass du und Jungkook ganz schön beschäftigt seid."

Ich zwang ein Lächeln auf mein Gesicht, während ich ihm einen Platz auf dem Sofa anbot. „Ja, es gibt viel zu tun. Ich hoffe, dir geht es gut?"

„Immer besser, wenn ich bei dir bin", antwortete er mit einem schelmischen Grinsen, das mir nicht ganz geheuer war.

Ich versuchte, das Thema zu wechseln. „Ich wollte dir etwas Wichtiges erzählen. Es betrifft Jungkook und mich."

„Oh? Was denn?", fragte er neugierig, während er sich zurücklehnte und mir direkt in die Augen schaute.

Ich sammelte meinen Mut und erklärte: „Ich bin schwanger. Jungkook wird Vater."

Die Luft schien für einen Moment stillzustehen. Joon starrte mich an, und ich konnte die Gedanken hinter seiner Miene kaum deuten. Dann begann er zu lachen. „Das ist ja fantastisch, Taehyung! Ich hätte nie gedacht, dass der große, stoische Jungkook tatsächlich für Nachwuchs sorgen würde!"

Seine Reaktion ließ mich innerlich zusammenzucken. Ich hatte auf eine andere Reaktion gehofft, etwas, das mehr von dem unterstützenden Bruder ausdrückte, den Jungkook brauchte. Aber Joon schien mehr an der Vorstellung interessiert zu sein, als an den tatsächlichen Emotionen, die mit diesem Moment verbunden waren.

In dem Moment öffnete sich die Tür, und Jungkook trat ein. Sein Blick fiel sofort auf Joon, und die Luft zwischen den drei von uns wurde elektrisch. „Was machst du hier, Joon?", fragte er mit einer Kälte in der Stimme, die mir den Atem raubte.

„Hey, ich habe gerade mit Taehyung geplaudert und erfahren, dass du bald Vater wirst! Herzlichen Glückwunsch!", rief Joon fröhlich, ohne die Spannung in der Luft zu bemerken.

Jungkook ballte die Fäuste, und ich spürte, wie sich mein Magen verkrampfte. „Was hast du ihm erzählt, Taehyung?" fragte er mit einer bedrohlichen Schärfe in der Stimme.

Ich öffnete den Mund, um zu antworten, aber Joon war schneller. „Taehyung hat mir nur gesagt, dass du Vater wirst! Ist das etwa so schlimm?"

„Es ist schlimm, wenn es hinter meinem Rücken passiert, Joon!", knurrte Jungkook und trat näher, die Spannung zwischen den beiden Brüdern fühlte sich an wie ein aufziehender Sturm.

„Ich wollte, dass deine Familie informiert wird", erklärte ich hastig, während ich zwischen den beiden Männern hin und her sah. „Ich dachte, das könnte helfen, die Dinge zu verbessern."

„Verbessern?", wiederholte Joon mit einem höhnischen Lachen. „Du bist so naiv, Taehyung. Glaubst du wirklich, dass ich mit Jungkook darüber reden würde, nachdem ich ihn jahrelang beobachtet habe?"

Jungkook knurrte, seine Augen blitzten vor Wut. „Du hast kein Recht, über meine Beziehung zu ihm zu urteilen!"

„Und du hast kein Recht, mich wie einen Eindringling zu behandeln! Ich bin hier, um zu helfen, nicht um zu schaden!", erwiderte Joon scharf.

„Helfen?", fauchte Jungkook. „Es geht dir nur darum, deine eigene Agenda durchzusetzen!"

Ich spürte, wie sich mein Herz zusammenzog. Es war klar, dass die Situation außer Kontrolle geriet. Ich wusste, dass Jungkook und Joon eine schwierige Beziehung hatten, aber ich hatte gehofft, dass die Nachricht von meinem Baby etwas Licht in die Dunkelheit bringen würde. Doch stattdessen schien es nur, als würde das Feuer weiter angefacht.

„Das ist nicht der richtige Ort für diesen Streit", versuchte ich einzuschreiten, doch meine Stimme klang klein und unbedeutend.

„Du weißt nicht, wovon du redest, Taehyung", sagte Jungkook, ohne seinen Blick von Joon abzuwenden. „Er ist nicht hier, um dir zu helfen. Er will nur sehen, wie er uns auseinanderbringen kann."

Joon sah Jungkook mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung an. „Du bist so festgefahren in deiner eigenen Welt, dass du nicht einmal siehst, dass ich mir wirklich um dich und Taehyung Sorgen mache!"

„Du machst dir Sorgen um dich selbst!", brüllte Jungkook, und ich spürte, wie die Alphainstinkte zwischen den beiden aufloderten.

In diesem Moment wurde mir klar, dass ich etwas unternehmen musste, bevor die Situation eskalierte. „Hört auf!", rief ich und trat zwischen sie. „Das hier ist nicht der Weg! Wir müssen uns als Familie unterstützen, nicht gegeneinander kämpfen."

Jungkook sah mich an, seine Augen voller Schmerz, während Joon seinen Blick abwandte, als wäre ich eine unbedeutende Person in ihrem Konflikt. „Taehyung, bleib da draußen raus", murmelte Jungkook.

„Nein, ich kann nicht einfach zuschauen! Wir haben die Chance, etwas zu verändern, und ich will nicht, dass ihr beide in diese alte Feindschaft zurückfallt. Es gibt jetzt mehr, als nur euch zwei. Es geht um unser Kind!"

Der Raum wurde still, und ich spürte, wie meine Worte nachhallten. Joon wirkte überrascht, und auch Jungkook schien für einen Moment innezuhalten.

„Ich wollte, dass wir eine Familie werden, aber so kann das nicht weitergehen", fuhr ich fort, und meine Stimme war eindringlich. „Wir müssen uns zusammenreißen, nicht auseinanderdriften. Joon, ich habe dir von meiner Schwangerschaft erzählt, weil ich glaube, dass es wichtig ist, dass ihr als Brüder miteinander redet. Aber wenn du nur hier bist, um zu provozieren, dann möchte ich nicht, dass du hier bist."

Joon sah mich an, und für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich ihn erreicht hatte. Doch dann verzog er sein Gesicht zu einem schiefen Grinsen. „Klar, ich kann gehen, wenn du willst. Aber ich wollte nur sicherstellen, dass Jungkook hier nicht wie ein Einsiedler lebt."

Jungkook knurrte erneut, und ich wusste, dass ich eingreifen musste, bevor es schlimmer wurde. „Joon, bitte. Ich wollte einfach nur, dass wir als Familie zusammenkommen. Aber das funktioniert nicht, wenn wir uns gegenseitig angreifen."

Ein angespanntes Schweigen breitete sich im Raum aus, und ich konnte fühlen, wie die Wogen zwischen den Brüdern zu einem Sturzbach anschwollen. „Wir sind hier, um etwas Neues zu schaffen, und wenn du nicht bereit bist, uns zu unterstützen, dann ist es besser, du gehst", sagte ich fest.

„Vielleicht hast du recht, Taehyung", erwiderte Joon mit einem kühlen Lächeln. „Aber denk daran, dass es nicht einfach ist, aus der Vergangenheit auszubrechen."

Mit diesen Worten stand Joon auf, drehte sich um und verließ das Zimmer, ohne sich noch einmal umzusehen.

Ich fühlte mich erschöpft, während ich in Jungkooks besorgtes Gesicht sah. „Es tut mir leid, Taehyung", murmelte er und sank auf das Sofa. „Ich wollte nicht, dass du in diesen Streit hineingezogen wirst."

„Es ist okay, Jungkook. Ich wollte einfach, dass ihr beiden die Chance bekommt, miteinander zu reden. Ich dachte, dass die Nachricht von unserem Baby das vielleicht möglich macht."

„Das hätte es können", stimmte er zu, „aber es ist nicht einfach für uns. Es gibt so viel Schmerz und so viele Erinnerungen. Ich will nicht, dass du das durchmachst."

Ich setzte mich neben ihn und legte meine Hand auf seine. „Wir werden das zusammen durchstehen, egal was kommt. Es ist wichtig, dass du mit deiner Familie sprichst. Für uns und für unser Kind."

Er nickte langsam, seine Augen blitzen vor Emotionen. „Ich werde es versuchen, Taehyung. Ich verspreche es."

Der Besuch war nicht so verlaufen, wie ich es mir gewünscht hatte, aber ich wusste, dass wir daran arbeiten mussten. Es gab viel zu tun, und trotz der Spannungen fühlte ich mich entschlossen, einen Weg zu finden, um unser neues Leben zu beginnen. In der rauen Welt, in der wir lebten, war es unerlässlich, dass wir uns gegenseitig unterstützten, auch wenn es manchmal stürmisch wurde

🔞Gefährliche Liebe 🔞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt