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Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die dichten Vorhänge, und das warme Licht legte sich sanft über den Raum. Doch trotz der friedlichen Morgenszene lag eine schwere Last auf meinen Schultern. Die Entscheidung, zurück ins Territorium der Lykaner zu gehen, ließ mich nicht los, und es gab da noch etwas, das ich Jungkook sagen musste – etwas, von dem ich wusste, dass er es nicht gut aufnehmen würde.

Jungkook war schon aufgestanden und ging im Zimmer auf und ab, seine Hände tief in den Hosentaschen vergraben. Man sah ihm an, dass er mit seinen Gedanken kämpfte. Er wollte mich beschützen, das war klar, aber seine Abneigung gegenüber den Lykanern und seine ständige Sorge um mich waren wie ein ständiger Schatten über ihm. Doch heute Morgen musste ich ihm noch etwas Wichtiges beichten.

Ich setzte mich langsam auf und sah ihn an, unsicher, wie ich anfangen sollte. „Jungkook...", begann ich leise.

Er blieb stehen und drehte sich zu mir um, seine Augen suchten meinen Blick. „Was ist los?" fragte er, eine leichte Falte erschien auf seiner Stirn.

„Ich habe über gestern nachgedacht, über alles, was auf uns zukommt." Ich atmete tief durch und spürte, wie mein Herz schneller schlug. „Und ich denke, wir sollten Joon mitnehmen."

Sein Gesicht verfinsterte sich sofort. „Was? Joon?" Er schüttelte den Kopf, als ob er das nicht glauben konnte. „Nein, Taehyung. Auf keinen Fall."

Ich konnte den Widerstand in seiner Stimme hören, doch ich ließ mich nicht beirren. „Jungkook, hör mir zu. Er kennt die Lykaner. Er hat Verbindungen zu ihnen, die wir nicht haben. Wenn wir dort hingehen, brauchen wir jemanden, der sich auskennt und der uns helfen kann. Joon könnte der Schlüssel sein, dass alles reibungslos verläuft."

Er schnaubte und fuhr sich frustriert mit einer Hand durch das Haar. „Joon ist unberechenbar. Du hast gesehen, wie er sich dir gegenüber benimmt, Taehyung. Er spielt mit dir, und ich will nicht, dass er in unserer Nähe ist – schon gar nicht, wenn es um so etwas Wichtiges geht wie unser Kind."

„Ich weiß, dass du ihm nicht vertraust, aber er kann uns wirklich helfen", erwiderte ich und stand auf, um ihm näher zu kommen. „Er hat Informationen, die wir brauchen, und die Lykaner respektieren ihn. Er könnte unser Vorteil sein."

Jungkook sah mich lange an, als ob er nach den richtigen Worten suchte. Seine Kiefermuskeln spannten sich, und er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich vertraue ihm nicht, Taehyung", sagte er schließlich. „Und ich will nicht, dass er dir zu nahe kommt."

„Ich verstehe das", sagte ich leise und legte eine Hand auf seinen Arm. „Aber es geht hier nicht nur um mich, Jungkook. Es geht um uns alle. Um unser Kind. Wenn Joon uns helfen kann, sollten wir das nicht einfach ablehnen, nur weil wir... persönliche Differenzen mit ihm haben."

Er zog seinen Arm nicht weg, aber sein Blick blieb hart. „Es ist mehr als nur persönliche Differenzen. Er ist hinterlistig, Taehyung. Er spielt seine eigenen Spiele, und ich will nicht, dass du Teil davon wirst."

Ich seufzte und sah ihn flehend an. „Ich will auch nicht, dass er uns schadet. Aber ich glaube, dass er uns wirklich helfen könnte. Er kennt die Lykaner, und wir müssen uns dieser Herausforderung stellen – mit allem, was wir haben. Bitte, Jungkook. Lass uns Joon eine Chance geben."

Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen uns. Ich konnte sehen, dass er innerlich rang, zwischen seinem Wunsch, mich zu schützen, und der Möglichkeit, dass Joon tatsächlich hilfreich sein könnte. Schließlich ließ er seine Schultern leicht sinken und seufzte tief.

„Okay", sagte er widerwillig. „Aber nur, weil du das willst, Taehyung. Ich werde ihm genau auf die Finger schauen, und wenn er auch nur den kleinsten Fehler macht, fliegt er raus. Verstanden?"

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, und ich trat einen Schritt näher, um ihn sanft zu umarmen. „Danke, Jungkook. Ich verspreche dir, dass wir vorsichtig sind. Aber das ist das Beste für unser Kind."

Er legte seine Arme um mich, aber ich spürte die Anspannung in seiner Umarmung. „Du weißt, dass ich das nur für dich tue", murmelte er in mein Haar.

„Ich weiß", flüsterte ich zurück und drückte mich an ihn. „Und ich liebe dich dafür."

Der Tag schritt voran, und während wir uns auf die Reise vorbereiteten, lag ein Hauch von Nervosität in der Luft. Joon war ein kompliziertes Thema zwischen uns, aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass er uns helfen konnte – und dass er vielleicht der Schlüssel zu unserer Rettung war. Egal, wie sehr Jungkook ihm misstraute, wir brauchten ihn, und ich hoffte nur, dass diese Entscheidung die richtige war.

🔞Gefährliche Liebe 🔞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt