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Der Morgen war still und warm, die ersten Sonnenstrahlen fielen sanft durch die Vorhänge des Schlafzimmers und tauchten alles in ein goldenes Licht. Mein Körper war schwer und entspannt, als ich langsam meine Augen öffnete. Das Gefühl von Sicherheit und Wärme, das mich umgab, war überwältigend. Jungkook lag neben mir, sein Arm fest um meine Taille geschlungen, als wollte er sicherstellen, dass ich ihm nicht entglitt.

Ich drehte leicht den Kopf, um ihn anzusehen. Sein Gesicht war friedlich, fast unschuldig im Schlaf, und es war schwer zu glauben, dass dieser Mann, der mich in der Nacht mit solcher Intensität geliebt hatte, dieselbe unbezwingbare Macht ausstrahlte, die ich fürchtete und begehrte. Sein Atem war ruhig, und ich konnte spüren, wie sein Brustkorb sich gleichmäßig hob und senkte.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen, während ich mich an die vergangene Nacht erinnerte. Jeder Moment, jede Berührung war in meine Seele eingebrannt, und es ließ mein Herz schneller schlagen, wenn ich daran dachte, wie eng unsere Körper und Seelen miteinander verschmolzen waren.

Doch mit der Ruhe kam auch ein leises Ziehen in meiner Brust – ein unbestimmtes Gefühl, das mich nicht losließ. Ich konnte nicht leugnen, dass etwas in mir nagte. Die Intensität zwischen Jungkook und mir war überwältigend, doch es gab so viel, was ich noch nicht über ihn wusste. Über seine Familie, über seine Vergangenheit, und vor allem über das, was er wirklich fühlte.

Langsam löste ich mich vorsichtig aus seinem Griff, um ihn nicht zu wecken, und setzte mich auf den Rand des Bettes. Meine Gedanken waren durcheinander, und obwohl ich glücklich war, fühlte ich diese unterschwellige Unruhe. Vielleicht war es das, was Liebe mit einem machte – sie warf Fragen auf, die man nie zu stellen gewagt hatte.

Ich stand auf, zog mir ein Hemd über und ging zum Fenster. Die frische Luft draußen wirkte beruhigend, aber gleichzeitig wusste ich, dass ich bald Antworten brauchte. Antworten, die ich nur von Jungkook bekommen konnte.

Gerade als ich meinen Gedanken nachhing, hörte ich das Rascheln der Bettdecke und leises Murmeln. Jungkook war wach. Sein Blick war verschlafen, aber als er mich dort am Fenster sah, musterte er mich aufmerksam, als könnte er sofort spüren, dass etwas in mir vor sich ging.

„Komm zurück ins Bett", sagte er leise, seine Stimme war noch rau vom Schlaf. Er streckte eine Hand nach mir aus, als wolle er mich zurück in seine Nähe ziehen.

Ich zögerte einen Moment, bevor ich tief durchatmete und mich langsam umdrehte. „Jungkook..." Meine Stimme war weich, aber die Worte hingen schwer in der Luft. „Ich muss dich etwas fragen."

Er setzte sich langsam auf, seine Augen wurden wachsam, als er mich ansah. „Was ist los, Taehyung?"

Ich biss mir auf die Unterlippe, unsicher, wie ich es formulieren sollte, ohne es wie einen Vorwurf klingen zu lassen. „Warum hast du mir nie wirklich von deiner Familie erzählt? Von Joon, von dem, was früher passiert ist?" Meine Worte waren vorsichtig, aber ich spürte, dass dies eine notwendige Frage war.

Jungkook schloss kurz die Augen, als ob er seine Gedanken sammelte, bevor er sprach. „Es ist kompliziert, Tae." Seine Stimme war tief, fast bedauernd. „Ich wollte dich nicht belasten mit Dingen, die nichts mit uns zu tun haben."

Ich trat näher an das Bett heran, setzte mich ihm gegenüber und sah ihn eindringlich an. „Aber es hat doch alles mit uns zu tun, oder? Deine Vergangenheit, deine Familie – sie sind ein Teil von dir, und ich will alles über dich wissen. Auch die schwierigen Dinge."

Er sah weg, als ob er meine Worte verdauen musste. „Es ist nicht so einfach. Joon und ich... wir haben eine komplizierte Beziehung. Er... er hat immer anders auf die Welt gesehen als ich. Und unsere Eltern..." Er verstummte und atmete tief durch. „Es gibt so viele Dinge, die ich dir noch nicht erzählt habe, weil ich Angst hatte, dich zu verschrecken."

Mein Herz zog sich bei diesen Worten zusammen, und ich griff nach seiner Hand. „Du wirst mich nicht verschrecken, Jungkook. Ich will alles von dir – nicht nur das Schöne. Ich will auch die Teile, die wehtun."

Er sah mich lange an, und ich konnte sehen, wie sich die Mauern in ihm langsam lösten. „Ich werde dir alles erzählen, Taehyung. Aber nicht jetzt. Nicht nach allem, was letzte Nacht passiert ist." Ein sanftes Lächeln zog über seine Lippen, und ich spürte, wie die Spannung in mir nachließ.

„Okay", flüsterte ich, meine Finger fest um seine Hand geschlungen. „Wann du bereit bist."

Er zog mich sanft zurück ins Bett, und ich legte mich neben ihn, seinen Arm wieder fest um mich geschlungen. Für den Moment war alles, was zählte, dass wir hier zusammen waren – sicher in der Wärme unserer Verbindung. Die Fragen würden bleiben, aber ich wusste, dass wir sie gemeinsam beantworten würden. Irgendwann.

Und in dieser Stille, in diesem Moment, war das genug.

🔞Gefährliche Liebe 🔞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt