19

11 0 0
                                    




Die Morgensonne strahlte durch das Fenster und weckte mich sanft. Neben mir lag Jungkook, sein Atem ruhig und gleichmäßig, als ob die Sorgen der Welt für einen Moment nicht existierten. Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich fast nicht bemerkte, wie er sich leicht bewegte. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, und ich konnte nicht anders, als zu schmunzeln. Die Ruhe, die er ausstrahlte, war beruhigend und brachte mich dazu, mich sicher zu fühlen.

Langsam erhob ich mich aus dem Bett, darauf bedacht, ihn nicht zu wecken. Der Duft von Kaffee durchzog bereits das Haus, und ich entschied mich, ihn mit einem Frühstück zu überraschen. In der Küche angekommen, war ich so vertieft darin, Eier zu schlagen und Toast zu machen, dass ich die leichten Schritte hinter mir kaum wahrnahm.

„Früh wach, huh?" Eine tiefe, vertraute Stimme erklang hinter mir, und ich drehte mich mit einem Lächeln um. „Jungkook, ich wollte dich überraschen..."

Doch als ich mich zu ihm umdrehte, blieb mir fast das Herz stehen. Vor mir stand jemand, der genauso aussah wie Jungkook – dasselbe Gesicht, dieselben tiefen, dunklen Augen. Aber etwas war anders. Die Haltung, das Grinsen, die Art, wie er mich ansah... Es war irgendwie fremd, als ob er mich genau musterte, mehr als nur neugierig.

„Oh, Überraschung!", sagte er, seine Stimme war leicht verspielt, und er trat einen Schritt näher an mich heran. „Du bist ja wirklich fleißig am Morgen."

Ich lachte unsicher. „Ähm... Jungkook, du wirkst irgendwie anders."

Er trat noch näher, und plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, was hier passierte. Er beugte sich vor, als wollte er mich küssen, seine Augen blitzten mit einem schalkhaften Glanz. „Was, erkennst du mich etwa nicht mehr?"

Ich wich zurück, aber er kam immer näher, bis seine Lippen fast meine berührten. Panik stieg in mir auf, und gerade als ich mich wehren wollte, wurde er plötzlich am Kragen gepackt und von mir weggezogen. „Fass nicht an, was mir gehört!" Jungkooks Stimme klang tief und bedrohlich, ein warnendes Knurren in seiner Kehle.

Ich blinzelte und sah, wie Jungkook – der echte Jungkook – seinen Doppelgänger, oder besser gesagt, seinen Zwillingsbruder am Kragen hielt. Der Blick in Jungkooks Augen war eiskalt und gefährlich. „Joon, was zur Hölle machst du hier?"

Der andere Mann – Joon – lachte, selbst als er von seinem Bruder gepackt wurde. „Komm schon, Kook. Wollte nur sehen, was du hier treibst. Du hast doch nie erwähnt, dass du so einen interessanten Mate hast." Joon grinste breit und zwinkerte mir zu, als wäre das alles nur ein harmloser Scherz.

Mein Herz klopfte immer noch wild in meiner Brust, und ich versuchte, die Situation zu verarbeiten. „Warte, du bist... nicht Jungkook?" fragte ich verwirrt.

„Leider nein", antwortete Joon und tat so, als wäre er beleidigt. „Ich bin der viel interessantere und charmante jüngere Zwilling."

„Interessant? Charmant?" Jungkook knurrte erneut und ließ seinen Bruder endlich los. „Du hast ja wohl den Verstand verloren."

„Ach komm schon, Bruder", sagte Joon, während er sich den Kragen seines Hemdes richtete. „Ein bisschen Spaß am frühen Morgen hat noch niemandem geschadet." Er warf mir einen letzten, schelmischen Blick zu. „Taehyung, oder? Schön, dich endlich kennenzulernen."

Ich nickte unsicher. „Äh... ja, das bin ich."

Jungkook stand immer noch angespannt da, die Muskeln in seinem Kiefer verrieten, wie sehr er sich beherrschen musste. „Joon, was willst du? Warum tauchst du hier einfach so auf?"

Joon zuckte mit den Schultern. „Wollte einfach mal vorbeischauen und sehen, wie es meinem lieben Bruder geht. Ist das jetzt etwa verboten?"

„Du hast mir nie gesagt, dass du einen Bruder hast", sagte ich schließlich und sah Jungkook fragend an.

Jungkook seufzte schwer und sah mich an, seine Augen entschuldigend. „Es war... kompliziert. Joon und ich hatten in letzter Zeit nicht gerade die beste Beziehung."

„Oh, das ist noch untertrieben", warf Joon ein, sein Ton war immer noch voller schwarzem Humor. „Wir hatten ein paar... Meinungsverschiedenheiten. Aber nichts, was nicht behoben werden könnte, oder?"

Jungkook ignorierte ihn und wandte sich mir zu. „Es tut mir leid, dass er dich so überrumpelt hat. Ich hätte dich vorwarnen sollen."

Ich schüttelte den Kopf. „Es ist in Ordnung. Es war nur... verwirrend." Ich warf Joon einen vorsichtigen Blick zu, der immer noch mit einem verschmitzten Lächeln dastand, als wäre alles nur ein großes Spiel für ihn.

„Nun, jetzt, wo wir das geklärt haben", sagte Joon und verschränkte die Arme, „könnte ich vielleicht auch was von dem Frühstück abbekommen? Ich meine, ich bin extra hergekommen, um euch zu sehen, und ich habe Hunger."

„Du hast wirklich Nerven", murmelte Jungkook und zog mich an sich, um mir stumm zu signalisieren, dass er die Kontrolle über die Situation hatte. „Wenn du hierbleiben willst, benehm dich. Das ist kein Ort für deine Spielchen."

Joon hob die Hände, als würde er sich ergeben. „Alles klar, alles klar. Ich werde brav sein, versprochen." Doch das Grinsen auf seinem Gesicht verriet, dass er es nicht ganz ernst meinte.

Die Stimmung im Raum blieb angespannt, aber ich konnte nicht anders, als neugierig zu sein. Joon und Jungkook sahen zwar gleich aus, aber ihre Persönlichkeiten könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Jungkook ruhig und kontrolliert war, schien Joon voller Unberechenbarkeit und einem scharfen, dunklen Humor zu stecken. Ich konnte mir vorstellen, warum die Beziehung zwischen ihnen so kompliziert war.

„Gut", sagte Jungkook schließlich und lockerte seine Haltung ein wenig. „Aber wenn du noch einmal versuchst, Taehyung anzufassen, dann..."

„Ich weiß, ich weiß", unterbrach Joon ihn mit einem spöttischen Grinsen. „Fass nicht an, was dir gehört. Hab's verstanden, Bruder."

Jungkook schnaubte, während er mich an sich drückte, seine Augen blitzten immer noch vor Warnung. „Das wird nicht noch einmal passieren."

🔞Gefährliche Liebe 🔞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt