Nix Aha!

12 1 0
                                    

Das Mittagessen schmeckte hervorragend. Es gab Lasagne und Salat und noch viele weitere Beilagen. Nach dem Essen ging ich mit Lily in die Bibliothek, um ein paar Schularbeiten zu erledigen.
Ein wenig später kamen auch Marlene und Alice dazu. Marlene sah und sehr müde aus und redete nicht viel.
Dann war's auch schon wieder Zeit fürs Abendessen und wir gingen zu Bett.

Am nächsten Morgen wachte ich wie erwartet mit einem fetten Muskelkater in den Armen auf, welcher sich noch den ganzen Tag ziehen sollte. Heute aber hatte ich sowieso nicht vor irgendwelchen sportlichen Aktivitäten nachzugehen. Albus und ich hatten uns verabredet um Albus Bruder, Onkel Aberforth zu besuchen. Obwohl er nicht mein richtiger Onkel ist, nenne ich ihn gerne so.

Ich sagte meinen Freundinnen schon früh Bescheid, dass ich den ganzen Tag weg sein würde und erzählte ihnen, ich würde mich irgendwo zurückziehen und ein wenig alleine sein. Da wir in Hogwarts ständig von unseren Mitmenschen umgeben waren, verstanden sie sehr gut, was ich meinte. Es fühlte sich trotzdem doof an sie anzulügen. Ich hatte aber einfach noch keine Lust, dazu ihnen alles zu erzählen und erklären zu müssen.

Als ich an Albus Büro anklopfte, sprühte ich die Vorfreude ihn und später auch Aberforth, wieder in die Arme schließen zu können. Das „ herein" ertönte und ich betrat das Büro. Zu meiner Freude begannen Albus Augen zu leuchten, als er mich sah, und ich rannte auf ihn zu. Wir umarmten uns, und ich drückte ihn an mich. „Ach Kleines, es ist so schön, dich wieder zu sehen. Wie kommst du so zurecht? Kommst du mit dem Unterrichtsstoff hinterher?"
Lachend verdrehte ich die Augen: „Ach komm schon, Albus. Tu nicht so, als ob nicht alle Lehrer, die mich unterrichten, dir sagen würden, wie ich mich so anstelle."
Lachfalten bildeten sich unter seinen Augen: „Oh, erwischt. Aber über dein restliches Leben weiß ich nichts Neues. Wie geht es deinen Freundinnen und Mister Lupin?"

Mein Gesicht wurde auf einmal warm. Warum? Ich hatte keinen Grund dafür. Remus ist ein guter Freund von mir, nicht mehr! „Er ist ein guter Freund geworden."
„Albus Lächeln wurde breiter: „Aha. Ich verstehe."
„Nix Aha, wir sind Freunde das war's! Wir sind nicht mal beste Freunde. Nur Freunde, die beide Fantasy Bücher mögen.", verteidigte ich mich schnell.
„Hahahahaha, ach Grace.", nun kicherte Albus.
Schmollend drehte ich mich weg: „Ist doch egal. Wollen wir jetzt zu Onkel Aberforth?"
Albus wüschte sich ein paar Lachtränen aus dem Augenwinkel: „Ja ja, keine Hektik."

Etwas schwerfällig erhob sich von seinem Stuhl, doch ging mit leichtem Gang auf mich zu. Er erhielt mir den Arm hin, und als ich ihn ergriff, spürte ich schon das unangenehme Gefühl des apparierens. Einige Momente brauchte ich, um mich nicht zu übergeben, doch nachdem mein Kopf auf hörte, zu dröhnen, sah ich mich nach Onkel Aberforth um.
Da ich ihn nirgendwo sah und der Pub Menschenleer war, vermutete ich, dass er heute geschlossen hatte, und er oben in seiner Wohnung war. Ich sprintete die Treppe hoch, Albus langsamer hinterher.
Oben angekommen, klopfte ich an die Tür und als ich ein brummelndes „Ja?" hörte, stürmte ich in das Zimmer.

Aberforth drehte sich gerade zu mir um und als er mich sah, wurden seine sonst so mürrischen Augen munter.
„Hallo Grace.", lächelnd breitete er die Arme aus und freudig umarmte ich ihn.
Hinter mir betrat Albus den Raum. Ich saß ihn nicht, doch ich spürte, wie Aberforth sich in der Umarmung etwas anspannte. Das Verhältnis der beiden war nicht sonderlich gut. Eines Tages hatte Albus, mir die Geschichte von Grindelwald und seiner verstorbenen Schwester Ariana erzählt, und ich verstand die beiden und ihre Bindung zueinander besser.
Manchmal glaubte ich, dass ich das einzige Bindungsstück zwischen den beiden war.
Vielleicht erinnerte ich sie an Ariana.

Als ich Aberforth wieder los ließ und wir uns auf die semi gemütlichen Sessel in seinem Wohnzimmer setzten, fragte er mich, wie es so in Hogwarts sei. Ich erzählte ihm freudestrahlend, wie gut Lily, Alice, Marlene und ich uns verstanden und mit finsteren Blick erzählte ihm von den Rumtreiber, wobei mein Gesicht bei den Erzählungen von Remus weicher wurde.

„Soll ich mal mit diesen Rumtreibern reden, wenn sie das nächste Mal nach Hogsmeade kommen? Dann werden wir mal sehen, wie mutig sie wirklich sind.", Aberforth setzte sein bedrohlichstes Gesicht auf, doch ich musste trotzdem lachen.
Auch Albus schmunzelte.
„Hahahaha, bitte nicht. Außerdem würde das nur zu Fragen führen, die ich nicht wahrheitsgemäß beantworten könnte.", lachte ich.

Den restlichen Tag lang unterhielten wir uns, spielten ein paar Brettspiele und aßen Aberforths berühmte Suppe.
Als die Sonne begann, unterzugehen und es zunehmend dunkler wurde, verabschiedeten Albus und ich uns und apparierten zurück zu Albus Büro. Ich sagte ihm gute Nacht vorträglich und machte mich auf den Weg in den Schlafsaal. Doch als ich gerade vor dem Portrait der fetten Dame stehen geblieben war, und den Mund öffnen wollte, um das Passwort zu sagen, schwang das Bild mit so einer Wucht auf, dass ich erschrocken einen Satz nach hinten machte.

smile or you have to explain || RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt