Regelbrecher Paar

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Lily wischte sich mit einem entschlossen Gesichtsausdruck die Tränen weg. Stolz schaute ich sie an: „Wollen wir noch etwas hierbleiben oder willst du gehen?"
„Ich finde es hier wunderbar gemütlich.", mit diesen Worten stand Lily auf und schmiss sich auf einen der Sessel, worauf dieser zurück federte und in sie einmal hopsen ließ. Vergnügt lachte Lily auf und begann auf dem Sessel auf und ab zu hüpfen, so dass sie irgendwann fast an die Decke des Raumes schließt.
„Dieser Raum kann er schaffen, was ich mir wünsche richtig?", fragte sie beim Springen.
„Ja so in etwa.", antwortete ich.
„Okay super.", plötzlich warf sie sich nach vorne, und ich hatte schon Angst, dass die Bäuchlings auf den Boden knallte doch unter ihr waren neue Dicke Kissen erschienen, so dass sie lachend und sanft auf diesen landete.

„Wow, das ist unglaublich. Probier das mal aus."
„Worauf du Gift nehmen kannst!", rief ich und lief zu einem weiteren Sessel in der Nähe.
Den Rest des Tages quasselten, sprangen und flogen wir nur so durch den Raum.
Dadurch vergaßen wir die Zeit, bis mir irgendwann wieder einfiel, das ist ja noch eine Welt außerhalb dieses Raumes gab, in der wir rechtzeitig zurück zum Gemeinschaftsraum mussten, bevor die Sperrstunde einsetzte.

Möglichst  leise schlichen wir uns also aus dem Raum und rannten auf direktem Weg zum Portrait der fetten Dame. Diese besah uns mit einem mahnenden Blick, ließ uns aber dennoch passieren. Gerade liefen wir auf die Wendeltreppe zu unserem Schlafsaal zu, als wir eine Stimme hörten: „Na, na, na. Was machen denn unsere lieben vorzeige Schülerinnen außerhalb des Gemeinschaftsraumes nach der Sperrstunde?"
Ich verdrehte die Augen.
„Das musst du gerade sagen, Potter! Ich will gar nicht wissen, wie oft ihr die Regeln der Sperrstunde schon gebrochen habt.", Lily fuhr herum und schnauzte Potter an.
Ich drehte mich ebenfalls den Rumtreiber um und lächelte Remus hilflos an. Dieser lächelte bedauernd zurück.

„Ja, das willst du wirklich nicht wissen.", antwortete James Lily. „Aber das passt doch gut, dass wir uns treffen. Ich meine, du brichst die Regeln. Ich breche die Regeln. Siehst du nicht die Zeichen? Wir passen perfekt zusammen. Also? Lust mit mir zusammen Regeln zu brechen?"
Genervt stöhnte Lily auf und drehte sich wieder zu der Wendeltreppe um.
Ich winkte Remus noch zu, ehe ich meiner besten Freundin folgte.

Bevor wir oben angekommen waren, hörte ich noch: „Mensch Remus. Da hast du ja doch endlich zur Liebe gefunden was" von Black und darauf ein stöhnen und: „Ob du's glaubst oder nicht Sirius aber man kann auch nur mit einem Mädchen befreundet sein ohne dieser gleich die Zunge in den Hals zu stecken."
„Kein Grund persönlich zu werden." war das letzte was ich hörte ehe ich grinsend nach Lily, den Schlafsaal betrat.

Leise schlichen wir uns ins Bad, um uns für die Nacht fertig zu machen.
„Sag doch mal, nutzt du den Raum der Wünsche auch einfach mal so?", flüsterte Lily und sah mich dabei neugierig an.
„Wie kommst du denn jetzt darauf?", flüstere ich zurück.
„Naje, du kennst den Raum und seine Fähigkeiten schon länger. Also ich an deiner Stelle würde ihn pausenlos benutzen."
Das leuchtete ein. Ich nahm mir meine Zahnbürste und hielt sie unter den Wasserhahn.
„Ja, ich benutze ihn. Für ein paar Freizeitaktivitäten, welchen ich gerne nachgehe."
„Ah okay was denn so zum Beispiel?", Lily nahm einen Waschlappen und wischte damit sanft ihr Gesicht ab.
„owas wie kurnen ung Peil ung Bogen fiefen.", erklärte ich, während ich mir die Zähne putze.
„Was?", fragte Lily und schaute mich belustigt durch den Spiegel an.

Ich drückte mich an ihr vorbei und spuckte die Zahnpasta Pampe aus.
„Sowas wie turnen und Pfeil und Bogenschießen.", wiederholte ich.
„Ach sooo. Wow, du kannst sowas? Bis jetzt kenne ich so etwas, nur aus Büchern, wo die Hauptfigur so cool Pfeil und Bogen schießt. Bist du gut?", Lily hockte nun auf der Toilette.
„Ja schon recht gut, würde ich sagen. Aber jetzt nicht perfekt."
„Cool kannst du mir das mal beibringen? Bitte?"
„Klar warum nicht."
„Sonst noch was, was du in diesem Wunderraum machst?", Lily war dabei, sich die Hände zu waschen, weshalb ich nun auf die Toilette durfte.

„Ja also ich mach noch ein bisschen Kampfsport. Aber nichts spektakuläres. Nur ein paar Tritte und Faustschläge die ganz cool aussehen, um sich verteidigen zu können. Man kann ja nie wissen. Und es macht Spaß. Manchmal lass ich auch eine Kletterwand erscheinen. Das ist auch richtig cool", antwortete ich.
Lily riss überrascht die Augen auf: „Wie kommt es, dass du so viel machst?"
„Naja früher war mir zu Hause oft langweilig und so hab ich begonnen, Sachen auszuprobieren. Ich übe ja auch nicht ständig und bin auch nicht in allem perfekt. Ich mach halt das was mir Spaß macht.", nun wusch ich auch meine Hände.
„Cool.", hauchte Lily.

Ich musste schmunzeln.
„Morgen?"
Verwundert schaute ich sie an.
„Was?", fragte ich.
„Beibringen." antwortete Lily: „Morgen ist doch Samstag."
„Ja klar.", willigte ich ein: „ Wir können ja fragen, ob Alice und Marlene auch Lust dazu haben. Mit den beiden könnte es noch lustiger werden."
„Ja, super Idee. Ich freue mich auf morgen.", kaum hatte Lily ihren Satz beendet gähnte sie einmal herzhaft: „Lass uns jetzt bitte schlafen gehen oder ich fall auf der Stelle um."

Gemeinsam schlichen wir uns aus dem Badezimmer, hin zu unseren Betten. Ich dachte beim einschlafen über den morgigen Tag nach und freute mich ebenfalls sehr. Mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich schließlich ein.

smile or you have to explain || RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt